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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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erloschen, es musste also schon nach zweiundzwanzig Uhr sein. Friedemann Fromm saß vermutlich längst in seiner Wohnung vor der Glotze und goss sich das übliche Feierabendbier in die Kehle. Dennoch war es besser, auf Nummer sicher zu gehen, und so bat Lukas die beiden Löwen, auf dem Parkplatz zu landen, der der Wohnung von Friedemann gegenüberlag. Der große Platz war einsam und verlassen. Nicht ein einziges verliebtes Paar hatte sich mit seinem Wagen dorthin verirrt – vermutlich, weil es schlichtweg zu kalt war für hautnahe Zärtlichkeiten.
    Nachdem die Geschwister vom Rücken der geflügelten Löwen gesprungen waren, trug Laura ihnen auf, Schutz unter einigen dicht beieinanderstehenden Platanen zu suchen und dort auf ihre Rückkehr zu warten. »Und diesmal rührt ihr euch bitte nicht von Ort und Stelle! Nicht dass uns das Gleiche passiert wie damals am alten Mausoleum, als ihr euch von dieser Höllenkatze habt davonlocken lassen. Um ein Haar wären wir von den lebendig gewordenen Sensenmännern erwischt worden!«
    »Tut mir leid, Madame , aber daran trug einzig und allein Lateris die Schuld!«, sagte Latus, was natürlich den sofortigen Protest seines geflügelten Bruders hervorrief.
    »Was?«, schrie der empört auf. »Du warst es do – «

    »Wollt ihr wohl endlich still sein!«, rief Laura dazwischen. »Euer
dummes Gezänk wird uns noch verraten. Dann hätten wir unseren Besuch in der Gruft ja gleich in den Abendnachrichten ankündigen können.«
    »Verzeiht, Madame. « Latus gab sich zerknirscht. »Ihr habt natürlich recht. Von jetzt an soll kein Laut mehr über unsere Lippen kommen.« Er blickte seinen Bruder an. »Nicht wahr, Lateris?«
    Der presste wie zur Bestätigung die Lefzen fest zusammen und nickte nur stumm.
    Das wirkte so komisch, dass Laura sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »So war das auch wieder nicht gemeint«, erklärte sie schließlich. »Haltet bitte Augen und Ohren auf und warnt uns gefälligst, falls wider Erwarten doch jemand den Friedhof betritt.«
    »Wir könnten uns auch auf ihn stürzen und ihn einfach zerreißen …«, hob Lateris an.
    »Warnen, habe ich gesagt, und nicht angreifen! Ihr haltet schön die Füße still und rührt euch nicht vom Fleck, bis wir wieder zurück sind oder ich euch um Hilfe rufe, verstanden?«
    »Natürlich, Madame «, erwiderte Latus. »Ganz, wie Ihr befehlt!«
    »Könnt ihr eigentlich pfeifen?«, fragte plötzlich Lukas.
    Laura sah ihren Bruder verwundert an. »Wieso denn pfeifen?«
    »Ganz einfach: Wenn sie losbrüllen wie Löwen, dann landen wir erst recht in den Abendnachrichten!«
    »Oh!«, sagte Laura nur, denn natürlich hatte Lukas recht. »Selbstverständlich können wir pfeifen«, erklärte Lateris stolz. »Wir sind sogar ganz ausgezeichnete Pfeifer und haben einst die Königin von Saba mit unserer Kunst betört. Damals, als wir no – «
    »Ja, ja, schon gut!« Laura stoppte rasch seinen beginnenden Redefluss. »Das könnt ihr uns ein anderes Mal erzählen. Also: Wenn uns Gefahr droht, dann warnt uns bitte durch einen Pfiff – und zwar möglichst laut, damit wir das auch hören.«

    »Natürlich, Madame «, antworteten die Löwen wie aus einem Mund und neigten demütig ihre mächtigen Häupter. »Wie Ihr befehlt!«
    Nur Augenblicke später näherten sich die Geschwister bereits dem Hintereingang. Die Laterne dort war während der ganzen Nacht im Betrieb, wie Friedemann ihnen schon erzählt hatte, und das wollte Lukas gar nicht gefallen.
    »Mann!«, schimpfte er leise vor sich hin. »Hoffentlich muss der Typ nichts ausgerechnet jetzt aufs Klo. Wenn er dann auch noch zufällig aus dem Flurfenster sieht, können wir die Sache hier vergessen.«
    »Ach ja?« Laura sah ihn lächelnd an. »Wieso das denn?« »Jetzt tu doch nicht so doof!«, erwiderte der Bruder ungehalten. »Weil Friedemann uns dann möglicherweise im Schein der Lampe sieht, genau wie damals den schwarzen Dämon.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, widersprach Laura, immer noch grinsend. »Es sei denn, er hat Röntgenaugen.« Damit griff sie in die Jackentasche, holte einen kleinen Gegenstand daraus hervor und hielt ihn dem Bruder triumphierend entgegen: Es war ein unscheinbares Fläschchen aus grünem Glas, kaum größer als ein Handy. Der schlanke Hals war durch einen Korken verschlossen.
    »Oh!«, sagte jetzt auch Lukas überrascht. »Gut, dass du an Rauenhauch gedacht hast.«
    Das ungewohnte Lob schmeckte Laura süß wie Honig. »Tja, manchmal haben selbst

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