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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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abgelassen. Und das passte nicht in seine Pläne. Irgendwann würde er ihrem Treiben ein Ende bereiten. Das allerdings sollte nach seinen Bedingungen und zu einem von ihm festgelegten Zeitpunkt geschehen. Und auf eine Art und Weise, die der El Kaida und allen, die damit zu tun hatten, größtmöglichen Schaden zufügte. Leichen waren seiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt nur ein großes Ärgernis.
    Er griff sich seinen Bolzenschneider und marschierte wieder über die hart gefrorene Wiese.
    Erneut lief er in gebückter Haltung in Richtung der Scheunenrückwand, in deren Schatten er danach drei Minuten lang kauernd verharrte. Als er keine Bewegung ausmachte, erhob er sich und lauschte den Geräuschen aus der Scheune. Vorsichtig tastete er sich an der Wand entlang und spähte um die Ecke. Zwei schlechte Neuigkeiten erwarteten ihn dort.
    Als Erstes der bewaffnete Wachmann, der an einem der Scheunentore lehnte und die AK-47 quer vor der Brust trug. Als wäre er Che Guevara, dachte sich Mack. Eine falsche Bewegung von ihm, und ich ramm ihm seine Kalaschnikow in den Hintern.
    Es gibt nur wenige Leute auf der Welt, die eine solche Drohung auch wirklich in die Tat umsetzen könnten. Die meisten von ihnen sind US-Navy-SEALs.
    Die zweite schlechte Neuigkeit hatte mit dem Vorhängeschloss zu tun. Es befand sich zwar an dem ihm zugewandten Torflügel, war aber geschlossen, und es steckte kein Schlüssel drin. Das hieß, jemand besaß den verdammten Schlüssel und hatte vermutlich vor, damit die Scheune abzusperren, wenn die Nachtschicht mit ihrer Arbeit fertig war.
    Mack ging davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, den Schlüsselinhaber hinters Licht zu führen, bei etwa 80 Prozent lagen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. Aber irgendwann in dieser Nacht würde er, Lt. Commander Bedford, irgendwie herausfinden, was sich zum Teufel noch mal in dieser Scheune abspielte. Und wenn es ihm nicht gefiel, würde er der Sache ein Ende setzen.
    Zwanzig Minuten später brach Che Guevara zu einer Kaffeepause auf. Er rief in die Scheune und fragte, ob noch jemand etwas wolle. Eine Stimme meldete sich: »Vier Kaffee, mit Zucker.« Mack sah, wie sich die Wache zum Haus verzog.
    Die Haustür ging auf. Licht flutete auf den Hof und erlosch, als die Tür wieder geschlossen wurde. Wie ein Windhund schoss Mack aus seinem Versteck. Zum Glück war der rechte Torflügel fast ganz an die Scheunenwand geschoben, sodass das Vorhängeschloss vom Hof aus nicht richtig einzusehen war und näher an Mack lag.
    Vorsichtig zerrte er am Schloss, doch es war, wie befürchtet, fest verschlossen. Er setzte den Bolzenschneider am Stahlbügel an und schnitt ihn glatt durch, schob sich das Schloss dann in die Tasche und ersetzte es mit seinem eigenen. Genau wie dasursprüngliche Schloss ließ er auch seines zuschnappen, steckte dazu aber noch den neuen Schlüssel in die Öffnung.
    Er packte sich den Bolzenschneider, vergewisserte sich, dass der Ersatzschlüssel in seiner Tasche lag, und spurtete in den Schatten zurück. Verstrichene Zeit: keine Minute.
    Zehn Minuten darauf kehrte die Wache mit einem Tablett und fünf Kaffeetassen zurück und verschwand in der Scheune, vermutlich, um den Kaffee zu verteilen. Als er vor der Scheune auftauchte, hielt er eine Tasse in der Hand. Der Lärm aus dem Scheuneninneren verstummte, fünf Minuten später setzte er wieder ein – das Bohren, das dumpfe Pochen des Druckluftnaglers, der laufende Motor waren wieder zu hören. Mack konnte nur warten.
    Schließlich gegen halb eins am Mittwochmorgen kehrte Stille ein. Die Lichter in der Scheune erloschen, fünf Männer kamen ins Freie. Im fahlen Hoflicht hätte Mack schwören wollen, dass einer von ihnen Ibrahim Sharif war, der Terrorist, den er immer und überall erkannt hätte.
    Er hatte sich die Fotos intensiv eingeprägt, trotzdem war er sich nicht ganz sicher. Einer der fünf war sehr groß, er hätte Ben al-Turabi sein können, aber auch bei ihm war sich Mack nicht sicher.
    Wie in der vergangenen Nacht blieb keiner mehr im Wohnzimmer des Hauses. Das Licht des Fernsehers ging aus, kurz darauf erloschen sämtliche Lichter im Erdgeschoss bis auf das in der Küche. Auch die Wache im Hof war nicht mehr zu sehen, aber es brannten noch alle Außenlichter.
    Jemand kam aus der Eingangstür, ging zur Scheune und zog erst den linken Flügel zu, dann den rechten. Ohne zu zögern drehte er den Schlüssel im Schloss um, öffnete den Bügel und schob ihn durch die beiden

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