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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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essen», sagte er nur. «Un’ dann guck ich, ob ich noch ’n paar von denen überprüft krieg.» Damit nahm er seine Liste wieder an sich.
    «Prima, Herr Ackermann.» Toppe klopfte ihm auf den Rücken. «Wir sehen uns dann morgen früh.»

    Es wurde zwei Uhr früh, bis sie endlich einen Überblick hatten. Alle drei waren todmüde, aber zufrieden. Die Ergebnisse waren nicht schlecht. Zwar war mit den Zeugen, die Landmann gesehen haben wollten, wenig anzufangen, zu widersprüchlich waren ihre Aussagen, zu ungenau die Beschreibungen. Aber die Schuhaktion war nicht umsonst gewesen, bis auf zwei konnten sie jetzt allen Spuren am Tatort Personen zuordnen.
    Zufrieden überflog Breitenegger noch einmal die Liste, bevor er sie zu den Akten legte:
    Puma Gr. 36 – Barbara Meesters, 26 J., Röntgen-MTA, Querallee 46, Kleve.
    Puma G. 42 – Johannes Meesters 29 J., Angestellter; Ehemann zu 1.
    Nike Gr. 45 – Karl Burger, 39 J., Vers.kaufmann, Nachtigallenweg 66, Bedburg-Hau.
    Tretorn Gr. 40 – Angelika Winterscheid, 42 J., Sekretärin, Saalstr. 95, Bedburg-Hau.
    Ara Gr. 38 – Luise Bachmann, 66 J., Rentnerin, In den Galleien 4, Kleve.
    Remonte Gr. 39 – Maria Otterbeck, 65 J., Rentnerin, In den Galleien 2, Kleve.
    Gabor Gr. 36 – Dr. Renate Müller, 45 J., Gynäkologin, Kastanienweg 17, Kleve.
    Diese Leute würden alle auf eine mögliche Verbindung zu Landmann überprüft werden, aber auf den ersten Blick ergaben sich keine Verdachtsmomente.
    Ganz unten auf der Liste stand:
    Es fehlen:
    Adimed-2-Schuh, Gr. 42
    Schuh mit durchgehender Gummisohle Gr. 44 (italienisches Modell)
    Zwei Schuhspuren, zwei Paar Schuhe.
    Eines davon konnte dem Mörder gehören.

    Toppe wusste, er würde nicht schlafen können.
    Er schaute kurz ins Kinderzimmer und deckte Oliver zu, der sich wie immer die Decke abgestrampelt hatte. Dann ging er in die Küche und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank.
    Arend hatte ihm neulich ein Buch geschenkt, Fernando Pessoa.
    Er nahm es vom Schreibtisch und legte sich aufs Sofa. Als er die ersten Seiten gelesen hatte, merkte er, wie die Müdigkeit langsam zurückkam. Ein starkes Buch, viel zu schwierig, es in diesem halbwachen Zustand zu erfassen. Er legte es auf den Boden, verschränkte die Hände im Nacken und starrte an die Decke.
    Landmanns Persönlichkeit war ihm fremd. Und er musste sich eingestehen, dass der Richter ihm unsympathisch war, obwohl er ihn ja gar nicht gekannt hatte.
    Was hatte er gerade gelesen? «Weise ist, wer seine Existenz eintönig gestaltet, denn dann besitzt jeder kleine Zwischenfall das Privileg eines Wunders.»
    Langsam dämmerte er in den Schlaf hinüber, doch dann schoss ihm wieder ein Gedanke quer. Da war noch ein Satz gewesen, aber er bekam ihn nicht zusammen. Er griff nach dem Buch und blätterte. «Ein Mensch kann, wenn er wahre Weisheit besitzt, das gesamte Schauspiel der Welt auf einem Stuhl genießen, ohne lesen zu können, ohne mit jemandem zu reden, nur seine Sinne gebrauchend und mit einer Seele begabt, die nicht traurig zu sein versteht.»
    Er stand auf und löschte das Licht. Draußen wurde es langsam hell. Es lohnte sich nicht mehr, ins Bett zu gehen, er legte sich wieder aufs Sofa.
    Eine Seele, die nicht traurig zu sein versteht, dachte er und schlief ein.

[zur Inhaltsübersicht]
    Vierzehn
    Das Telefon weckte Toppe um kurz vor acht. Es war van Appeldorn.
    «Wenn es dir recht ist, würde ich gern noch einmal mit Suerick sprechen.»
    «Wozu?» Toppe wunderte sich. «Du hast doch gehört, was van Gemmern gesagt hat. Suerick trägt einen Adimed-1-Schuh, und die Spur am Tatort stammt von einem Adimed 2.»
    Van Appeldorn schwieg. Es schien ihm nicht leichtzufallen, sich von diesem Verdächtigen zu verabschieden.
    «Na gut», sagte Toppe. «Dann finde heraus, wie das war mit Suericks Außenbandriss, und ob der behandelnde Arzt ihm tatsächlich einen Adimed 1 verordnet hat.»
    Hinter ihm ertönte lautes Indianergeheul, und Christian, sein Ältester, sprang ihm auf den Rücken. Grußlos legte Toppe den Hörer auf und strubbelte seinem Sohn das Haar. «Na, Großer, wie steht’s?»
    «Gut. Ich hab Hunger.»
    «Wo ist Mama?»
    «Duscht. Warst du gar nicht in deinem Bett?»
    Toppe schüttelte den Kopf und schlurfte in die Küche. Christian düste an ihm vorbei, nahm sich eine Schüssel Pudding vom Küchentisch und fing an zu essen.
    «Hee, der war bestimmt für mich!» Toppe hantierte mit der Kaffeemaschine.
    Christian nickte und grinste. «Hast du den Mörder schon

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