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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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sein. Aber Rätsel wie diese hatten es dem jungen NSA-Direktor angetan, und so kreisten seine Gedanken weiterhin um die »Auserwählten« und ihren Trip zu diesem komischen Friedhof .
    Er rief in der Nahost-Abteilung der CIA an, wo bislang keinerlei Fortschritte erzielt worden waren. Also wandte er sich wieder seinem Computer zu, suchte im Netz nach Terroristen aus Peshawar oder dem Pandschab und versuchte irgendeine Verbindung herzustellen.
    Seine ihm frisch angetraute Frau, die Surfer-Göttin aus Sydney, Jane Peacock, Tochter des australischen Botschafters, hatte ihn zweimal angerufen und das Thema Pünktlichkeit zur Sprache gebracht, bevor er beschloss, einen letzten Versuch zu starten. Er googelte »Bradford«, und nach kaum zwanzig Sekunden hatte er das Gefühl, als stochere er in einem Wespennest. Er rief einen Stadtplan auf und entdeckte sofort die Hanfia-Moschee, die am Rand des pakistanischen Viertels Manningham lag.
    Die Auserwählten sollen vor dem Propheten in Hanfia knien. »Na«, entfuhr es Jimmy lautstark, »sieht fast so aus, als würden vier Pakistani nach England unterwegs sein, um sich bei irgendeinem Mullah in der Hanfia-Moschee zu melden. Toll!« Er schickte eine Meldung an Bob Birminghams Büro in Langley und schlug vor, die Antiterror-Abteilung von Scotland Yard in London zu informieren.
    Bevor er nach Hause aufbrach, warf er jedoch noch einen schnellen Blick auf die Umgegend von Bradford und betrachtete die Kleinstädte und Dörfer Yorkshires. Es fanden sich nicht viele davon, weder im Süden noch im Osten und auch nicht auf dem Plateau der Pennines, das im Norden die Grafschaften Yorkshire und Lancashire voneinander trennte, die beiden Grafschaften, die im 15. Jahrhundert den Rosenkrieg ausgefochten hatten – wobei die Farbe Weiß für das House of York und Rot für das schließlich siegreiche Lancaster gestanden hatte.
    Jimmy allerdings befand sich im Moment eindeutig auf Seiten der Verlierer. Er trieb sich im Heideland nördlich des Dorfes Ilkley herum, betrachtete eine Website mit örtlichem Kartenmaterial und wurde dabei von seinem klingelnden Handy gestört. »Mist«, murmelte er. »Bin schon unterwegs, Liebste. Schon auf dem Highway.«
    »Lügner«, blaffte Jane. »Wenn du nicht in einer Viertelstunde hier bist, fahre ich zu Dad zum Essen.«
    Jimmy musste immer lächeln über die Neigung seiner Frau, die australische Botschaft in Washington als »bei Dad« zu bezeichnen. Aber er wusste, was es geschlagen hatte, und schwor bei Gott, dass er pünktlich bei ihr sein würde. In diesem Bruchteil einer Sekunde entdeckte er in der Heidelandschaft von Ilkley eine Stelle, die als Cow and Calf Rocks gekennzeichnet war.
    Das sind die verdammten Steinrinder, entfuhr es ihm. Dann rechnete er Janes Zorn gegen den Verdienst auf, den er sich erwerben würde, wenn er »die Bettlakenträger festnageln« würde, und entschied sich schnell für die gertenschlanke Blondine aus den sonnigen Vororten Sydneys. Er schaltete den »blöden Apple« aus, stürmte aus dem Büro und murmelte auf dem Weg hinunter in die Lobby sein australisches Siegesmantra: »Ihr Drecksäcke, jetzt hab ich euch an den Eiern!«
    Zu Hause wurde Jimmy mit einem gekühlten Rosé aus dem Barossa Valley in der Nähe von Adelaide empfangen. Zum Abendessen genossen er und Jane zwei hervorragende Sirloin Strip Steaks, die, wie Jimmy annahm, Ergebnis ihres heftigen Flirtens mit dem 70-jährigen Chefkoch der Botschaft waren.
    Um halb elf verkündete Jane, dass sie sich schlafen legen würde, und verließ das Zimmer. Jimmy raste in sein Arbeitszimmer, seine Finger flogen über die Tastatur, während er die Suchbegriffe »Cow and Calf Rocks, Bradford« eingab.
    Dann erschienen sie auf dem Monitor, zwei massive Felsbrocken im Hochmoor von Ilkley, der eine von nahezu quadratischer Gestalt und etwa 30 Meter hoch, der andere nur etwa halb so groß, aber keiner glich auch nur entfernt einer Kuh und ihrem Kalb. Dem Text zufolge verlor sich die Herkunft der Namen im Dunkel der Geschichte, die Felsen selbst waren wahrscheinlich prähistorischen Ursprungs, wobei der kleinere vom größeren abgebrochen sein dürfte.
    Wie auch immer, Jimmy jedenfalls nahm an, dass es sich dabei tatsächlich um die »Steinrinder« handelte, bei denen sich die Auserwählten treffen wollten, 426 Meter über NN, in der weiten, öden Heidelandschaft, keine 15 Kilometer vom Stadtzentrum in Bradford entfernt. Jimmy notierte sich die GPS-Daten.
    Er schaltete den Computer aus und

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