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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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können von Glück sagen, wenn wir in der Lage sind, uns vom Verkauf dieser Sachen sechs Monate über Wasser zu halten. Wenn erst einmal die letzte Antiquität verkauft ist, dann stehen wir mit leeren Händen da.«
    »Dir wird schon etwas einfallen, Lavinia. Das tut es doch immer. Es war ein brillanter Einfall, hier in Rom ins Antiquitätengeschäft einzusteigen, nachdem unser Arbeitgeber mit dem vielen Geld durchgebrannt war.«
    Es gelang Lavinia mit äußerster Willenskraft, nicht vor Wut aufzuschreien. Emelines grenzenloses Vertrauen in ihre Fähigkeit, aus jeder noch so verzweifelten Lage einen Ausweg zu finden, machte sie verrückt.
    »Hilf mir bitte mit diesem Apollo hier«, bat sie.
    Emeline warf einen zweifelnden Blick auf die große nackte Statue, die Lavinia durch den Raum zu tragen versuchte. »Der wird den größten Teil des Platzes im letzten Koffer einnehmen. Vielleicht sollten wir ihn hier lassen und stattdessen einige dieser Vasen einpacken.«
    »Dieser Apollo ist ein paar Dutzend Vasen wert.« Lavinia blieb stehen und atmete schwer vor Erschöpfung, dann fass-te sie die Statue anders an. »Er ist das wertvollste Stück, das wir überhaupt haben. Wir müssen ihn mitnehmen.«
    »Wenn wir ihn in den Koffer legen, dann haben wir keinen Platz mehr für deine Bücher«, meinte Emeline mit sanfter Stimme.
    Ein Gefühl des Unbehagens beschlich Lavinia. Sie blieb abrupt stehen und blickte auf das Regal voller Gedichtbände, die sie aus England mitgebracht hatte. Der Gedanke, sie zurückzulassen, war beinahe unerträglich.
    »Die kann ich ersetzen.« Sie umfasste die Statue fester. »Irgendwann einmal.«
    Emeline zögerte und betrachtete Lavinias Gesicht. »Bist du auch ganz sicher? Ich weiß, was sie dir bedeuten.«
    »Apollo ist wichtiger.«
    »Also gut.« Emeline stand auf, um Apollo an den Beinen zu fassen.
    Auf der Treppe hörte man schwere Schritte. Tobias March erschien an der Tür. Er warf einen Blick auf die Koffer, und dann sah er zu Lavinia und Emeline.
    »Sie müssen jetzt sofort losfahren«, sagte er. »Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass Sie auch nur noch zehn Minuten hier bleiben,«
    Lavinia hätte ihm liebend gerne eine der Vasen an den Kopf geworfen. »Ich werde Apollo nicht zurücklassen. Er kann uns vor einem Leben im Bordell bewahren, wenn wir in London sind.«
    Emeline verzog das Gesicht. »Wirklich, Lavinia, du sollst nicht immer so übertreiben.«
    »Das ist die Wahrheit«, fuhr Lavinia auf.
    »Geben Sie mir diese verdammte Statue.« Tobias kam auf sie zu. Er nahm die Skulptur in seine Arme. »Ich werde sie für Sie in den Koffer legen.«
    Emeline lächelte ihn freundlich an. »Danke. Sie ist sehr schwer.«
    Lavinia schnaufte verächtlich. »Du sollst dich nicht bei ihm bedanken, Emeline. Er ist der Grund für all unsere Schwierigkeiten in dieser Nacht.«
    »Es ist mir immer ein Vergnügen, Ihnen zu Diensten zu sein«, meinte Tobias spöttisch. Er quetschte die Statue in den Koffer. »Sonst noch etwas?«
    »Ja«, antwortete Lavinia sofort. »Diese Urne neben der Tür. Es ist ein außergewöhnlich gutes Stück.«
    »Sie wird nicht in den Koffer passen.« Tobias griff nach dem Deckel und sah sie an. »Sie müssen zwischen dem Apollo und der Urne wählen. Sie können nicht beides mitnehmen.«
    Lavinia zog in plötzlichem Misstrauen die Augen zusammen. »Sie haben die Absicht, die Urne für sich selbst zu behalten, nicht wahr? Sie haben vor, mir meine Urne zu stehlen.«
    »Ich versichere Ihnen, Mrs. Lake, ich habe keinerlei Interesse an dieser verdammten Urne. Wollen Sie die Urne oder den Apollo? Wählen Sie. Jetzt sofort.«
    »Den Apollo«, murmelte sie.
    Emeline kam angelaufen und stopfte ein Nachthemd und einige Schuhe um den Apollo herum in den Koffer. »Ich glaube, wir sind jetzt fertig, Mr March.«
    »Ja, wirklich.« Lavinia bedachte ihn mit einem stahlharten Lächeln. »Ganz fertig. Ich kann nur hoffen, dass ich eines Tages die Gelegenheit haben werde, Sie für die Arbeit dieser Nacht zu entschädigen, Mr March.«
    Er knallte den Deckel des Koffers zu. »Soll das eine Drohung sein, Mrs. Lake?«
    »Das können Sie nehmen, wie Sie wollen, Sir.« Sie nahm ihre Tasche in eine und ihren Reisemantel in die andere Hand. »Komm, Emeline, lass uns gehen, ehe sich Mr March noch entscheidet, das Haus vor unseren Augen in Brand zu setzen.«
    »Es ist nicht nötig, so feindselig zu sein.« Emeline griff nach ihrem eigenen Mantel und einer Haube. »Ich finde, dass sich Mr March unter diesen

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