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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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großen Kettenglieder, ließ daraufhin den Bügel im Schloss einrasten und drehte erneut den Schlüssel, um es zu verriegeln. Er zog den Schlüssel ab und schob ihn sich in die Hosentasche. Mack lächelte.
    Der Mann kehrte zum Haus zurück, trat ein und schloss die Tür. Die Außenlichter gingen aus, Mack wartete noch ein wenig, bevor er aus dem Schatten trat.
    Leise ging er zum breiten Scheunentor und öffnete mit seinem Zweitschlüssel das Schloss. Die Kette sackte nach unten, Mack steckte sich das Schloss in die Tasche, schob vorsichtig das große Tor auf und schlüpfte durch den engen Spalt. Er zog das Tor hinter sich zu und richtete seine Taschenlampe auf die vor ihm aufragende Strohmauer. Es war ihm schleierhaft, woran hier gearbeitet wurde.
    Er trat zur Seite, ließ den Taschenlampenstrahl über die aus Strohballen aufgeschichtete und mit rotem Draht zusammengehaltene Längsmauer schweifen und bemerkte den schmalen Durchlass an der Seite.
    Er zwängte sich hindurch und fand sich im Inneren eines aus Strohballen bestehenden Gevierts wieder. Unglaublich. Aber noch unglaublicher war, was vor ihm stand: Ein großer gelber Schulbus, in den gut und gern 30 Passagiere passten. Aus den weit offen stehenden Türen schlängelten sich Kabel. Mack trat ein und ließ den Lichtstrahl der Taschenlampe umherschweifen.
    Das gesamte hintere Ende war mit Holzkisten gefüllt, manche davon waren vernagelt, manche halb, manche ganz offen. Auf dem Boden lagen einige Bohrmaschinen, ein Druckluftnagler, mehrere Schraubenzieher, zwei Hämmer und zwei kleine Handkarren. Im Bus war es noch warm, als wäre bis vor Kurzem die Heizung gelaufen.
    Mack trat nach draußen und schritt innen und außen das Strohballengeviert ab. Links, an der Scheunenrückwand, waren transparente Plastiksäcke aufgeschichtet, die mit weißem Puder ähnlich Zement oder Zucker gefüllt waren. Um sie herum standen Plastikkanister mit Schweröl, möglicherweise sogar Diesel. In der Luft hing der stechende Geruch von Ammoniak.
    Diesen Geruch hätte er überall erkannt. Es war der Geruch, der nach der Detonation einer USBV, nach der Explosion einesAmmoniumnitrat-Sprengsatzes verströmt wurde. Er hatte auch in den Sprengstofflagerhöhlen in den afghanischen Bergen gehangen, die er dort bei seinem letzten Einsatz mit dem Foxtrot Platoon hochgenommen hatte.
    Mack ging zur Frontpartie des Busses. Auf der Zielanzeige über dem Fahrersitz stand ein Wort: CANAAN.
    »Heilige Mutter Gottes«, entfuhr es Mack. »Die fahren mit dem Scheißding am Tag Abrahams in die Schule und blasen sie in die Luft. Und hinten haben sie genug Sprengstoff, um die ganze Wall Street wegzupusten.«
    Er stieg wieder in den Bus und ging zur hinteren Sitzbank durch, betrachtete erneut die Säcke mit der weißen Substanz und stellte fest, dass jeder von ihnen über 25 Kilogramm Kunstdünger enthielt. Daneben fand er Säcke mit Nitromethan, zwei Säcke mit Aluminiumpulver und fünf 20 Zentimeter lange Dynamitstangen; das alles, um die Detonationsgeschwindigkeit und die Wirkung der Explosion zu erhöhen.
    »Heilige Scheiße«, flüsterte Mack. »Die Dreckskerle meinen es ernst.«
    Er schaltete die Taschenlampe aus und ging zum Scheunentor, schob es auf und zwängte sich durch den schmalen Spalt. Es brannten keine Lichter. Er ließ das Vorhängeschloss wieder einrasten und drehte sich um – in diesem Augenblick ereilte zwei Personen der Schreck ihres Lebens: Mack Bedford und dem Wachmann, den er für sich als Che Guevara bezeichnet hatte und der gerade um die Ecke gebogen kam.
    Der Wachmann erstarrte, Mack richtete sofort den Strahl der Taschenlampe auf dessen Gesicht und blendete ihn. Der andere wollte noch zu seiner Waffe greifen, verlor aber bereits das Bewusstsein, als Mack ihm einen gewaltigen rechten Haken gegen das Kinn verpasste und ihm an zwei Stellen den Unterkiefer brach.
    Mack wandte sich ab, rannte zur Scheunenecke, packte seinen Bolzenschneider, rannte los, spurtete wie ein olympischerSprinter über die gefrorene Wiese und lauschte dabei mit pochendem Herzen angestrengt auf Geräusche von der Farm.
    Er hielt sein hohes Tempo bei, bis er im kalten Glanz des blassen Mondes den Waldrand erreichte und sich in den willkommenen Schatten warf. Kurz richtete er das Fernglas auf die Farm. Nichts. Keine Lichter, keine Bewegungen, keine Geräusche.
    Schnell eilte er durch den Wald und über die Straße. Als er in der nächtlichen Totenstille den Nissan anließ, hörte sich der Wagen an wie ein

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