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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts
Autoren: Peter Freund
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da die schreckliche Sayelle sich als Stiefmutter aufgespielt hatte, führten sie wieder ein Familienleben, das diese Bezeichnung verdiente. An jedem Wochenende fuhren Marius und die Kinder von Ravenstein aus zum Bungalow in Hohenstadt, wo Anna Leander während der Woche wohnte, wenn der Rest der Familie sich im Internat aufhielt.
    Es hatte einige Zeit gedauert, bis die vier sich wieder aneinander gewöhnt hatten. Schließlich hatte Anna viele Jahre fern ihrer Familie verbringen müssen, und auch Marius war lange Zeit in Borborons Gewalt gewesen. Da konnte das Zusammenleben natürlich nicht von heute auf morgen perfekt funktionieren. Aber nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte sich alles eingerenkt. Fast zumindest, denn Laura machte immer noch Probleme.
    Und nichts deutete darauf hin, dass sich das ändern sollte. Im Gegenteil – mit jedem Tag schien sie noch zickiger zu werden! Jeder begegnete ihr mit größtmöglicher Rücksichtnahme, aber sie fand an allem etwas zu meckern.
    Selbst daran, dass man Verständnis für sie aufbrachte!
    Lukas seufzte. Obwohl er den Grund für das Verhalten der Schwester kannte, hoffte er inständig auf rasche Besserung.
    Verführerischer Bratenduft stieg ihm in die Nase, und er verspürte entsetzlichen Hunger. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Kein Wunder: Seitdem Anna zurück war, wurde im Hause Leander wieder richtig gekocht. Die Zeiten geschmackloser Fertig-Menüs und fetttriefender Pizza-Service-Gerichte gehörten endgültig der Vergangenheit an. Meist kochten Anna und Marius gemeinsam, und zwar so gut, dass Lukas das Essen kaum erwarten konnte. Doch so kräftig er auch zulangte, er hatte nicht ein Gramm zu viel auf den Rippen.
    Der Junge schnupperte. Es gab eines seiner Lieblingsgerichte: Rinderrouladen mit Rotkohl und Kartoffelklößen. Und vorweg wahrscheinlich einen knackigen Salat: Eisberg, Radicchio und gelbe Paprika! Schon der bloße Gedanke daran ließ seinen Magen knurren. Er musste einfach in die Küche, um das Loch in seinem Bauch wenigstens ein klein wenig zu stopfen.
    Lukas sprang die Treppe hinab und lief durch den Flur auf die Küchentür zu. Als er am Flurfenster vorbeikam, bemerkte er die Biester: eine Meute riesiger schwarzer Hunde, die im Garten standen und ihn mit geifernden Lefzen und rot glühenden Augen anstarrten! Die Vision dauerte nur eine Sekunde, dann waren die Bestien verschwunden.
    Lukas zitterte am ganzen Leib. Seine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding.
    Als er in die Küche trat, betrachtete ihn der Vater und legte die Kartoffeln beiseite, die er gerade schälte. »Nanu?«, fragte er. »Warum bist du denn so blass? Ist was passiert?«
    »Ach nee«, antwortete Lukas leichthin. »Ich bin nur am Verhungern, das ist alles.« Damit stibitzte er ein Stück Paprika aus der Salatschüssel.
    »Wehe!« Die Mutter drohte lächelnd mit dem langen Messer. »Noch einmal, und der Finger ist ab!«
    »Schmeckt vielleicht gar nicht so übel«, gab Lukas sich cool. »Aber nur mit Pommes und Ketchup!« Er lehnte sich an den Küchentisch, sah den Eltern einen Moment zu, bevor er wie beiläufig fragte: »Ich habe euch doch richtig verstanden – Laura hat nichts mehr von den Dunklen zu befürchten?«
    »Natürlich nicht!« Marius blickte auf. »Warum fragst du?«
    »Nur so. Es ist einfach ungewohnt: Ein Jahr lang habe ich mir die größten Sorgen um sie gemacht, und jetzt soll alles vorbei sein?«
    »Aber so ist es.« Marius räumte das Küchenmesser fort und trocknete die Hände ab. »Ich habe dir doch erzählt, dass uns Paravain in der Nacht der letzten Wintersonnenwende besucht hat. Er berichtete uns, dass es für die Seite des Lichts so gut stünde wie schon lange nicht mehr. Nicht nur in der Welt der Mythen, sondern auch hier auf der Erde. Deine Schwester hat unseren irdischen Feinden eine empfindliche Niederlage beigebracht, und sie haben nicht nur ihren Anführer Longolius verloren, sondern auch Sayelle und diesen grässlichen Kevin. Im Augenblick haben wir nichts von ihnen zu befürchten.
    Quintus Schwartz ist zwar ein Fiesling und Rebekka Taxus eine falsche Schlange. Aber keiner von ihnen ist intelligent genug, um uns gefährlich zu werden. Selbst Professor Morgenstern sieht auf lange Zeit keinen Nachfolger für Maximilian Longolius. Du musst dir also keine Sorgen machen, Lukas. Weder um Laura noch um sonst jemanden!«
    »Und warum habe ich dann diesen schwarzen Reiter gesehen?«, fragte der Junge ernst. »Und die schrecklichen Hunde?«
    Anna ließ
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