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LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons

Titel: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Finsternis, Gut und Böse.«
    Bei ihren letzten Worten legten die Versammelten die Köpfe in den Nacken und streckten die Arme zum nächtlichen Firmament empor. Dann stimmten sie einen feierlichen Gesang an, der kraftvoll durch das Tal der Zeiten hallte.
    Smeralda senkte den Kopf und berührte den Regenbogenstein mit der Spitze ihres magischen Horns.
    Augenblicklich strahlte der Stein gleißend hell auf, und eine Lichtsäule stieg daraus empor, die in allen Farben des Regenbogens schillerte und sich weithin sichtbar über den Himmel von Aventerra spannte, zum Zeichen, dass der Bund des Lichts noch immer Bestand hatte und auch die Regentschaft von Elisian überdauern würde.

    Alle im Tal der Zeiten Versammelten aber einte der gleiche Gedanke: Solange noch der Regenbogen am Himmel steht, werden wir die
Mächte der Finsternis mit aller Kraft bekämpfen und nicht zulassen, dass sie die Herrschaft über die Welten erringen. Auch wenn uns das noch so große Opfer abverlangen mag.
     
    Auf dem Menschenstern bekam davon niemand etwas mit. Als Laura in Ravenstein ankam, hatte sie kurz den Eindruck, als würde der Himmel über der Burg in bunten Farben leuchten. Aber wahrscheinlich war das nur eine Folge ihrer grenzenlosen Erschöpfung. Sie fiel todmüde ins Bett und schlief auf der Stelle ein.
    Erst am nächsten Morgen erfuhren Lukas und sie, was mit Percy Valiant geschehen war. Ihr Vater bestellte sie nämlich zu sich ins Arbeitszimmer, um ihnen die schreckliche Nachricht so schonend wie möglich beizubringen.
    Lauras Schock war dennoch so groß, dass es ihr schwarz vor Augen wurde. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, als würde der Boden unter ihren Füßen wegsacken. Percy tot! Das Entsetzten über den Verlust ihres Freundes schnürte Laura die Kehle zu und gleichzeitig liefen heiße Tränen über ihre Wangen.
    Lukas erging es ähnlich. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, während er den Vater fassungslos anstarrte.
    Erst nach scheinbar endlosen Minuten fand Laura wieder Worte. »Da-das ist nicht wahr, Papa«, stammelte sie. »Sag, dass das nicht stimmt!«
    »Es tut mir leid.« Auch Marius’ Augen schimmerten feucht. »Aber Sira hat keine Zweifel daran gelassen, dass sie ihn umgebracht hat. Warum sollte sie mir was Falsches erzählen?«
    »Weil … weil … weil sie eine Dunkle war und deshalb vor keiner Lüge zurückschreckte!«, rief Laura, und Hoffnung keimte in ihr auf. »Ist Percy schon gefunden worden?«

    »Noch nicht«, antwortete Marius. »Er ist spurlos verschwunden. Und trotzde – «
    »Rudi Lose war auch über Wochen verschwunden und lebt immer noch!«, hielt Laura dagegen. »Bevor ich Percys Leiche nicht mit eigenen Augen gesehen habe, glaube ich einfach nicht dass er tot ist.« Sie wandte sich an ihren Bruder. »Was meinst du?«
    »Schwer zu sagen.« Lukas schüttelte den Kopf. »Natürlich ist den Dunklen alles zuzutrauen. Andererseits …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht, Laura.«
    »Ich kann ja verstehen«, sagte der Vater, »dass du dich an den letzten Strohhalm klammerst, Laura. Die Vorstellung, mit Percy nie mehr reden, lachen oder weinen zu können, ihn nie mehr zu sehen, ist so entsetzlich, dass sie kaum zu ertragen ist. Aber manchmal bleibt nichts anderes übrig, als der schrecklichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen – genau wie Pinky Taxus es getan hat!« Dann erzählte er ihnen, was Pinky zu ihrer Wahnsinnstat veranlasst hatte.
    Als Marius am Morgen nämlich das gemeinsame Arbeitszimmer betreten hatte, steckte der Knochenschlüssel noch immer in Quintus’ Lebensuhr – und so entdeckte auch er ihr großes Geheimnis, und der Spiegel zeigte ihm, was am Mittsommertag vor einundzwanzig Jahren geschehen war:

    Auf einer Bank, die außerhalb der Mauern von Ravenstein am Fuße des großen Bergfrieds stand, wartete Julian, Pinkys große Liebe, auf Aurelius Morgenstern und spähte ungeduldig den Pfad entlang, der zum im Park versteckten Häuschen des Direktors führte. Der arglose junge Mann bekam deshalb gar nicht mit, dass sich Maximilian Longolius und Quintus Schwartz auf die Aussichtsplattform geschlichen hatten und ihn heimlich beobachteten. Im Gegensatz zu dem weit unter ihnen sitzenden Julian konnten sie die dichten Büsche und Bäume des Parks gut überblicken. Als der Direktor aus seiner Haustür trat,
ergriff Longolius den Schlangenholzstock mit dem Natternkopf, ließ ihn fallen und rief ihm hinterher: »Ashtara ut tramixor! «
    Der Stock verwandelte sich augenblicklich in

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