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Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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Milieu alltäglich. Das wusste er. Selten gingen sie dramatisch aus. Derlei Probleme lösten sich meist von selbst. Stefan hoffte, dass das in diesem Fall auch so sein würde ...
    Als er seine Wohnung erreichte, hockte Karin Clemens bereits im Treppenhaus. Er nahm das Mädchen mit zum Fahrstuhl und fuhr mit ihm nach oben.
    »Sie sind nicht verheiratet, nicht wahr?«, fragte sie, nachdem sie das Appartement zusammen mit ihm betreten hatte.
    »Nein, warum fragen Sie?«
    »Weil das die typische Junggesellenbude ist«, bemerkte sie kichernd. »Die Wohnung hätte wohl mal dringend das Aufräumen nötig.«
    »Oh, wenn Sie die Unordnung stört, dann können Sie ja gleich damit anfangen!«
    »Gott bewahre!«, rief sie. »Zum Aufräumen bin ich nicht gekommen.«
    »Wo haben Sie die Adresse von diesem Nägele?«
    »Im Kopf«, sagte sie. »Ich habe Adresse und Telefonnummer im Kopf. Das ist für mich der sicherste Aufbewahrungsort, oder finden Sie nicht?«
    »Gut«, meinte er. »Dann schreiben Sie mir die Telefonnummer auf. Ich werde jetzt versuchen, diesen Herrn Nägele zu erreichen.«
    Karin gehorchte. Sie schrieb die Telefonnummer samt Vorwahl auf den Zettel, den er ihr hingeschoben hatte. Dann ging Stefan Limbrecht zum Telefon.
    »Was - was werden Sie ihm sagen?«, fragte Karin beinahe ein wenig ängstlich.
    »Das werden Sie gleich hören«, sagte Stefan und begann zu wählen. Es dauerte eine ganze Weile, bis das Rufzeichen am anderen Ende des Drahtes ertönte.
    Stefan hatte Karin den Zweithörer gereicht, der am Telefon angebracht war und es erlaubte, Gespräche mitzuhören.
    »Hier bei Nägele«, meldete sich eine Frauenstimme.
    »Ich hätte gerne Herrn Johann Nägele gesprochen«, sagte Stefan Limbrecht.
    »Ihren Namen bitte, und in welcher Angelegenheit rufen Sie an?« Die Stimme war leicht vom Schweizer Akzent gefärbt.
    Augenblicke lang wusste Stefan nicht, was er sagen sollte.
    »Ich rufe in der Angelegenheit Gloria Frederic an«, sagte er dann.
    »Einen Moment bitte!« Es knackte in der Leitung und dauerte wieder eine ganze Weile.
    »Ich bin auf meine Telefonrechnung gespannt«, bemerkte Stefan.
    »Nägele«, meldete sich schließlich eine angenehm klingende Männerstimme.
    »Mein Name ist Stefan Limbrecht. Es handelt sich um die Angelegenheit Gloria Frederic.«
    »Gloria Frederic?«, fragte der Mann, der sich Nägele nannte. »Dieser Name sagt mir nichts.«
    Da schob Stefan die junge Prostituierte vor.
    »Reden Sie mit ihm. Er will nicht!«
    »Hallo!« rief Karin in die Sprechmuschel. »Hier spricht Karin Clemens aus Deutschland.«
    »Sie werden in Zürich erwartet«, sagte Nägele.
    »Verlassen Sie Zürich!«, rief Karin. »Gehen Sie weg. Es ist hier etwas passiert, was ich nicht verhindern konnte. Bringen Sie sich in Sicherheit, Herr Nägele.«
    »Ja, was ist denn los?«, wollte er wissen.
    »Herr Limbrecht, der neben mir steht, ist von der Kriminalpolizei, und ich ...«
    Weiter kam sie nicht. Das Geräusch, das nun aus der Leitung kam, deutete einwandfrei darauf hin, dass aufgelegt worden war.
    »Menschenskind«, flüsterte Karin. »Hoffentlich hat der den Ernst der Situation begriffen und haut ab.«
    »Sie werden also jetzt die Anschrift und Telefonnummer bekanntgeben.«
    »Muss ich ja wohl«, sagte sie. »Um halb sechs wollen sie mich im »Goldenen Drachen« treffen. Ich bin fest davon überzeugt, dass Ma-Lei-Tsung ihre Finger im Spiel hat. Aber dieses Weib ist so glitschig, dass man es einfach nicht zu fassen kriegt.«
    »Das ist wahr. Karin, bitte, seien Sie vorsichtig, ich meine, sollten wir nicht doch versuchen, mithilfe der Kollegen ...«
    »Nein«, sagte sie. »Ich kenne mich in solchen Sachen aus. Spätestens um sieben steht Anita wieder vor der Tür, und dann ist alles in Butter.«
    »Ich kann es nur hoffen«, sagte er. »Aber sicher wäre ich mir meiner Sache da nicht so ganz.«
    »Ich muss jedenfalls durch«, bemerkte sie. »Ich bin da hineingeschlittert, ohne etwas dafür zu können. Ich will auch wieder heraus aus dieser Sache.«
    »Und das Geld?«, fragte er. »Vielleicht hat Gloria Ihnen ihr Geld vermacht. Bedenken Sie doch, was Sie damit anfangen könnten, Karin. Vielleicht ein ganz neues Leben!«
    »Ein neues Leben«, flüsterte sie. »Das wäre schön. Aber das wird wohl bloß ein Traum bleiben, wie ich vielleicht mein ganzes Leben bloß geträumt hab.«
     

     
    Nervös und voller Ungeduld wartete Karin im »Goldenen Drachen«. Dann endlich kam Anita. Sie war bleich und sah ziemlich

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