LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons - Freund, P: LAURA und der Kuss des schwarzen Dämons
entgehen lassen? Niemals! Schließlich habe ich Euch viel zu verdanken. Nicht wahr, Meister Longolius?«
»Und ob! Und ob!«, antwortete der Dämon geschmeichelt. »Ohne mich wärst du bestimmt nicht das, was du heute bist.«
»Wie recht Ihr doch habt, Großer Meister!«, antwortete Pinky lächelnd. Aber mit einem Mal wurde ihr Gesicht hart wie Stein. »Ohne Euch wäre ich niemals dieser gemeinen Lüge aufgesessen und hätte meine wahre Bestimmung nicht verraten.«
»Was … Was sagst du da?« Avataris schüttelte verwundert den Kopf. »Hör auf mit dem Unsinn.«
»Ohne Euch wäre ich nicht vom rechten Weg abgewichen«, fuhr Pinky unbeirrt fort, »und hätte mein Leben nicht unnütz vertan. Ohne Euch hätte ich niemals einen Unschuldigen des Mordes bezichtigt. Und ohne Euch, Meister Longolius, hätte ich die Liebe meines Lebens nicht verloren. Aber dafür werdet Ihr nun büßen!« Mit einer blitzschnellen Bewegung schleuderte sie ihm den Stock entgegen und schrie die uralte Beschwörung: »Aschtara ut tramixor! Aschtara ut tramixor! «
Noch im gleichen Augenblicke verwandelte sich der Stock in eine riesige Schlange. Sie schlug ihre Zähne in eine Schulter des Dämons und wickelte sich blitzschnell um seinen Hals.
Während Avataris entsetzt röchelte, eilte Pinky auf Thomas und
Sira zu, umschlang sie mit beiden Armen und stürzte sich mit ihnen in den Feuerschlund.
Der Dämon aber begann zu taumeln. Immer fester wand sich die Schlange um seinen Hals, sodass seine Augen schon aus den Höhlen traten.
Laura nickte Yannik kurz zu. Dann bündelten sie ihre fantastischen Kräfte und versetzten dem schwarzen Dämon den letzten entscheidenden Stoß. Die Schlange noch immer um den Hals gewunden, stürzte auch er in den feurigen Abgrund, aus dem eine riesige Flamme emporschoss, als könnte der Große Drachen sein Opfer gar nicht schnell genug verzehren.
Im gleichen Augenblick löste sich der Bann seines Kusses, der die Schüler an ihn gebunden hatte. Während die Jugendlichen sich verwundert die Augen rieben, ergriffen die Dunklen die Flucht.
Laura und Lukas aber eilten zu ihrem Vater und befreiten ihn von den Fesseln. Nur Augenblicke später lagen sich die drei in den Armen.
Yannik und Kaja befreiten Rudi Lose, der noch immer nicht zu begreifen schien, was eigentlich vorging. Yannik wollte ihn schon aufklären, doch Kaja hielt ihn davon ab. »Das hat morgen auch noch Zeit«, sagte sie. »Außerdem haben wir jetzt Wichtigeres zu tun.« Damit zog sie ihn in ihre Arme und küsste ihn ganz, ganz fest.
Laura aber ging auf Coolio zu, der mit betretener Miene im Hintergrund stand und offensichtlich nicht so recht wusste, was er tun sollte. »Was ist los?«, sagte sie. »Worauf wartest du denn noch?«
Coolio riss verwundert die Augen auf. »Du-du möchtest, dass ich …«
»Genau das möchte ich!«, unterbrach ihn Laura. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn so lang und innig wie noch nie in ihrem Leben.
Epilog
Der neue Bund
I n Aventerra wurden Mary Morgain und die anderen Direktoren bereits sehnsüchtig erwartet. Als sie nach ihrer Reise, die nur der feste Glaube an die Macht des Lichts ermöglichte, im Tal der Zeiten aus der magischen Pforte traten, schwebten drei leuchtende Kugeln aufgeregt davor herum. Die geflügelten Wesen in ihrem Innern glichen übergroßen Libellen, mussten allerdings eher mit den Feen oder Lichtalben verwandt sein. Ihre zierlichen, wie flüssiges Silber glänzenden Gestalten waren nicht viel dicker als ein Männerdaumen und maßen vom Scheitel des lockigen Blondhaars bis zur Spitze des langen Schwanzes kaum mehr als die Spanne einer kräftigen Hand. Die großen Flügel auf ihren Rücken waren fein wie gesponnene Seide. Es waren die Herrn Virpo, Yirpo und Zirpo, die ehrenwerten Anführer der Flatterflügler, die von ihresgleichen allerdings Angeber genannt wurden.
»Wo bleibt ihr denn, ihr Stampffußlinge vom Menschenstern?«, rief Herr Virpo der Ältere den Wächtern entgegen.
»Könnt ihr nicht einmal pünktlich sein?«, schloss Herr Yirpo sich an.
»Müssen wir denn stets auf euch warten?«, ergänzte Herr Zirpo, der Jüngste von ihnen. »Jetzt macht endlich und sputet euch ein bisschen. «
»Tut uns leid, ihr ehrenwerten Herren.« Obwohl Miss Mary sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, verbeugte sie sich zur Entschuldigung. »Aber jetzt sind wir ja da und alles wird gut.«
»Euer Glück!« Herr Virpo schaute erwartungsvoll auf die magische Pforte. »Wo bleibt denn
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