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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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zwischen ihren Beinen sehen. Sie zog hastig die Beine an und warf sich das bereits nasse Tuch – so gut es ging – über ihren Körper.
    „Nicht jetzt! Du siehst ja, dass ich bade!“
    „Doch. Jetzt.“
    Laura hatte den Eindruck, als gefiele ihm, was er sah, denn er stellte sich knapp neben die Wanne und betrachtete sie ungeniert. Sie dagegen fühlte, wie die Kälte des Wassers ihre Gliedmaßen immer tauber werden ließ und wünschte nichts sehnlicher, als dieses Eisbad wieder zu verlassen. Aber mit Domenico im selben Raum war das natürlich vollkommen unmöglich. „Geh sofort wieder hinaus!“, verlangte sie, wobei ihre Zähne hörbar aufeinanderschlugen.
    Er runzelte die Stirn. „Ist dir kalt?“
    „J ...ja“, brachte sie zitternd hervor.
    Er griff ins Wasser. „Das ist ja eisig!“, rief er aus.
    „Das muss so sein. Madame … Madame …“, sie hatte vor Kälte den Namen vergessen, „irgendeine Geliebte eines Franzosen“, setzte sie fort, „hat auch immer jeden Tag kalt gebadet, und sie war bis ins h … hohe Alter eine sch ... schöne Frau und ber … rühmt für ihre J ... Jugendlichkeit.“
    „Um diese Jahreszeit? Im kältesten Winter seit Jahren? Bist du verrückt geworden? Willst du dir den Tod holen!? Komm sofort heraus!“
    „V … verlass zuerst das Zim … mer!“, beharrte sie.
    In Domenicos Augen blitzte es wütend auf, als er sich ein wenig näher beugte.
    „Komm sofort heraus, du ausnehmend törichtes Geschöpf, oder ich kippe die Wanne samt dir um! Na los! Wird’s bald?“
    Laura starrte ihn schockiert an und bemühte sich dann, so rasch wie möglich seinem Befehl – Wunsch konnte man das wohl nicht mehr nennen – nachzukommen. Allerdings fühlte sich in der Zwischenzeit schon ihr ganzer Körper taub an, sodass es schwierig war, mit der erwünschten Anmut aufzustehen. Noch dazu, da sie krampfhaft das ebenfalls nasse und eiskalte Badetuch vor ihren Körper halten musste.
    Zu ihrem nicht geringen Entsetzen beugte sich Domenico plötzlich vor, fasste sie unter den Armen und den Knien und hob sie heraus.
    „Nicht! Ich bin nackt!“, schrie sie auf. Domenico hatte sie jedoch schon wieder auf dem Boden abgesetzt, riss der Zofe das trockene Leinentuch aus der Hand, zog das schützende nasse Tuch mit einem Ruck weg und wickelte sie ein, bevor er sie wieder hochhob und durch ihren Ankleideraum hindurch in ihr Schlafzimmer trug.
    „Nackt und nass! Und du“, sagte er zu Anna gewandt, „wenn ich dich noch ein einziges Mal dabei erwische, wie du meine Frau bei diesem Unfug unterstützt, erhältst du eigenhändig eine Tracht Prügel von mir! Und du ebenfalls“, fuhr er Laura grob an, die, über sein unhöfliches Benehmen erbost, aufbegehren wollte. Er legte sie ins Bett, deckte sie bis oben hin zu und winkte Anna, die besorgt gefolgt war, herrisch herbei. „Sofort einen heißen Ziegelstein für meine Frau!“
    „Als hätte ich die siora nicht schon genügend gewarnt. Aber auf mich hört man ja nicht.“ Anna verschwand, beleidigt vor sich hinmurmelnd.
    Bevor Laura es noch verhindern konnte, hatte er auch schon unter die Decke gegriffen und hielt ihren rechten Fuß in der Hand. „Wie ein Eiszapfen! So ein Unsinn! Wie lange hast du schon in der Wanne gesessen? Weißt du denn nicht, wie gefährlich das ist?!“
    Laura schwieg, tödlich verlegen, weil er begann, ihre Füße warm zu reiben. Natürlich war Baden gefährlich, das musste er ihr nicht erst sagen. Schließlich waren sich die besten Ärzte darüber einig, dass eine Flüssigkeit wie Wasser, das die Fähigkeit hatte, überall im Körper einzudringen, einfach schädlich sein musste. Aber um eine gewisse Dame auszustechen, wäre sie wahrscheinlich sogar in die von einer leichten Eisschicht bedeckte Lagune gesprungen.
    „Deine ‚Madame Irgendwas’ hat sicherlich nicht stundenlang in der Wanne gesessen, sondern sich vermutlich nur den ganzen Körper mit kaltem Wasser gewaschen“, sagte er, schon ein wenig beschwichtigt.
    Die Zofe stürzte soeben mit einem in Tücher gewickelten Ziegelstein herein, den Domenico ihr eigenhändig unter die Decke schob.
    Ihr Körper fühlte sich tatsächlich taub und eiskalt an und nur die Stellen, wo Domenico sie berührt hatte, schienen wärmer zu sein und leise zu prickeln. Sie zog die Decke etwas höher und schielte dabei zu ihrem Mann, der sich ans Fußende ihres Bettes gesetzt hatte und ihre Füße und Waden massierte. „Wie liebenswürdig er doch plötzlich ist“, dachte sie verwundert und ein

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