Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
Vom Netzwerk:
Wunschgaukler auch zu den gefährlichsten Verbündeten des Schwarzen Fürsten und sind immer gern gesehene Gäste auf seiner Burg. Besonders wenn sie neue Sklaven mitbringen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Ist das nicht schrecklich?«
    Das blonde Mädchen antwortete nicht mehr, sondern blickte Morwena nur aus großen Augen an. Nicht weil es über die große Gefahr nachdachte, die diese Wunschgaukler darstellten. Alienor war vielmehr eine verwegene Idee gekommen.
     
    L aura warf immer wieder prüfende Blicke in die Runde, während sie mit Lukas und Kevin auf die Pforte zueilte, die aus dem Kreuzgang hinaus in den Klosterhof führte. Sie konnte aber niemanden entdecken. Ob die Nerven ihr einen Streich gespielt hatten und sie sich einmal mehr getäuscht hatte?
    Die drei waren nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt, als plötzlich eine Gestalt aus dem Schatten einer Säule trat und sich ihnen in den Weg stellte. Laura erschrak und blieb stehen, ihren Begleitern entfuhren Laute der Überraschung.
    Dann jedoch erkannte sie, dass es sich bei dem Unbekannten um einen Jungen handelte, vermutlich ein Novize, der kaum älter war als sie.
    Laura hatte ihn noch nie zuvor gesehen, und doch kam er ihr auf seltsame Weise vertraut vor. Er war groß und schlank, die blonde Wuschelmähne hing ihm in die Stirn, und die Augen in dem ebenmäßigen Gesicht waren von dem gleichen strahlenden Blau wie die ihren und die ihres Bruders. Auffällig jedoch war seine Kleidung: Die sackartige Hose und die altmodische Jacke passten nicht zusammen und hatten erst recht nichts Klösterliches an sich. Sie schienen aus einer Altkleidersammlung zu stammen.
    Der Blonde schaute sich vorsichtig um, als wolle er sich vergewissern, dass niemand sie beobachtete. »Fürchtet euch nicht«, sprach er die Freunde dann mit sanftem Lächeln an. »Nicht das geringste Unheil droht euch von mir.«
    Laura verzog verwundert das Gesicht. Merkwürdig, dachte sie. Warum spricht der so komisch?
    »Du bist Laura, richtig?«, fuhr der Junge fort. »Komm mit, ich habe eine Botschaft für dich.« Rasch zog er sich in eine nahe Mauernische zurück, in deren Halbdunkel er offensichtlich Schutz vor neugierigen Blicken suchte.
    »Geht bitte schon vor zum Auto«, flüsterte Laura Kevin und Lukas zu.
    Lukas blickte die Schwester entgeistert an. »Aber – du willst doch nicht etwa –«
    »Doch – genau das will! Du hast doch gehört, was er gesagt hat: Er hat eine Botschaft für mich!«
    »Und wenn es eine Falle ist?« Lukas klang höchst besorgt. »Kevin und ich sollten lieber auf dich aufpassen. Du weißt doch gar nicht, ob du ihm vertrauen kannst!«
    »Doch, das weiß ich.«
    »Das ist doch Unsi –«
    »Ich fühle es einfach«, schnitt Laura dem Bruder das Wort ab, »auch wenn du das nicht verstehen kannst. Aber wenn es euch lieber ist, dann bleibt einfach hier.« Damit ließ sie die Freunde stehen und folgte dem geheimnisvollen Blondschopf in die Nische.
    Der Junge schenkte Laura einen freundlichen Blick. »Du brauchst wirklich keine Angst zu haben«, beruhigte er sie mit sanfter Stimme.
    »Ich weiß.« Wieder stieg das Gefühl der Vertrautheit in Laura auf, stärker als zuvor. Ihr war, als habe sie ihn nicht erst vor wenigen Augenblicken zum ersten Mal getroffen. Es schien ihr vielmehr, als würden sie sich schon seit Tausenden von Jahren kennen. Was natürlich vollkommen absurd war.
    Aber vielleicht gab es ja auch dafür eine Erklärung?
    »Gehörst du auch zu den Wächtern?«
    »Zu den Wächtern?« Ein geheimnisvolles Lächeln legte sich auf das Gesicht des Unbekannten. »Nein, Laura, ich bin kein Wächter – aber so was Ähnliches.«
    So was Ähnliches? Was konnte er damit meinen?
    Der Blonde ließ Laura jedoch keine Zeit zum Nachdenken. »Pater Dominikus schickt mich«, fuhr er fort. »Er bittet sein Verhalten zu entschuldigen, aber es war ihm einfach nicht möglich, in Anwesenheit des Abtes zu reden.«
    A lso doch!
    Lukas und sie hatten Recht gehabt!
    »Der Pater bittet dich, ihn in einer Woche wieder aufzusuchen. Der Abt wird dann nicht im Kloster weilen, und Pater Dominikus kann dir in aller Ruhe erklären, was du wissen musst.«
    Laura fühlte grenzenlose Erleichterung. »In Ordnung«, sagte sie. »Du kannst ihm bestellen, dass ich komme.«
    Obwohl es Laura widerstrebte, fühlte sie, dass das Gespräch beendet war. Sie wollte sich gerade abwenden, als sie eine Bewegung unter der abgerissenen Jacke des Jungen wahrnahm. Der Stoff beulte sich aus, irgendetwas

Weitere Kostenlose Bücher