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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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Finger in das Jackett ihres Bruders. Clay war leicht
peinlich berührt; er wollte nicht Zeuge
dieser Szene sein. Steve wirbelte Catherine im Kreis herum und stellte sie dann
wieder auf ihre Füße.
    »Cathy
... oh, Cathy, bist du's wirkich?«
    Ihre Lippen
bebten. Sie klammerte sich an ihn. Sie weinte. Für Clay war ihre Reaktion eine
Offenbarung. Denselben Gesichtsausdruck hatte sie an jenem Abend nach dem
Ferngespräch gehabt.
    Schließlich ließ Steve sie los und
sagte: »Wenn das da drüben Clay ist, wollen wir ihn nicht länger warten
lassen.« Er hakte Catherine unter, und als er Clay die Hand schüttelte, hielt
sie mit beiden Armen seine Taille umfaßt.
    Clay spürte
einen Stich der Eifersucht.
    »Sie sind also der Glückliche.«
Steves Händedruck war fest und vertrauenerweckend.
    »Ja.«
    Clay nahm Steves
Gepäck. Dann gingen die drei zum Parkplatz.
Catherine und Steve schwatzten unaufhörlich und tauschten Neuigkeiten aus. Sie
kletterten in den Bronco. »Wohin?« fragte Clay.
    »Ich hab in
der Stadt ein Hotelzimmer reserviert.«
    »Aber dann können wir überhaupt
nicht mehr zusammen reden«, jammerte Catherine.
    »Hört mal zu, ihr beiden. Wie wär's,
wenn ich nach Hause fahre und euch dann den Wagen überlasse?«
    »Oh, wirklich, Clay?« Catherines
Augen strahlten vor Freude.
    »Wir haben noch mehr Autos in der Garage.
Mehr, als wir brauchen.«
    »Das ist
verdammt nett von Ihnen«, bedankte sich Steve. »Schon gut. Ich kann meinen
zukünftigen Schwager doch nicht in der Stadt ohne fahrbaren Untersatz lassen,
oder?« Steve lächelte.
    »Dann ist
es also abgemacht.«
    Während der
ganzen Fahrt zu den Forresters redeten Catherine und Steve. Als sie ankamen,
warf Steve einen Blick auf das luxuriöse Anwesen und sagte nur: »0 Mann! 0
Mann!«
    »Hier findet die Hochzeit statt«, sagte Catherine mit ein ganz klein
wenig Stolz.
    »Cathy, ich
freue mich so für dich.«
    Clay hielt
und legte den Leerlauf ein. Er wollte gerade aussteigen, als Catherine ihm ihre
Hand auf den Arm legte. »Clay?«
    Er sah sie
über die Schulter an.
    »Ich weiß
nicht, was ich sagen soll.«
    Er wußte es auch nicht. Er sah sie
nur an, sah dieses weiche, Wärme ausstrahlende Gesicht an. Sie war heute so
anders; so hatte er sie noch nie kennengelernt. Ich habe mich immer gefragt, ob
sie so sein kann, dachte er.
    »Danke«,
sagte sie aufrichtig. »Schon gut.«
    »Trotzdem – danke.« Impulsiv küßte
sie ihn flüchtig auf die Wange.
    »Amüsiert
euch gut. Aber geht nicht zu spät ins Bett.«
    »Versprochen.«
    »Ich sehe
dich dann morgen abend.«
    Sie nickte.
    Er senkte die Stimme und sagte
leise: »Ich mag ihn«, was Catherine unendlich freute.
    Ihre Antwort bestand aus einem
strahlenden Lächeln. Dann schwang sich Clay aus dem Auto. Steve stand da und
wollte sich von ihm verabschieden. Clay sagte: »Meine Familie können Sie morgen
kennenlernen. Ich weiß, daß Sie mit Catherine gern allein sein möchten.«
    Steve streckte ihm die Hand hin.
»Vielen Dank.« Er ließ seinen Blick über das Anwesen schweifen und fügte ruhig
hinzu: »Für alles.«
    Zwischen beiden Männern herrschte
sofort ein spontanes Verstehen, eine Sympathie, wie sie nur selten zwischen zwei
Menschen vorkommt, die sich gerade kennenlernen. Seltsam, dachte Clay, das ist
der erste Mensch aus Catherines Familie, zu dem ich mich spontan hingezogen
fühle, außer ihr natürlich.
    Er hatte in Steve eine jüngere
Ausgabe ihres Vaters erwartet. Statt dessen war dieser junge Mann intelligent.
Er ähnelte Catherine, nur war er weicher. Vielleicht hatten die Jahre fern vom
Elternhaus Steve Anderson wieder lachen gelehrt, was Catherine noch nicht
konnte. In dem Gesicht ihres Bruders entdeckte Clay das, was Catherine einmal
werden könnte, wenn sie sich nicht ständig abkapseln würde. Und vielleicht
mochte Clay Steve nur deswegen, weil er allein in der Lage zu sein schien,
Catherine aus ihrer Reserve zu locken und ihre Gefühle zeigen zu lassen.
    Als es
zur Mittagspause
läutete und Ada Anderson die Arbeit an der Nähmaschine niederlegte, trat ein
Ausdruck von Lebensfreude in ihre Augen wie schon seit Jahren nicht mehr. Sie
strahlten vor ungeduldiger Vorfreude. Ihre Bewegungen waren lebhafter, und sie hatte
sich sogar etwas geschminkt. »Ada?«
    Beim Klang der Stimme der
Vorarbeiterin blieb sie ungeduldig stehen.
    »Ich hab's eilig, Gladys. Mein Junge
kommt heute nach Hause.«
    »Ja, ich weiß. Ich hab deine
Leistungen dieser Woche überprüft. Sie waren gut. Warum nimmst du dir

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