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Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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schnellste Rennpferd. Blut rauschte wie ein Sturmwind in ihren Ohren.
    Hatte Longolius Recht?
    War sie wirklich das Kind des Hellen Lichts?
    Die von ihm angeführten Tatsachen deuteten darauf hin. Sie war dem Großmeister erstmals an einem Tag begegnet, an dem die Welt im Zeichen der Dreizehn stand. Und das gleich zweimal: Als Baby am Tag ihrer Geburt, und in ihrer vierzehnjährigen Traumgestalt, die zum Anfang ihres Lebens zurückgereist war! Auch die Harpyienfeder hatte sie eingesteckt, genau wie es in dieser Uralten Offenbarung beschrieben war! Da es keine Zufälle gab, wie Laura längst wusste, konnte das nur bedeuten …
    Ein lauter Entsetzensschrei setzte ihren Überlegungen ein jähes Ende. Laura zuckte zusammen und starrte hinunter auf den Alten Schindacker.
    Die Dunklen gestikulierten aufgeregt.
    Das Grab neben dem erlöschenden Feuer öffnete sich! Eine bleiche Hand durchbrach die Erde, dann noch eine, und schließlich stieg eine hagere Gestalt aus dem Grab hervor.
    Grauen übermannte das Mädchen. Laura erkannte das unheimliche Wesen wieder: Es war Konrad Köpfer. Der Wiedergänger sah genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte, groß, abgemagert und das eingefallene Gesicht leichenfahl. Die züngelnden Flammen daneben verstärkten das unheimliche Rot seiner Haare noch.
    Während der Rote Tod die Erde von seinen grauen Kleidern klopfte, traten die Dunklen zögerlich auf ihn zu. Maximilian Longolius umarmte ihn sogar kurz. »Sei mir gegrüßt, dunkler Freund«, sagte er. »Hat Beliaal dich geschickt?«
    »Wer sonst?«, entgegnete Köpfer mit freudloser Miene. »Oder glaubt Er vielleicht, ich sei erpicht darauf, Ihm wieder den Lakai zu machen?«
    Der Großmeister ließ sich nicht anmerken, ob ihn der offen gezeigte Abscheu des Wiedergängers ärgerte. »Dann komm mit«, forderte er ihn auf. »Deine Kammer steht immer noch für dich bereit.«
    »Gedulde Er sich!«, blaffte der Rote Tod rüde. »Ich muss noch erledigen, was der Herr der Finsternis mir aufgetragen hat!«
    Er griff in die Tasche seines Kittels, holte ein Säckchen hervor und drückte es dem Internatsgärtner in die Hand.
    »Was ist das?«, wunderte sich Albin Ellerking.
    »Er mache es auf, dann wird Er schon sehen!«
    Hastig nestelte der Nachtalb an der Kordel des schwarzen Säckchens. »Das sind ja Samenkörner!«, staunte er dann.
    »Was sonst?«, knurrte der Wiedergänger. »Hat Er vielleicht geglaubt, ich bringe Ihm Goldstücke mit?«
    Auch wenn Köpfers Bemerkung bestimmt nicht witzig gemeint war, konnte Laura sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    Albin Ellerking dagegen schien nicht zum Lachen zumute zu sein. »Und was soll ich damit?«
    »Frag Er nicht so töricht.« Konrad Köpfer schüttelte das bleiche Haupt. »Säen natürlich!«
    Der Gärtner schaute ihn für einen Moment irritiert an, als sei er sich nicht sicher, ob die Bemerkung ernst gemeint war. Dann nahm er eine Handvoll Körner und streute sie aus. Was dann geschah, ließ ihn vor Verwunderung einen Schritt zurücktreten. Sein Unterkiefer klappte hinunter. Fasziniert und entsetzt zugleich verfolgte er das Geschehen – und seinen Kumpanen erging es nicht anders.
    Auch Laura wollte ihren Augen kaum trauen.
    Die Saat hatte das Ödland kaum berührt, da schossen mehr als zwei Dutzend Sprösslinge aus der kargen Erde hervor. Rasend schnell wuchsen sie heran, wurden größer und größer, bis sich schließlich dicht belaubte Büsche und Sträucher gebildet hatten. Der kalte Nachtwind strich hindurch und ließ die dunklen Blätter rauschen, düster und unheilvoll. Es war, als stünden sie schon ewig an dieser Stelle. Dabei hatte das gespenstische Ereignis kaum länger als dreißig Sekunden gedauert.
    Während die beiden Frauen und Quintus Schwartz fassungslos auf die Gewächse starrten, trat der Großmeister vor den Wiedergänger hin. »Die schwarzmagischen Künste deines Herrn sind im höchsten Maße beeindruckend«, sagte er und deutete auf die Gewächse, die wie finstere Boten der Hölle auf der ungeweihten Kadaverstätte standen. »Allerdings weiß ich nicht, was es damit auf sich hat.«
    Der Rote Tod grinste hämisch. »Das hätte mich auch gewundert.« Dann fügte er nüchtern hinzu: »Das sind Pflanzlinge aus dem Schattenforst. Leider besitzen sie hier auf der Erde nur einen Teil der Kräfte, die ihnen auf Aventerra eigen sind. Dort erwachen sie immer dann zum Leben, wenn sie den Dunklen Mächten zu Diensten sein können. Auf dem Menschenstern hingegen müssen sie erst aus

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