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Lauter reizende Menschen

Lauter reizende Menschen

Titel: Lauter reizende Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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gewonnen?«
    Lachend schüttelte Len den Kopf. »Jim wettet nicht mit mir, Mrs. Middleton; aber ich glaube, er hat tatsächlich etwas gewonnen. Ganz zufällig habe ich nämlich gehört, wie Mr. Purdy ihm zum Abschied zurief, bestimmt würde >Raubritter< ihm noch einmal ein ganz großes Rennen gewinnen.«
    »Das also war dein Geheimnis, Jim?« fuhr die empörte Frau auf. »Los, nun rücke schon heraus mit der Sprache.«
    Jim grinste glücklich.
    »Len hat recht: Ich habe etwas gewonnen — etwas, was mir teurer ist als alles auf der Welt: Purdy hält es für ratsam, sich vom Pferdetraining zurückzuziehen.«
    Diese Worte galten nur Ross, aber Augusta konnte sich nicht bremsen, die Moral zu verkünden: »Höchst weise!« trompetete sie. »Eine löbliche Absicht. Der Turf ist eine Fallgrube und nichts als heller Wahn!« All ihre abstoßende frühere pathetische Überheblichkeit schien zurückgekehrt.
    »Nun, hoffentlich ist das nicht deine wahre Meinung!« bemerkte der Schwiegersohn sanft. »Ich bin nunmehr Besitzer eines Rennpferdes: Herr Purdy hat mir >Raubritter< geschenkt!«
    Die Wirkung dieser Nachricht war ungeheuer: Annabels Augen strahlten, und sie ließ die Hand in die ihres Mannes gleiten. Lucia rief aus: »Ich möchte nur wissen, warum er aufgibt!«, woraufhin Ross sie warnend auf die Schulter klopfte und ihr zuflüsterte: »Fragen Sie nicht weiter!« Ganz erstaunlich schien es, daß Augusta dankbar dreinschaute und murmelte: »das Pferd, das mich gerettet hat. Ein wirklich angemessenes Geschenk. Vielleicht wage ich sogar einmal ein Pfund, wenn es läuft!« Len pfiff leise vor sich hin. »Ich wette, Jim, daß Sie viele Rennen mit diesem Pferd gewinnen werden — und ich werde immer darauf setzen!«
    Ruhiger fuhr Jim fort: »Ich finde es schrecklich nett von ihm. Er sagt, das Pferd sei ihm doch zu nichts nutze, aber er möchte es nicht verkaufen. Mit dem Ruf, den es bisher noch immer hat, würde es ihm allerdings auch nicht viel einbringen. Trotzdem ist es ein beachtliches Geschenk. Sara wird sich freuen, nicht wahr, Annabel?«
    »Ganz bestimmt. Und >Raubritter< wird sich bei uns wohl fühlen. Allerdings würde ich ihn lieber bei Sara halten. Zu dir ist er gewiß freundlich, aber sonst jagt er mir immer ein bißchen Angst ein.«
    Jim lachte. »Darüber reden wir später. Jedenfalls tauschte ich augenblicklich mit keinem König! Hallo, Lucia, da unten an der Pumpe wartet Kundschaft!«
    Len sprang auf, aber Ross winkte ab. »Lassen Sie nur, Len. Diesmal machen wir die Sache. Lucia kann Benzin einfüllen; das Öl allerdings möchte ich ihr nicht zumuten!«
    Lucia gab sich Mühe, beleidigt auszusehen, aber erstaunlich gehorsam ging sie hinaus. Len schaute ihnen nach, wie sie nebeneinander über den Rasen schritten. Ein breites Grinsen legte sich über sein Gesicht, und ganz allgemein meinte er zu allen Anwesenden: »Beeilen tun sie sich nicht gerade. Ich glaube, der Mann da unten wird ganz schön wütend sein.« Plötzlich überfiel ihn eine Inspiration. »Nun weiß ich, worauf ich am kommenden Wochenende zu setzen habe: >Inspektor< und >Wahre Liebe< — das kann einfach nicht schiefgehen!«
     

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