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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Gewichtheber beim Weltrekordversuch. Es schien ewig zu dauern, bis seine Hand ihr Ziel fand. Jedenfalls kam es Laura so vor.
    Endlich zog Lukas seinen Arm wieder aus dem Hohlraum hervor. Er richtete sich keuchend auf und klopfte sich, tief durchschnaufend, den Staub von Jacke und Hose.
    Laura konnte ihre Ungeduld nicht länger bezähmen. »Jetzt lass schon sehen! Was hast du denn gefunden?«
    Als Lukas ihr die Hand entgegenstreckte, lag ein kleiner Gegenstand darauf: rechteckig, kaum eine halben Zentimeter hoch und silbrig glänzend. Lukas schien ihn zu erkennen, denn seine Augen leuchteten plötzlich wie im Fieber. »Oh Mann«, stöhnte er, und die
Adern an seiner Schläfe pochten plötzlich so wild wie das Herz eines Galopppferdes beim Endspurt. »Das fasse ich ja nicht.«
     
    Percy Valiant schaute auf seine Armband-Uhr: halb zwölf. Noch eine halbe Stunde bis zum Treffen der Wächter, die Miss Mary für Punkt Mitternacht in das kleine Direktorenhäuschen im Park bestellt hatte. Den Grund für das Treffen hatte sie verschwiegen. Doch Percy wusste auch so, worum es ging. Zumindest ahnte er es: um das FSL. Oder genauer: um die Verlegung desselben nach Ravenstein. Vermutlich war es in Glaremore Castle zu weiteren Zwischenfällen gekommen, die Direktor McLightning endlich dazu veranlasst hatten, zu Plan B zu greifen und das internationale Wächtertreffen nunmehr endgültig und offiziell nach Ravenstein zu verlegen. Womit ihre Feinde sicherlich nicht im Traum gerechnet hatten!
    Wie gut, dass die Ravensteiner Wächter in weiser Voraussicht und ganz im Stillen schon nahezu alles für das Festival vorbereitet hatten. Die entsprechenden Pläne lagen fix und fertig in der Schublade und mussten nur noch in die Praxis umgesetzt werden. Es war zwar nicht mehr allzu lange hin bis zum Beginn des Festivals, aber wenn alle tüchtig mithalfen, Lehrer, Schüler und auch externe Helfer, und jeder kräftig mit anpackte, dann war das durchaus zu schaffen. Obwohl in den nächsten Wochen mit Sicherheit ganze Berge von Arbeit auf Percy zukamen, freute er sich auf das bevorstehende Treffen, das Lehrer und Schüler aus sieben verschiedenen Ländern in Ravenstein zusammenführen würde.
    Dabei hatte er eigentlich den schwierigsten Part übernommen: die Organisation und Durchführung des Musicals, das auf der Freilichtbühne Drachenthal aufgeführt werden sollte – in der Mittsommernacht natürlich, dem höchsten Fest des Lichts!

    Dafür mussten nicht nur geeignete Darsteller gefunden und entsprechend
eingeübt werden, sondern auch Kostüme, Bühnenbilder und alle möglichen Requisiten geschneidert, gebaut oder besorgt werden. Durch seine langjährige Mitarbeit beim »Drachenthaler Drachenstich« verfügte Percy zum Glück über einschlägige Erfahrungen und Kontakte, sodass das Ganze reibungslos über die Bühne gehen konnte. Einzig und allein das Einhorn bereitete ihm noch Schwierigkeiten.
    Das Fabeltier wurde nämlich für die wichtigste Szene des Musicals benötigt, für den absoluten Höhepunkt der Show! Deshalb musste es nicht nur möglichst eindrucksvoll aussehen – absolut lebensecht sozusagen, falls bei einem Einhorn davon überhaupt die Rede sein konnte –, sondern auch seine Rolle perfekt spielen.
    Aber genau das war das Problem!
    Anfangs hatte Percy noch mit dem Gedanken gespielt, ein Pferd einzusetzen – einen Schimmel mit einem gefakten Horn auf der Stirn. Dann aber hatte er die Idee wieder verworfen. Nicht, weil das so präparierte Pferd kein überzeugendes Einhorn abgegeben hätte, sondern weil selbst das gelehrigste Tier nicht so zu trainieren war, dass es die Aktionen, die das Musical ihm abverlangte, akkurat und auf die Sekunde genau ausführte. Völlig unmöglich!
    Aus diesem Grunde hatte Percy sich schließlich für ein mechanisches Einhorn entschieden, ähnlich dem riesigen Drachen Niffi, der beim Drachenstich zum Einsatz kam. Er besaß ein vollelektronisches Steuersystem, das von einem Computer überwacht wurde, und funktionierte so tadellos, dass die Abertausende Besucher aus aller Welt, die das Spektakel alljährlich bestaunten, schon nach wenigen Minuten vergaßen, dass es sich bei dem furchterregenden Niffi nur um ein Modell handelte.
    Wie das Schicksal so spielte, hatte der Modellbauer auch noch ein Pferdemodell zur Hand – ein Überbleibsel aus einer pleitegegangenen
Pferdeshow –, das leicht zu einem Einhorn umgestaltet werden konnte. Der gute Mann legte sogar seine Hand dafür ins Feuer, dass es nach

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