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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Altmännergesicht zu bemerken glaubte, machte umgehend einer abweisenden Miene Platz.
    E igenartig!
    Was hatte das zu bedeuten? Aber vielleicht täuschte sie sich ja. Leicht irritiert fuhr das Mädchen fort: »Wir sind uns begegnet, als Sie sich den Arm gebrochen haben, bei dem Unfall neulich. Ich hab mit Ihnen auf den Krankenwagen gewartet, und bei der Gelegenheit haben Sie zu mir gesagt, dass ich das Siegel der Sieben Monde su –«
    »Das Siegel der Sieben Monde?«, unterbrach der Pater Laura schroff, während der Abt sie aus schmalen Augen lauernd beobachtete.
    »Ja, genau.«
    »Das ist unmöglich!« Die Stimme des Blinden klang plötzlich harsch. »So ein Siegel kenne ich gar nicht!«
    Laura war perplex. »Nein?«
    Der Pater schüttelte das ergraute Haupt. »Nein.«
    »Aber –« Mehr brachte Laura vor Verblüffung nicht heraus. Mit offenem Mund starrte sie den Blinden an, der sich nun an den Mönch neben ihm richtete. »Habt Ihr jemals von einem solchen Siegel gehört, Bruder Abt?«
    »Nicht dass ich wüsste – oder sollte ich?«
    Mit ausdrucksloser Miene beantwortete der Blinde die Frage des Vorgesetzten. »Wie vermag ich das zu sagen, wenn ich selbst nicht weiß, worum es sich handelt?« Er zog die Stirn kraus. Es machte Laura ganz nervös, dass seine toten Augen nicht direkt auf sie gerichtet waren. Der leere Blick ging vielmehr an ihr vorbei in eine unbestimmte Ferne. »Tut mir wirklich Leid… ähm… wie war noch mal dein Name?«
    »Laura.«
    »Ah, ja. Ich fürchte, du hast dich verhört, Laura!«
    Lauras Verwirrung wuchs. Sie erinnerte sich ganz genau, dass Pater Dominikus sie nach dem Unfall mit ihrem Namen angesprochen hatte. Warum gab er nun vor, sie nicht zu kennen? Und warum bestritt er, dass er das Siegel erwähnt hatte?
    M erkwürdig.
    »Du warst wahrscheinlich sehr aufgeregt, Laura«, fuhr Pater Dominikus fort, als habe er ihre Gedanken gelesen. »Man wird schließlich nicht jeden Tag Zeuge eines Unfalls. Da kann man schon mal einiges durcheinander bringen«, sagte er entschieden und wandte den Kopf zu dem Abt. Dann sprach er wieder in Lauras Richtung und lächelte freundlich. »Vielen Dank noch mal, dass du dich so lieb um mich gekümmert hast. Ich bin mir sicher, dass der Herr es dir eines nicht allzu fernen Tages vergelten wird. Aber für heute müsst ihr uns entschuldigen. Der ehrwürdige Abt Gregor ist nur gekommen, um mit mir die Liste der Neubestellungen durchzugehen. Ich will seine kostbare Zeit nicht unnütz in Anspruch nehmen, zumal er sich nächste Woche anderen Aufgaben widmen muss. Findet ihr alleine nach draußen, oder soll ich den Bruder Pförtner rufen lassen?«
    »Nein, danke, nicht nötig«, antwortete Laura verwirrt.
    Als Laura ins Freie trat, war ihr schwindelig. Rasch atmete sie durch. Die frische Luft tat ihr gut, vermochte das Durcheinander in ihrem Kopf allerdings nicht zu beseitigen. Sollte sie sich tatsächlich so geirrt haben? Natürlich: Professor Morgenstern hatte sie eindringlich gewarnt, dass die Dunklen Mächte alles daran setzen würden, ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen. Und das mit allen Mitteln. Laura wusste, dass sie sich hervorragend darauf verstanden, einem Trugbilder vorzugaukeln. Insbesondere, wenn man sich eine Sache so sehnlichst wünschte, dass man an nichts anderes mehr dachte. Aber das war es gerade, was sie so stutzig machte: Von dem Siegel der Sieben Monde hatte sie doch noch nie etwas gehört, bevor der Mönch sie darauf angesprochen hatte.
    D as ergab doch gar keinen S inn!
    O der doch?
    Gedankenverloren steuerte Laura auf eine Steinbank in einer Mauerecke zu und ließ sich darauf nieder. Sie fühlte sich völlig leer.
    Kevin setzte sich neben sie und schaute sie mitleidig an. »Tut mir Leid«, sagte er. »Du musst dich tatsächlich verhört haben. Vielleicht warst du wirklich zu aufgeregt?«
    Laura schluckte und senkte den Kopf. »Sieht ganz danach aus.«
    Lukas jedoch zog die Stirne kraus. »Ich weiß nicht so recht«, sagte er, »irgendwie kam mir dieser Auftritt ziemlich merkwürdig vor.«
    Überrascht hob Laura den Kopf. »Meinst du Pater Dominikus?«
    »Exaktenau. Klang reichlich wirr, was der von sich gegeben hat.«
    »Wieso denn das?«, wollte Kevin wissen. »Vielleicht hat Laura sich tatsächlich geirrt?«
    »Möglich wär’s schon – aber dann hätte es doch genügt, wenn der Mönch schlichtweg gesagt hätte: S orry, Mädchen, aber du täuschst dich. Warum in aller Welt sondert er dann eine ganze Litanei ab, die für uns

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