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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Aber es fand sich nicht viel. Al-Assad hatte seine Sachen gepackt und sich auf und davon gemacht.
    Bis auf ein unscheinbares Indiz im Mülleimer neben einem großen Sekretär.
    »Was ist das?«, fragte Benny.
    »Na«, sagte Mack, »hier haben wir womöglich die Lösung für das Penn-Station-Rätsel. Die vier Mistkerle sind mit dem Zug durch das ganze Land gefahren und hier ausgestiegen.« Erzeigte ihnen die Amtrak-Fahrkarten, die er im Müll gefunden hatte. Das Datum stimmte, und darauf war in großen, hellblauen Lettern gestempelt: Cardinal . »Ich habe ihre Fahrkarten gefunden.«
    Am nächsten Morgen brachte Mack seine Sachen vom Waldorf Astoria ins Blackberry River Hotel. Er brauchte fast drei Stunden für die Fahrt und war froh, in dieser Zeit allein zu sein. Er musste nachdenken.
    Seine erste Aufgabe war es, sie zu observieren. Er musste also die vier Ex-Guantanamo-Häftlinge nicht nur positiv identifizieren, sondern auch herausfinden, wie sie ihren Anschlag auf die Academy ausführen wollten. Erst dann konnte er sich überlegen, wie er sie liquidieren wollte. Zuerst musste er daher in Erfahrung bringen, was sie vorhatten.
    Mack zweifelte nicht am Erfolg seiner Mission, allerdings würde dazu eine Menge nächtliche Arbeit anstehen. Nächtliche Arbeit in klirrender Kälte. Gottverdammt gefährliche nächtliche Arbeit.
    Gegen 14 Uhr bog er in den Parkplatz des Blackberry River Hotel ein und ging auf sein Zimmer, das genauso aussah wie am Tag zuvor, als er es verlassen hatte. Müde von der langen Fahrt, warf er sich aufs Bett und schlief zwei Stunden durch. Daraufhin las er die Lokalzeitung, den Register Citizen , und ging um 19 Uhr auf ein Bier und ein Steak nach unten. Ansonsten verlief alles so ähnlich wie zwei Abende zuvor. Nach dem Essen schlüpfte er in seine Kampfmontur: Navy-Pullover und Schal, schwerer Parka, Stiefel, Fernglas, Handschuhe und Messer hinten in der Hose.
    Erneut schlich er sich, als die Luft rein war, über den Hinterausgang nach draußen, fuhr über den Blackberry River, versteckte den Nissan zwischen den Bäumen und marschierte durch den Wald zur Nordgrenze der Farm. Er nahm seine alte Position ein, starrte durch das Fernglas über die von Reif überzogene Wiese in Richtung Farmhaus. Alle Außenlichter brannten, die Scheunentore standen offen. Mack erkannte allerdings nur Heuballen, keine Wachen davor. Er hörte das leise Dröhnen eines Motors, sah aber kein dazugehöriges Fahrzeug.
    Er wartete eine weitere Viertelstunde, konnte aber keine wahrnehmbaren Aktivitäten erkennen. Einige Minuten vor 21.30 Uhr setzte er sich in Bewegung und schritt über die gefrorene Wiese in Richtung der Scheune. 50 Meter vor der Scheunenrückwand bemerkte er, dass er die Situation falsch eingeschätzt hatte. Von irgendwoher drang Lärm, der sich wie die Arbeitsgeräusche auf einer Werft anhörte.
    Immer wieder röhrte ein Elektrobohrer auf, das dumpfe Pochen eines Druckluftnaglers machte sich bemerkbar, dazwischen das Aufheulen eines schweren Motors. Von seiner Stelle aus war auf dem hell beleuchteten Hof allerdings nichts zu erkennen. Die Arbeiten mussten in der Scheune stattfinden.
    Er schob sich an der Scheunenwand entlang zum gegenüberliegenden Ende, um einen besseren Blick auf das offene Scheunentor zu erhalten. Vergeblich. Die einzige Stelle, von der aus man die gottverdammten Heuballen hätte sehen können, war der Eingang zum Haus, in dem vermutlich an die zehn bewaffnete Terroristen herumlungerten.
    Nicht unbedingt die Stelle, an der er sich aufhalten wollte, beschied Mack und überlegte, ob er von Coronado nicht eine Kiste mit Handgranaten anfordern sollte, um sie durch das Fenster zu schleudern. Bei näherer Betrachtung widersprach das allerdings seiner Vorgabe der absoluten Geheimhaltung.
    Ex-Navy-SEAL nach Explosion
auf Farm in Norfolk erschossen
    In Zeiten wie diesen schien seine Fantasie mit ihm durchzugehen. Insgeheim wusste er aber sehr gut, dass er unmöglich eine so große Gruppe angreifen konnte, schon gar nicht, wenn alle eine geladene Kalaschnikow bei sich zu führen schienen.
    Nein, er würde warten müssen, bis die Arbeiter in der Scheune ins Haus zurückkehrten. Aber wer wusste schon, wann das sein würde? Durch sein Fernglas erkannte er, dass mindestens sechs Männer mit dem Rücken zum Fenster im Haus saßen und fernsahen.
    Die Nachtschicht dauerte bis kurz vor Mitternacht, erst dann verstummte der Lärm. Der Motor erstarb, der Bohrer schwieg, nur das Murmeln von Stimmen war noch

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