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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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erwehren.
    Der Junge hatte Recht!
    Lukas ließ sich sein Mahl schmecken, während Elysion mit dem obersten Ritter die weiteren Schritte besprach. Lukas sollte sich in der Gralsburg versteckt halten, bis er in der Mittsommernacht durch die magische Pforte auf den Menschenstern zurückkehren und seiner Schwester das rettende Elixier bringen konnte. Damit wäre er vor Borboron sicher und vor den Nachstellungen der Schwarzen Garde gefeit.
    »Es gibt nur ein Problem«, wandte Paravain ein. »Die meisten unserer Ritter werden in dieser Nacht auf Burg Tintall meiner Vermählung beiwohnen.«
    Elysions rechte Augenbraue zuckte nach oben. »Ja, und?«
    »Die restlichen Männer werden allesamt benötigt, um Hellunyat zu bewachen.«
    »Gibt es denn Anzeichen, dass uns ein Angriff bevorsteht?«
    »Nein, im Gegenteil, Herr. Der Adler des Lichts hat berichtet, dass Borboron mit einigen Getreuen in die südlichen Gefilde aufgebrochen ist, um neue Krieger anzuwerben.« Der Ritter machte einen Schritt auf seinen Gebieter zu und blickte ihn eindringlich an. »Dennoch müssen wir Vorsicht walten lassen. Man kann schließlich nie wissen, was geschieht.«
    »Das ist wahr«, räumte Elysion ein. »Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, worauf du hinauswillst?«
    »Ganz einfach, Herr: Wer soll den Jungen in der Mittsommernacht ins Tal der Zeiten geleiten?«
    Diesmal war es der Hüter des Lichts, der schmunzelte. »Keine Sorge, Paravain«, sagte er. »Ich weiß schon, wen ich damit beauftragen kann!«
     
    Silberschwinge sauste wie der Wind dahin. Die mächtigen Schwingen ausgebreitet, durchmaß der Sturmdrache die lauen Lüfte von Aventerra. Laura saß auf seinem Rücken und sah in der Tiefe einen endlosen Flickenteppich aus Wiesen, Wäldern und Feldern, aus Flüssen und Seen dahingleiten. Sie überflogen den Steinernen Forst, das Land der Flussleute, den See der Erinnerung und schließlich das Hochland von Karuun.
    Den Sturmdrachen herbeizurufen war viel einfacher gewesen, als Laura befürchtet hatte. Die Drachen, die am Anbeginn der Zeiten über die Welt der Mythen geherrscht hatten, standen ständig durch die Kraft ihrer Gedanken miteinander in Verbindung. Als Laura Silberschwinge von dem schrecklichen Fluch erlöst hatte, der ihn in das grässliche, grün geschuppte Ungeheuer Gurgulius verwandelt hatte, war ein besonders enges Band zwischen ihnen entstanden. So hallte der verzweifelte Hilferuf des Mädchens, kaum dass er erklungen war, weithin über Berge und Täler, bis er schließlich ins Land der Drachen und an sein Ohr gelangte. Mit Hilfe der Windgeister, über die der große Sturmdrache ebenso gebot wie über die Lüfte, war es Silberschwinge mühelos gelungen, Laura in der abgelegenen Einöde aufzuspüren. Er hatte sich über das Wiedersehen so sehr gefreut, dass seine beiden Drachenköpfe miteinander um die Wette gestrahlt hatten.
    Als Laura in der Ferne die Türme von Hellunyat im Licht der Sonne aufschimmern sah, war sie für einen Moment versucht, Elysion und die Krieger des Lichts um Hilfe zu bitten. Doch sogleich kam ihr die Warnung des Fhurhurs in den Sinn: »Dann wird dein Bruder sterben – und du auch!« Daher ließ sie den Gedanken rasch wieder fallen. Doch zumindest wusste der Drache, wo sie in der Nähe des Schattenforstes Verbündete finden konnten.
    Es dämmerte bereits, als Silberschwinge und Laura am Karfunkelwald eintrafen. Die Flatterflügler schienen sie bereits zu erwarten, denn die Herren Virpo, Yirpo und Zirpo schwirrten gleich nach der Landung auf sie zu. Natürlich – die Silhouette des mächtigen Drachens war weithin sichtbar, und so hatten die Flatterwichte sein Nahen längst bemerkt.
    Die drei Herren hatten es furchtbar eilig, Laura über die Ereignisse im Karfunkelwald zu unterrichten. Sie redeten wild durcheinander, und ihre silbrigen Stimmchen überschlugen sich beinahe. Erst nach einer ernsten Ermahnung von Silberschwinge beruhigten sie sich wieder und überließen Herrn Virpo das Wort.
    Laura konnte nicht fassen, was ihr Bruder getan hatte. »Seid Ihr sicher, dass Lukas Smeralda ins Schwarze Schloss gebracht hat?«, fragte sie mit deutlichem Zweifel in der Stimme.
    »Aber gewiss doch!«, antwortete Herr Virpo aufgeregt. »Wir sind ihm doch gefolgt, bis er mit der Prinzessin im Schattenforst verschwunden ist. Damit steht außer Frage, dass er sie zu Beliaal ins Schwarze Schloss verschleppt hat.«
    »Und warum habt Ihr ihnen nicht bis dorthin nachgespürt?«
    »Hört, hört, ihr Herren!«, empörte

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