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Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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in seinem Kopf nachhallen. Er dachte an die Kinder, die in Waco ums Leben gekommen waren. Trotz der Level-4-Einsatzvorgabe, die besagte, dass für taktische Einsätze mit Gewalttätern wie in diesem Fall keine Vermittler vorgesehen waren, fragte sich Little, ob er nicht jemanden aus San Francisco anfordern sollte, wo sich einer der absoluten Top-Vermittler des FBI aufhielt, ein Mann, mit dem Little schon mehrfach zusammengearbeitet hatte. Möglicherweise …
    »Agent Little?«, unterbrach der Kommunikationstechniker seinen Gedankengang und nickte in Richtung Bildschirm. »Eine Nachricht für Sie.«
    Little beugte sich vor und las.
    DRINGEND DRINGEND DRINGEND VON: DOJ TAC OP CENTER, WASHINGTON, D.C. AN: EINSATZLEITER, DOJ NORTHERN DISTRICT
    CALIFORNIA
    RE: DOJ NORTHERN DISTRIKT CALIFORNIA
    OPERATION 139–01
    VERTRAULICHER INFORMANT BERICHTET,
    DASS VERDÄCHTIGE IM MARINKILL-FALL
    HEUTE UM 08 UHR 40 IN DAS MILITÄRISCHE
    SPERRGEBIET SAN PEDRO EINGEDRUNGEN
    SIND UND DORT EIN GROSSES ARSENAL AN
    AUTOMATISCHEN WAFFEN, HANDGRANATEN
    UND SCHUTZKLEIDUNG ENTWENDET HABEN.
    UNTERRICHTEN SIE DIE AGENTEN IM EINSATZ
    VON OBEN MITGETEILTER SITUATION.
    Littles Puls beschleunigte wie eine Rakete, als er diese Mitteilung las. Damit waren sämtliche Erwägungen hinsichtlich eines Vermittlers hinfällig. Er sah Agent Steadman an und sagte ruhig: »Geben Sie das hier weiter, George. Bringen Sie alle unsere Leute in Position. Wir schlagen in sechs Minuten zu.«

44 Kapitel 00101100
    Frank Bishop ging langsam um Shawn herum.
    Das Gehäuse maß in etwa eins zwanzig auf eins zwanzig und bestand aus dicken, miteinander verschweißten Metallplatten. Auf der Rückseite befanden sich mehrere Lüftungsschlitze, aus denen heiße Luft entwich, die in dem heruntergekühlten Raum so sichtbar war wie weiße Atemfahnen an einem Wintertag. Auf der Vorderseite glommen lediglich drei grüne Augen, die ab und zu flackerten und anzeigten, dass Shawn schwer damit beschäftigt war, Phates posthume Anweisungen auszuführen.
    Der Detective hatte noch einmal versucht, Wyatt Gillette anzurufen, doch dessen Telefon reagierte nicht mehr. Das schreckliche Gefühl beschlich ihn, dass das FBI seinen Angriff früher eingeleitet hatte, obwohl er wusste, dass es zur üblichen Prozedur der Sonderkommandos gehörte, unmittelbar vor dem Einsatz sämtliche Telefonverbindungen zum Angriffsziel zu unterbrechen.
    Er rief Tony Mott in der CCU an und unterrichtete ihn und Linda Sanchez von der Maschine. Er berichtete auch, dass Gillette offensichtlich glaubte, dass er, Bishop, etwas ganz Bestimmtes tun könne. Leider hatte er es ihm nicht mehr sagen können. »Irgendwelche Ideen?«
    Sie überlegten hin und her. Bishop war der Meinung, er sollte versuchen, die Maschine auszuschalten, und somit die Übertragung des Bestätigungscodes von Shawn an Mark Little unterbrechen. Tony Mott hingegen glaubte, dass in diesem Fall wahrscheinlich irgendwo an einem anderen Ort eine zweite Maschine übernehmen würde, die obendrein, da sie wüsste, dass Shawn abgestellt worden war, darauf programmiert war, noch mehr Schaden anzurichten – zum Beispiel irgendwo einen Fluglotsen-Computer lahm zu legen. Er fand es besser, wenn sie versuchten, Shawn zu hacken und die Kontrolle über ihn zu übernehmen.
    Bishop widersprach Mott nicht, erklärte nur, dass er nirgendwo eine Tastatur vor sich sehe. Abgesehen davon blieben ihnen nur noch wenige Minuten bis zum Einsatz. Zu wenig Zeit, um Passcodes zu knacken und zu versuchen, die Maschine zu übernehmen.
    »Ich schalte das Ding ab«, sagte er.
    Aber er wusste nicht, wie er das bewerkstelligen sollte. Mott sagte, manche Computer hätten keinen Netzschalter – sie ließen sich ausschließlich über Software bedienen. Bishop suchte nach einer Wartungsklappe, die ihm Zugang zu den Stromkabeln unter dem dicken Holzboden ermöglichte, doch es war nirgendwo eine zu sehen.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Zwei Minuten noch bis zum Angriff. Keine Zeit, nach draußen zu gehen und nach Verteilerkästen zu suchen.
    Also tat er das, was er auch vor sechs Monaten in dieser Gasse in Oakland getan hatte, als Tremain Winters seine Remington Kaliber 12 an die Schulter gelegt und auf Bishop und zwei Streifenpolizisten gezielt hatte: Er zog in aller Ruhe seine Dienstwaffe und feuerte drei gut gezielte Schüsse auf den Körper seines Gegners ab.
    Doch im Gegensatz zu den Kugeln, die den Bandenchef in den Tod geschickt hatten, verwandelten sich die Kugeln diesmal lediglich in kleine

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