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Lauter Irre

Lauter Irre

Titel: Lauter Irre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharp
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warum?«
    »Weil irgend so ein Dreckskerl nicht wollte, dass ich rauskomme.«
    »Wer wollte das nicht?«
    »Der Typ, der das Ding abgeschlossen hat, krepieren soll er.«
    »Was ist hinter der Tür krepiert?« Die Annahme, es könnte sich um einen Menschen handeln, ließ den Chief Inspector aufhorchen.
    »Ich weiß es nicht. Es war stockdunkel, das hab ich Ihnen doch gesagt.«
    »Sie haben also auf das Schloss geschossen und jemanden auf der anderen Seite der Tür getroffen.«
    »Nein, hab ich nicht! Als ich in die Küche geschaut hab, hab ich niemanden gesehen. Wie denn auch. Es war stockfinster. Das habe ich doch gesagt.«
    »Wieso sagen Sie dann, dass im Haus jemand krepiert ist?«
    Abgelenkt von einem großen Lastwagen, der einen Sattelschlepper anhupte, weil dieser ihm im Weg war, verlor der Sergeant beim Mitschreiben den Faden und konzentrierte sich auf das »krepiert«. Der Zusatz »der Typ« half ihm nicht weiter.
    »Sie geben also zu, dass Sie die Person angeschossen haben, die Sie in der Küche eingeschlossen hat?«, fragte er.
    Vergeblich mühte Albert sich ab, darauf eine unverfängliche Antwort zu finden. »Ich hab nicht gewusst, dass da jemand auf der anderen Seite war. Ich konnte nicht mal das Schloss sehen. Musste danach tasten. Ich meine, ich hab mit dem Finger rumgefühlt, bis ich das Schloss gefunden hab, und dann hab ich die Mündung da rangehalten und abgedrückt. Ich wollte niemanden erschießen.«
    Der Chief Inspector löste den Sergeant ab.
    »Woher wissen Sie, dass Ihr Aston Martin gestohlen worden ist?«
    »Weil er nicht in der Garage steht.«
    »Ist die Tür zwischen der Küche und der Garage auch abgeschlossen?«
    »Na jetzt nicht mehr.«
    »Und Sie sagen, der Wagen ist gestohlen worden? Woher wissen Sie das?«
    »Weil er nicht da ist. Ich hab überall rumgetastet, und er ist weg.«
    »Also wenn es einen Zugang von der Garage in die Küche gibt, dann müssen wir eben einen Bulldozer holen und das Garagentor rausreißen.«
    Starr vor Schrecken stand Albert Ponson in der Finsternis.
    »Das könnt ihr nicht machen«, krächzte er. »Dann kommt die ganze vordere Hauswand mit runter.«
    »Wir drücken das Tor doch nur auf. Vielleicht kriegt es ja ein bisschen was ab, aber …«
    »Sie verstehen nicht. Wenn ihr das Ding aufdrückt oder rausreißt, kommt die komplette Frontseite mit runter.«
    »Die ganze Frontseite des Hauses? Bestimmt nicht. Sie wollen nur nicht, dass wir reinkommen. Sie haben da drin wohl was zu verbergen.«
    »Ach ja? Was denn zum Beispiel?« »Zum Beispiel eine Leiche. Zum Beispiel diesen Neffen, von dem Ihre Schwester die ganze Zeit redet.«
    »Ihr spinnt doch total!«, kreischte Albert. »Ich hab ihn nicht angerührt.«
    »Und warum sagt er dann nichts? Wenn er bei Ihnen da drin ist, dann lassen Sie ihn doch mal was sagen – das heißt, vorausgesetzt, er ist noch am Leben.«
    »Oh Gott, oh Gott, ich werde noch irre«, stöhnte Albert.
    »Darauf wollen Sie sich vor Gericht berufen? Dass Sie übergeschnappt sind, ein wahnsinniger Mörder? Und wo ist Mrs. Ponson? Ist sie auch tot?«
    Albert sackte wimmernd zu Boden und setzte sich dabei im Dunkeln versehentlich in eine Ölpfütze. Draußen lächelten der Chief Inspector und der Sergeant vergnügt und gingen über die Straße.
    »Ich würde sagen, wir haben den Scheißer endlich«, stellte der Chief Inspector fröhlich fest. »Seit Jahren habe ich auf diesen Tag gewartet. Der kriegt lebenslänglich, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    »Wieso, glauben Sie, ist es im ganzen Haus dunkel?«, fragte der Sergeant. »Das ist doch unlogisch.«
    »Diese Frau, die wir ins Krankenhaus bringen lassen, die hatte doch recht. Sie hat wirklich Schüsse gehört. Da hat er wohl den Jungen umgebracht. Und dann, nachdem er die Leichen aus dem Haus geschafft hat, kommt er zurück und zerschießt den Verteilerkasten, damit er so was wie ein Alibi hat. Bestimmt war Blut auf dem Teppich oder sonst wo, und diese Sachen hat er irgendwo weit weg von der Leiche entsorgt. In einem Fluss oder so.«
    »Und das Auto? Was hat er damit gemacht?«
    »Dasselbe wie mit dem Teppich, oder er hat es vertickt«, meinte der Chief Inspector. »Ist höchstwahrscheinlich auch Blut dran.«
    Das Rasseln eines Kettenbulldozers, der die Straße heraufgewalzt kam, unterbrach ihn. Die beiden Polizisten überquerten abermals die Fahrbahn und gingen wieder zu der Garage.
    »Den Haken hier oben über das Tor«, befahl der Chief Inspector.
    Ein Aufschrei war im

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