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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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und hereinstürmte, war alles bereits vorbei. Laura rührte sich nicht mehr, sondern lag so reglos im Bett wie die Wochen zuvor.
    Fast wie tot.
    Die Geräte hatten aufgehört zu blinken, die Warntöne waren verstummt. Alles war genau wie früher. Nur etwas hatte sich verändert: Lauras Messwerte – Atmung, Puls und Gehirnströme – waren abgefallen.
    Und zwar erheblich!
    Als Schwester Heike das erkannte, musste sie an den Jungen denken. An Philipp. Und auch daran, dass sie bei ihrem letzten Gespräch nicht die Spur übertrieben hatte.
    Laura konnte tatsächlich nur noch ein Wunder retten!

Kapitel 28 Das
Rad der
Zeit
     
    aravain und seine Weißen Ritter trieben ihre Schimmel zu raschem Trab an. Sie konnten es kaum mehr erwarten, endlich nach Hellunyat zurückzukehren. Dabei waren sie zügig vorangekommen. Vor ein paar Tagen erst waren sie in Rumorrögk aufgebrochen, wo sie Morwena und ihre Elevin in der Obhut von König Rumor zurückgelassen hatten. Der Hofschneider hatte darauf gedrungen, dass das Brautkleid der Heilerin von ihm angefertigt würde, wie es in den Nebellanden seit Generationen Brauch war. Morwenas Vater hatte diese Forderung mit Nachdruck unterstützt, und so war die Heilerin auf der heimatlichen Burg geblieben. Sie wollte schließlich sichergehen, dass das Gewand am Ende auch ihr gefiel und nicht bloß dem Schneider.
    Der Abschied aber war den Liebenden ungeheuer schwergefallen. Dabei würde die Trennung nicht allzu lange dauern, denn der Tag der Vermählung rückte immer näher. Dennoch hatte Morwena nach dem letzten Kuss ihrem Geliebten mit feucht schimmernden Augen zugeflüstert: »Ich kann es kaum erwarten, bis ich dich auf Tintall wiedersehe.« Dann hatte sie sich rasch umgedreht und war durchs offene Tor in die Burg zurückgerannt, damit Paravain ihre Tränen nicht sah.
    Auch Ritter Paravain dachte ständig an seine Braut, während er an der Spitze der Leibgarde der Gralsburg zustrebte. In der Ferne waren bereits die mächtigen Baumwipfel des Raunewaldes zu erkennen, der sich von der Glimmerwüste nach Süden bis fast zu den Drachenbergen erstreckte. Wenn sie seinem östlichen Saum folgten, würden sie spätestens in zwei Tagen Hellunyat erreichen.
    Da übertönte ein lauter Ruf das Hufgetrappel. Die Weiße Ritterin Selena, die an der rechten Flanke ritt, hatte sich in den Steigbügeln aufgerichtet und deutete auf einen kleinen Hügel schräg vor ihnen. »Seht doch!«, rief sie den anderen zu. »Mir scheint, dass unsere Hilfe benötigt wird.«
    Ritter Paravain schaute in die angezeigte Richtung, und tatsächlich: Dort fegte gerade eine Meute schwarzer Reiter im wilden Galopp über den Hügelkamm. Sie hetzten ihre Rappen hinter einem Steppenpony her, das offensichtlich vor ihnen flüchtete. Auf dessen Rücken hockte eine schmächtige Gestalt in abgerissener Kleidung – ein Junge, soweit das aus der Entfernung zu erkennen war, und noch dazu unbewaffnet!
    »Diese verdammte Brut!«, stieß Paravain wütend hervor. »Los, Leute! Wir wollen ihnen beibringen, dass man sich nicht an Wehrlosen vergreift!« Damit gab er dem Streitross die Sporen und preschte geradewegs auf die finstere Rotte zu.
    Die Weißen Ritter folgten ihm unverzüglich.
    Als die schwarzen Reiter die heranstürmenden Ritter entdeckten, machten sie auf der Stelle kehrt und ergriffen feige die Flucht. Schon wenig später waren sie außer Sicht. Nur der von den Hufen ihrer Pferde aufgewirbelte Staub schwebte noch über dem Hügel.
    Das Steppenpony war inzwischen erschöpft stehen geblieben. Das Fell des Pferdchens war schweißnass, und sein Atem ging schwer. Lange hätte es bestimmt nicht mehr durchgehalten!
    Auch der Reiter wirkte mitgenommen. Aus schreckgeweiteten Augen starrte der Junge dem heranpreschenden Ritter entgegen.
    »Keine Angst.« Paravain versuchte, ihn zu beruhigen. »Von uns hast du nichts zu befürchten.« Da stutzte er, kniff die Augen zusammen und beäugte den Flüchtling eingehend. »Diese Ähnlichkeit ist unfassbar.« Er staunte sichtlich. »Wenn ich nicht wüsste, dass es gänzlich unmöglich ist, würde ich glatt behaupten …«
    »… dass Laura Leander meine Schwester ist«, vollendete der Junge den Satz. »Ihr habt Recht, Herr. Ich bin tatsächlich Lauras Bruder – Lukas!«
    Dann berichtete er dem Weißen Ritter, warum es ihn nach Aventerra verschlagen hatte. Als er seinen Bericht schloss, war Paravain fassungslos.
    »Deine Geschichte ist so unglaublich«, sagte er kopfschüttelnd, »dass du sie

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