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Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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mitgenommen aus. Aber sonst schien sie wohlauf zu sein.
    »Mann«, meinte sie, »war das 'ne Tortur. Du, ich lass mich aber nun auf nichts mehr ein, das kann ich dir schwören.«
    »Wie ist denn das passiert?«
    »Nachdem du weg warst, hab ich die Perücke abgestülpt und bin in den Hof runter. Irgendjemand von den Weibern muss das mitgekriegt haben. Jedenfalls haben sie uns verpfiffen. Sie haben mich aus dem Hof rausgeholt und in ein Auto gezerrt. Du, die standen alle rum und haben blöd geglotzt. Keine hat einen Finger für mich krumm gemacht.«
    »Und wo haben sie dich hingebracht?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie. »Sie haben mir die Augen verbunden, mich auf den Rücksitz gelegt. Ich vermute, dass es irgendwo in Sachsenhausen war. Genau weiß ich es nicht. Aber das ist ja nun wohl auch egal. Ich bin froh, dass ich wieder hier bin.«
    »Du«, sagte Karin, »lass uns rüber ins kleine Café gehen. Ich trau der Chinesin nicht. Guck sie dir an, wie sie dort steht. Sie beobachtet uns unablässig.«
    Karin hatte diese Worte nur geflüstert. Dann läutete das Telefon. Ma-Lei-Tsung ging hinter den Vorhang, um abzunehmen. Sie sprach chinesisch, und die Mädchen konnten kein Wort verstehen.
    Dann kehrte die mandeläugige Schönheit zurück.
    »So, Mädchen«, sagte sie. »Ihr müsst jetzt leider gehen, der Laden wird dichtgemacht. Ich muss nämlich verreisen.«
    »Nach Zürich, wie?«, fragte Karin zynisch.
    »Kann schon sein«, sagte Ma-Lei-Tsung, und auf ihren Lippen lag ein siegessicheres Lächeln. Eine halbe Stunde später saßen die Mädchen in dem kleinen Café an der Ecke. Hier verkehrten zwar auch ab und zu die Damen des Milieus. Sie waren jedoch nicht die Hauptkundschaft. Die Wirtin, eine vollbusige Blondine, achtete darauf, dass ihr Lokal sauber blieb.
    »Limbrecht hat mich auf 'ne Idee gebracht«, sagte Karin plötzlich.
    »Ach, da bin ich aber gespannt!«
    »Er meinte, es könnte doch sein, dass Gloria mich als Erbin eingesetzt hat.«
    »Du hast 'ne Meise. Wie käme sie dazu? Ihr hattet ja kaum Kontakt.«
    »Das dachte ich am Anfang auch. Aber weshalb hat sie mich mit diesem ganzen Mist betraut? Weshalb nicht ihren Anwalt? Fragen über Fragen. Du, weißt du, was ich mache? Ich fliege nach Zürich.«
    »Du spinnst!«, stieß Anita Köster hervor. »Und mich willst du hier sitzenlassen? Nein, ich bleibe nicht hier, Karin, ich komme mit.«
    »Du willst ...?«
    »Na klar, ein bisschen Urlaub tut mir ganz gut. Außerdem fühle ich mich in Zürich vielleicht sicherer als hier. Und wer weiß, vielleicht könntest du meine Hilfe noch mal brauchen.«
    »Gib doch zu, dass du auch an das Geld denkst«, sagte Karin trocken.
    Anita zuckte die Schultern und senkte den Kopf.
    »Wer von uns denkt nicht an viel Geld?«, fragte sie. »Wenn man Geld hätte, könnte man heraus aus diesem verfluchten Mist. Mensch, ich hätte so gern 'ne kleine Boutique, oder vielleicht auch 'nen Parfümerieladen. Das war mein Traum, bevor ich mit dem Strich angefangen habe. Ich habe gedacht, das schaffst du. Anfangs lief es ja auch ganz gut, und ich brachte ziemlich was auf die hohe Kante. Dann kam Oskar. Ich bin auf ihn reingefallen. Er hat mein Geld verjuxt. Dann haben sie ihn eingesperrt. Ich hab nischt mehr von ihm gehört.«
    »Mensch, jetzt krieg keinen Moralischen«, sagte Karin. »Ich rufe jetzt beim Flughafen an und bestelle uns die Tickets. Dann packen wir und hauen ab. Wenn die draufkommen, dass dieser Nägele vielleicht getürmt ist, dann ist hier in Frankfurt der Teufel los.«
    »Die andere Seite ist die, dass wir ihnen vermutlich in Zürich genau ins Messer rennen, Schätzchen«, sagte Anita. »Wagner ist bestimmt nach Zürich, Ma-Lei-Tsung ebenfalls. Vielleicht ist dieser Anwalt von Gloria auch dort.«
    »Und das Finanzamt«, sagte Karin mit einem trockenen Lachen.
    »Wie - das Finanzamt?«
    »Na klar«, sagte Karin mit einem Grinsen und erzählte Anita, was ihr Stefan Limbrecht berichtet hatte.
    »Willst du Limbrecht informieren, dass wir abdüsen?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Karin und nahm den Rest aus ihrer Kaffeetasse. Dann fragte sie die dicke Blonde, ob sie mal telefonieren dürfte. Sie durfte. Sie rief auf dem Flughafen an, buchte die Flüge und kehrte dann ins Lokal zurück.
    »Also, auf geht's, Mädchen. Packen ist angesagt.«
    Eine gute Stunde später waren sie am Flughafen. Diesmal war alles ruhig. Sie passierten die Kontrollen und bestiegen dann die Maschine. Doch da kam ein neuer Schock.
    »Guck mal, da vorn«,

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