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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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sich auf die Lippen und schluckte den Zorn hinunter. »Ihr werdet mir also tatsächlich ein Elixier überlassen, das Laura heilt?«, fragte er stattdessen.
    »Sicher!« Der Schwarze Fürst sah ihn mit undurchdringlicher Miene an. »Vorausgesetzt, du tust uns als Gegenleistung ebenfalls einen Gefallen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Lukas grimmig. »Doktor Schwartz hat so etwas schon angedeutet.« Er atmete tief durch, um seine angespannten Nerven zu beruhigen. »Was wollt Ihr also von mir?«
    »Nur Geduld, mein Junge.« Borboron beugte sich vor und tätschelte ihm die Wange. Lukas zuckte angewidert zurück. »Das wirst du noch früh genug erfahren, Lukas. Es sind noch volle drei Monde bis zur Mittsommernacht. Erst dann kannst du wieder auf den Menschenstern zurückkehren. Wir haben also keinerlei Anlass zur Eile.«
    »Aber …« Lukas schüttelte verwundert den Kopf. »Was … was soll ich denn bis dahin machen?«
    »Nichts«, antwortete der Schwarze Fürst gleichmütig.
    »Nichts?« Der Junge hob verwundert die Augenbrauen. »Aber das …«
    »Überhaupt nichts!«, wiederholte Borboron mit hintergründigem Lächeln. »Zumindest vorerst nicht. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wirst du dich in den Schattenforst begeben und Beliaal, dem Dämon des Todes, in seinem Schwarzen Schloss zu Diensten sein.«
    Lukas erbleichte.
    Beliaal!
    Obwohl er den Namen noch niemals gehört hatte, klang er wie eine grausige Drohung.
    »Aber bis dahin bist du mein Gast.« Erneut breitete Borboron die Arme aus und wies in die Runde. »Innerhalb der Mauern meiner Burg kannst du dich frei bewegen. Wir weisen dir eine Kammer zu und werden alles unternehmen, um dir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.« Er wandte sich dem Fhurhur zu. »Habe ich nicht Recht?«
    »Gewiss, mein Gebieter.« Die Mundwinkel des scharlachroten Zauberers zuckten verräterisch. »Unserem Gast wird es an nichts mangeln.«
    Lukas wusste das verstohlene Grinsen des Fhurhurs nicht zu deuten. Gutes verhieß es allerdings nicht.
    »Siehst du?« Auch Borborons freundliche Miene wirkte aufgesetzt. »Wir alle hier sind hocherfreut, dass du unser Angebot angenommen hast. Du wirst es bestimmt nicht bereuen – solange du den wichtigsten Punkt unserer Abmachung einhältst.« Das kantige Gesicht des Fürsten verdüsterte sich, während er den Jungen eindringlich anblickte. »Niemand, absolut niemand darf erfahren, aus welchem Grunde du hier bist! Solltest du dagegen verstoßen und den Hunden des Lichts gegenüber auch nur ein einziges Wort ausplaudern, dann ist deine Schwester des Todes – und du genauso!«
     
    D ie Senke hinter dem Wolfshügel, in der sich der Alte Schindacker erstreckte, badete im bleichen Mondlicht. Die kahlen Zweige der krüppeligen Büsche und verwachsenen Sträucher reckten sich aus dem Ödland empor wie Schattengeister.
    Laura wies die geflügelten Löwen an, sich in der Nähe zu verstecken. Dann schlich sie auf den Hügel und nahm Deckung hinter einem dichten Strauch. Von dort aus beobachtete sie das grausige Geschehen, das sich auf dem alten Tierfriedhof abspielte.
    Ein Feuer brannte nicht weit von dem Grab entfernt, in dem vor Hunderten von Jahren der Henker des Grausamen Ritters verscharrt worden war. Fünf Gestalten hatten sich darum versammelt. Vier davon erkannte Laura auf Anhieb wieder: Quintus Schwartz, Pinky Taxus, Albin Ellerking und diese falsche Schlange Sayelle, die ihrer Familie so übel mitgespielt hatte. Bei ihrem Anblick hatte Laura Mühe, die Wut zu bändigen.
    Von Maximilian Longolius allerdings war keine Spur zu entdecken. Dafür hockte ein anderer Mann dicht vor den knisternden Holzscheiten. Er war Laura völlig fremd, und gleichzeitig kam er ihr merkwürdig bekannt vor!
    Die Gestalt trug einen purpurnen Samtumhang und hatte eine gleichfalls samtene Kappe auf dem Kopf, die genau wie der Mantel mit geheimnisvollen Zeichen bestickt war. Ein großer goldener Ring zierte das rechte Ohr, und als der Mann die Hände zum nächtlichen Himmel emporreckte, sah Laura, dass auch seine Finger mit zahllosen Ringen geschmückt waren. Bei diesem Anblick stieg eine weitere verschüttete Erinnerung in ihr empor, und Laura erkannte endlich, wen sie vor sich hatte.
    Es war Maximilian Longolius. Allerdings hatte er die Gestalt des Doktor Faustus angenommen, in der er bereits vor Jahrhunderten und bis in die Gegenwart hinein sein Unwesen getrieben hatte. Er hatte Laura im alten Mausoleum auf der »Teufelskuppe« ins Schattenreich der

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