Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lautloses Duell

Titel: Lautloses Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
Vom Netzwerk:
sich?«
    S-H-A-W-N.
    Es kommt ganz auf die Schreibweise an …
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte der Detective.
    »Es gibt nur noch eine Lösung. Sie müssen –«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Wir haben den Anschluss gekappt«, sagte ein Kommunikationstechniker zu Special Agent Mark Little, dem FBI-Einsatzleiter der Operation MARINKILL. »Auch die Zelle ist deaktiviert. Im Umkreis von einem Kilometer funktioniert hier kein Handy mehr.«
    »Gut.«
    Zusammen mit seinem stellvertretenden Einsatzleiter George Steadman befand sich Little in einem gepanzerten Van, der als Kommandozentrale diente. Das Fahrzeug war in der nächsten Querstraße zur Abrego geparkt, unweit des Hauses, in dem sich die MARINKILL-Täter versteckt hielten.
    Die Telefonverbindungen zu kappen gehörte zum Standardverfahren. Fünf oder zehn Minuten vor einem Angriff wurde alles außer Kraft gesetzt, damit niemand die Verdächtigen in letzter Minute warnen konnte.
    Little hatte schon mehr als einen Überraschungsangriff in verbarrikadierte Anwesen geleitet, die meisten bei Drogenrazzien in Oakland und San Jose, und er hatte dabei noch keinen einzigen Mann verloren. Diese Operation jedoch bereitete dem einunddreißigjährigen Agenten einiges Kopfzerbrechen. Er war vom ersten Tag an bei MARINKILL dabei gewesen und hatte sämtliche Mitteilungen gelesen, darunter auch diejenigen, die von einem vertraulichen Informanten durchgegeben worden waren. Sie besagten, dass die Killer wüssten, dass das FBI ihnen dicht auf den Fersen war, und dass sie deshalb beschlossen hätten, jeden Polizisten und jeden Regierungsbeamten zu foltern, den sie in ihre Gewalt bekämen. An diese Nachricht war eine zweite Mitteilung geheftet gewesen, nach der die Täter lieber im Kampf sterben als sich gefangen nehmen lassen würden.
    Mann, es ist nie ganz einfach. Aber das hier …
    »Sind alle ausgerüstet, bewaffnet und einsatzbereit?«, fragte er Steadman. »Schutzkleidung?«
    »Ja. Drei Teams und die Scharfschützen können jederzeit in Position rücken. Die Straße ist abgesperrt. Rettungshubschrauber aus Travis sind in der Luft. Die Löschzüge warten um die Ecke.«
    Little hörte sich den Bericht an und nickte. Wenigstens
schien
alles in Ordnung zu sein. Warum machte er sich trotzdem so viele Gedanken?
    Er war sich nicht sicher. Vielleicht lag es an der Verzweiflung in der Stimme des Burschen, der angerufen und behauptet hatte, er sei von der State Police, Bishop oder so ähnlich. Er hatte ihm damit in den Ohren gelegen, jemand hätte sich in die FBI-Rechner gehackt und falsche Anweisungen zum Angriff auf unschuldige Bewohner gegeben.
    Andererseits besagten die Einsatzvorgaben aus Washington eindeutig, dass die Täter sich als Kollegen von der Polizei ausgeben und behaupten würden, der gesamte Einsatz sei ein großes Missverständnis. Sie würden sich sogar als mit dem Fall betraute Beamte der State Police ausgeben. Und überhaupt, dachte Little, wie sollte jemand in den Rechner des FBI eindringen? Das war unmöglich. Die für die Öffentlichkeit bestimmte Website war eine Sache – aber der doppelt und dreifach abgesicherte Computer zur Koordination von Einsätzen? Nie im Leben.
    Ein Blick auf die Uhr. Noch acht Minuten. »Holen Sie Bestätigung Gelb ein«, sagte er zu einem der Techniker vor den Computermonitoren. Der Mann fing an zu tippen:
    VON: EINSATZLEITER, DOJ NORTHERN DISTRICT
    CALIFORNIA AN:DOJ TAC OP CENTER, WASHINGTON, D.C. RE: DOJ NORTHERN DISTRICT CALIFORNIA OPERATION 139–01 CODE GELB BESTÄTIGT?
    Dann drückte er auf Return.
    Bei den Einsatzcodes gab es drei verschiedene Stufen. Grün, gelb und rot. Code Grün gab im wahrsten Sinne grünes Licht und bewilligte den Zusammenzug der Agenten an der benannten Sammelstelle der Operation. Das war bereits vor einer halben Stunde erfolgt. Gelb bedeutete, dass sich alle bereit machten und rings um das Ziel ihre Positionen einnahmen. Rot erteilte Erlaubnis für den eigentlichen Angriff.
    Kurz darauf erschien folgende Nachricht auf dem Monitor:
    VON: DOJ TAC OP CENTER, WASHINGTON, D.C. AN:EINSATZLEITER, DOJ NORTHERN DISTRICT
    CALIFORNIA RE: DOJ NORTHERN DISTRICT CALIFORNIA OPERATION 139–01: CODE GELB:<    »Ausdrucken«, befahl Little dem Techniker. »Jawohl, Sir.« Little und Steadman überprüften das Codewort und sahen, dass »Eiche« korrekt war. Die Agenten hatten die offizielle Genehmigung, rings um das Haus in Stellung zu gehen.
    Trotzdem zögerte Little noch. Wieder hörte er Bishops Stimme

Weitere Kostenlose Bücher