Lauras Liebhaber
Laura sich am Küchentisch abstützen musste.
»Schon wieder?«, fragte sie mit gespieltem Entsetzen, und Robert knurrte nur. Seine Hand glitt zwischen ihre Beine, registrierte zufrieden, dass sie trotz ihres Protestes feucht und bereit für ihn war.
Während seine Hand ihren Oberkörper unten hielt, umfasste die andere seinen festen Schaft und führte ihn mit einer langen, geschmeidigen Bewegung in sie. Sie keuchte auf, und er sah, wie ihre Hände sich an der Tischkante festhielten. Er war wie berauscht und stieß immer wieder tief und unnachgiebig in sie. Er registrierte ihr Stöhnen und wie sie sich unter ihm wand. Doch gefangen zwischen seinem Körper und der kühlen Tischplatte, hatte sie keine Möglichkeit, ihm auszuweichen.
Wie von Sinnen stieß er immer wieder in sie und spürte schon, wie sein Unterleib zu glühen begann und er immer gieriger wurde, sich noch tiefer in sie zu drängen und sie ganz auszufüllen. Ihr keuchender Atem und das lustvolle Stöhnen berauschten ihn immer mehr, und ehe er es sich versah, sank er auf ihrem Rücken zusammen, während sein Schwanz in ihr zuckte.
Laura lag unter ihm und regte sich nicht. Er zog sich verlegen aus ihr zurück, plötzlich schmerzlich der Tatsache bewusst, dass er sich nur um sein Verlangen gekümmert und gar keine Rücksicht auf sie genommen hatte. Normalerweise war das gar nicht seine Art, denn er versuchte stets, zuerst seine Partnerin zum Höhepunkt zu bringen, bevor er seinem Trieb nachgab. Aber mit Laura war es anders, er konnte es sich nicht erklären. Jetzt jedoch kam er sich egoistisch und anmaßend vor.
Laura drehte sich um und lächelte. Robert fiel ein Stein vom Herzen, und er nahm sie in den Arm. Sie legte die Hand an seine Wange, streichelte darüber. »Du kannst ja gar nicht genug bekommen, was?«
Dann schloss sie die Augen und küsste ihn sanft auf den Mund. Dann lehnte sie ihre Stirn an seine und sagte: »Komm, lass uns ins Bett gehen. Ich bin total erledigt.«
11.
Gegen halb elf Uhr morgens hielt Chloe es nicht mehr aus und rief sich ein Taxi. Den ganzen Weg nach Hause kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Wie wohl der Abend von Laura verlaufen war? War Robert wirklich zu ihnen nach Hause gefahren? Hatten sie sich gestritten oder versöhnt? Oder war überhaupt nichts passiert?
Angespannt schloss sie die Tür auf und betrat die Wohnung. Sie lauschte, für einen Moment hörte sie nichts, dann ein Lachen und zwei Stimmen. Erleichtert ging sie Richtung Küche. Die Stimmen wurden lauter. Robert und Laura saßen am Küchentisch, der für drei Personen gedeckt war.
Robert sah sie lächelnd an. »Sehr gut! Laura wollte mir nicht glauben, dass du bestimmt vor Neugier stirbst und gegen spätestens elf, halb zwölf hier auftauchen würdest.«
Chloe verzog das Gesicht, als hätte sie Zahnschmerzen, und Laura lachte. »Setz dich, wir haben Frühstück gemacht.« Sie wies auf den freien Stuhl.
»Ist es jetzt schon ein Wir?«, fragte Chloe mit einem leicht spöttischen Unterton, der Laura das Blut ins Gesicht schießen ließ.
»So, äh, war das gar nicht gemeint. Ich wollte nur sagen, dass wir …« Dann brach sie ab und schloss verzweifelt die Augen.
Sie spürte, wie Robert ihre Hand tätschelte und er in einem leicht ironischen Tonfall erwiderte: »So war das nicht gemeint? Jetzt bin ich aber verletzt.«
Laura wünschte sich ein schwarzes Loch in den Küchenboden, in dem sie verschwinden konnte. Sie hatte das Thema den ganzen Morgen vermieden, weil sie selbst nicht so recht wusste, was sie eigentlich wollte. Wollte sie tatsächlich eine Beziehung mit Robert? Er war so viel älter als sie und so erfahren; er würde sich doch mit Sicherheit schnell mit ihr langweilen. Und was, wenn sie sich langweilte? Sie hatte einfach keine Lust, darüber nachzudenken. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, dass es besser wäre, sich treiben zu lassen und sich nicht zu binden.
Chloe betrachtete Lauras Gesicht und konnte sich sehr gut ausmalen, was in Laura vorging.
»Robert, hast du nicht diese und nächste Woche die Vortragsreihe in Dublin?«, fragte sie so unbefangen wie möglich und bemerkte, wie Robert unmerklich zusammenzuckte.
Laura sah ihn irritiert an. »Wann wolltest du mir das denn sagen?«
Ertappt rang Robert nach Worten und warf Chloe einen warnenden Blick zu.
Für einen Moment war Laura kurz davor, die Fassung zu verlieren, dann jedoch atmete sie einmal tief durch und sagte kühl: »Dann reden wir wohl danach über
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