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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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keinem im aktiven Dienst stehenden US-Offizier eine solche Bitte unterbreiten. Würden wir dabei erwischt, gälte es als Hochverrat, worauf noch immer die Todesstrafe steht.«
    »Großer Gott, dann würden wir ja alle exekutiert werden. Toll!« Ramshawe war darüber offensichtlich ziemlich verblüfft.
    Es war dann John Bergstrom, der sich am schnellsten fing. »Hören Sie, machen wir es nicht komplizierter, als es ist. Wir haben vier Mörder, die wir in aller Stille eliminieren müssen, und das Motiv dabei ist höchst ehrenwert: Es geht um die Sicherheit des Landes. Es gibt genügend Typen da draußen, die das übernehmen würden, wenn der Preis stimmt.«
    Der Admiral hielt kurz inne, bevor er fragte: »Darf ich davon ausgehen, dass Geld keine Rolle spielt?«
    »Das dürfen Sie«, sagte Bob Birmingham.
    »Okay, ich werde mal ein wenig herumtelefonieren. Viele Ex-SEALs arbeiten für private Sicherheitsunternehmen, weltweit, manche sind sogar für die Sicherheit von Staatsoberhäuptern zuständig. Möglicherweise wäre es das Beste, sich nach einem ausländischen Unternehmen umzusehen.«
    »Solange nur nicht bekannt wird, wer sie angeheuert hat«, warf Admiral Bradfield ein.
    Rear Admiral Carlow ergriff, sehr bedächtig, als Nächster das Wort. »Der Mensch, den wir suchen, muss bei den Spezialkräften gewesen sein. Er sollte Erfahrung im Kampf gegen die Taliban oder El Kaida haben, vorzugsweise in den Bergen – denn dort könnte sich das alles abspielen. Er muss ein Top-Scharfschütze sein, Experte im unbewaffneten Nahkampf und mit Messer und Sprengstoffen umgehen können. Wir suchen einen Krieger, richtig?«
    »Fast«, sagte Jimmy. »Es muss aber auch jemand mit Ehrgefühl sein. Jemand, der die absolut vertrauliche Natur dieser Operation versteht. Ein Mann, der diesen Einsatz zum Wohl des Staates auf sich nimmt – dieser Aspekt muss über allem anderen stehen, auch wenn es sich für ihn finanziell sehr lohnen wird. Im Grunde muss er verdammt noch mal ein Heiliger sein!«
    Trotz der ernsten Atmosphäre mussten alle grinsen. Rear Admiral Carlow, Oberbefehlshaber der US-Spezialkräfte, ergriff erneut das Wort. »Mir geht da so etwas durch den Kopf. Vor ein, zwei Jahren habe ich gegen einen meiner Offiziere ein Militärgerichtsverfahren einleiten müssen. Vorgeworfen wurde ihm rücksichtsloses Verhalten im Angesicht des Feindes unter Missachtung der Genfer Konventionen.«
    »Klingt perfekt«, kam es von Jimmy. »Wenn er sich anstrengt, kann er vielleicht den Dritten Weltkrieg auslösen.«
    »Ich meine es ernst. Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen, er war einer der besten Offiziere des Stützpunkts.«
    »Wen hat er umgebracht?«, fragte Bob Birmingham.
    »Ein Dutzend El-Kaida-Killer, direkt am Euphratufer.«
    »Weswegen?«
    »Sie haben bei einem Raketenangriff 20 seiner Jungs getötet.«
    »Und dann hat er es ihnen heimgezahlt, richtig?«, sagte Admiral Bradfield. »Hat das Feuer eröffnet, als sie sich ergeben wollten. Ich erinnere mich an den Vorfall.«
    »Genau«, sagte Andy Carlow. »Er hat es ihnen heimgezahlt …«
    »Das Militärgericht hat ihn von allen Anklagepunkten freigesprochen. Ich kann mich noch gut erinnern«, sagte Admiral Bradfield.
    »Er hätte nie vor das Militärgericht gestellt werden dürfen«, erwiderte Carlow. »Und ich werde es bis ans Lebensende bereuen, welchen Anteil ich daran hatte. Bis an mein verdammtes Lebensende.«
    »Er kam mit einer dienstlichen Maßregelung davon«, fügte er hinzu. »Aber danach war er am Ende. Er hat die Navy umgehend verlassen. Jeder stand am Tor, um sich von ihm zu verabschieden, ich meine, der gesamte Stützpunkt ist dort angetreten. Die Leute haben geweint, die Jungs, die mit ihm in Bagdad gekämpft haben. An diesem Tag habe ich mich für die Navy geschämt.
    Keiner, der damals dabei war, wird das jemals vergessen. Ich meine, als wir ihm dabei zugesehen haben, wie er zum Wagen hinausmarschiert ist. Und im letzten Moment hat er sich umgedreht und hat uns allen salutiert. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte geheult.«
    »Mein Gott«, sagte Jimmy. »Was für ein Typ. Wie lautet sein Name?«
    »Lieutenant Commander Mackenzie Bedford, SEAL Team 10, Foxtrot Platoon.«
    Direktor Ramshaws Mitarbeiter brauchten keine Viertelstunde, um Mack Bedford auszumachen. Er arbeitete in einer Werft in der Kleinstadt Dartford an der Kennebec-Mündung in Maine. Der 1,90 Meter große, mittlerweile 35 Jahre alte ehemalige SEAL-Teamführer stammte aus dieser Stadt, und

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