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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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herum.
    »Sie hat den Apollo gewählt, musst du wissen«, flüsterte Tobias dem toten Mann zu. »Im Nachhinein war das eindeutig die richtige Entscheidung. Die Lady hat eine ausgezeichnete Vorahnung.«

Hewlett-Packard
    1. Kapitel
    Der nervöse kleine Mann, der ihm das Tagebuch verkauft hatte, hatte ihn davor gewarnt, dass Erpressung ein gefährliches Geschäft war. Einige der Informationen im Tagebuch des Kammerdieners konnten einen Mann das Leben kosten. Aber sie konnten ihn auch sehr reich machen, dachte Holton Felix.
    Seit Jahren hatte er seinen Lebensunterhalt in den Spielhöllen verdient. Er kannte das Risiko sehr gut, und schon vor langer Zeit hatte er gelernt, dass es keine Belohnung für diejenigen gab, denen es an Entschlusskraft und Nerven mangelte.
    Ich bin kein Dummkopf, sagte er sich, als er die Feder in die Tinte tauchte und sich daranmachte, seine Nachricht zu beenden. Er hatte nicht vor, sein Geld lange mit Erpressung zu verdienen. Er würde damit aufhören, sobald er genug zusammenhatte, um seine drängendsten Schulden zu bezahlen.
    Aber das Tagebuch würde er behalten, überlegte er. Die Geheimnisse, die es enthielt, könnten sich als sehr nützlich erweisen, wenn er sich wieder einmal in Schwierigkeiten befand.
    Das Klopfen an der Tür erschreckte ihn. Er starrte auf die letzte Zeile der Drohung, die er gerade geschrieben hatte. Ein Tintenklecks unterstrich das Wort bedauerlich. Der Anblick des ruinierten Satzes irritierte ihn. Er war stolz auf seine schlagfertigen und schlauen Nachrichten. Er hatte hart daran gearbeitet, jede Botschaft genau auf den passenden Empfänger abzustimmen. Er hätte ein berühmter Schriftsteller werden können, vielleicht ein weiterer Byron, wenn die Umstände ihn nicht dazu gezwungen hätten, seinen Lebensunterhalt in den Spielhöllen zu verdienen.
    Wut stieg in ihm auf. Alles wäre so viel leichter gewesen, wenn das Leben nicht so ungerecht wäre. Wenn sein Vater nicht in einem Duell nach einem Streit über ein Kartenspiel umgekommen wäre, wenn seine verzweifelte und hoffnungslose Mutter nicht am Fieber gestorben wäre, als er gerade einmal sechzehn Jahre alt war, wer weiß, was er dann alles hätte erreichen können? Wer weiß, wie hoch er hätte steigen können, hätte er einige der Vorteile gehabt, die andere Männer hatten?
    Stattdessen war er dazu gezwungen, zu Erpressungen zu greifen. Doch eines Tages würde er endlich die Stellung erreichen, die ihm gebührte, das schwor er sich. Eines Tages ... Wieder klopfte es an der Tür. Einer seiner Gläubiger, zweifellos. Er hatte in jeder Spielhölle der Stadt seine Schuldscheine hinterlassen.
    Er zerknüllte den Brief in seiner Faust und stand auf. Er ging durch den Raum zum Fenster, schob die Gardine zur Seite und blickte hinaus. Niemand war dort. Wer auch immer vor einem Augenblick geklopft hatte, hatte den Versuch aufgegeben, ihn zu sprechen. Aber auf der Treppe schien ein Paket zu liegen.
    Er öffnete die Tür und bückte sich, um das Paket aufzuheben. Er erhaschte nur einen Blick auf einen schweren Mantel, als eine Gestalt aus dem Schatten trat.
    Der Schürhaken traf seinen Kopf mit tödlicher Macht. Für Holton Felix endete die Welt in einem Augenblick, und alle seine ausstehenden Schulden wurden in diesem Augenblick getilgt.

Hewlett-Packard
    2. Kapitel
    Der Geruch des Todes war unverkennbar. Lavinia stockte der Atem an der Schwelle des durch ein Feuer erhellten Zimmers, schnell griff sie nach einem Taschentuch. Das war in ihrem Plan für den heutigen Abend nicht vorgesehen. Sie drückte das bestickte Leinentuch auf ihre Nase und kämpfte gegen den Wunsch an, sich umzudrehen und wegzulaufen.
    Der Körper von Holton Felix lag auf dem Boden vor dem Kamin. Zuerst konnte sie keine Anzeichen einer Verletzung entdecken. Sie fragte sich, ob sein Herz wohl versagt hatte. Doch dann erkannte sie, dass etwas mit der Form seines Kopfes nicht stimmte.
    Offensichtlich war eines der anderen Opfer von Felix' Erpressungen schon vor ihr hier gewesen. Felix war kein besonders kluger Schurke gewesen, rief sie sich ins Gedächtnis. Immerhin war es ihr gelungen, seine Identität festzustellen, kurz nachdem sie sein erstes Erpresserschreiben bekommen hatte, und sie war absolut unerfahren darin, private Erkundigungen einzuziehen.
    Als sie erst einmal seine Adresse herausgefunden hatte, hatte sie mit einigen der Hausmädchen und Köchinnen gesprochen, die in der Nachbarschaft wohnten. Zufrieden mit der Nachricht, dass Felix die

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