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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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von
der Seele reden.«
    »Nun, dann hör gut zu, was ich dir zu sagen habe. Du sollst dir auch wie eine Betrügerin vorkommen. Das ist eine verdammt
schäbige Komödie, die du diesen anständigen Leuten da vorspielst. Da du aber schon so
weit gegangen bist, mußt du sie auch zu Ende spielen. Denn wenn du dich
jetzt weigerst, würdest du nur noch mehr
Unheil anrichten. Sie sind mehr als anständig zu dir
gewesen, Catherine, und haben dich in jeder Hinsicht unterstützt. Ich frage
mich, wie ich anstelle der Forresters reagiert
hätte. Sie müssen großherzige Menschen sein. Du bist es ihnen einfach schuldig,
diese Hochzeit durchzustehen. Und hinterher mußt du versuchen, aus deiner Ehe
das Beste zu machen.«
    »Steve, du verstehst mich nicht.
Clay und ich, wir lieben uns nicht.«
    »Und das sagst du kurz vor deiner
Trauung, verdammt noch mal? Ich will es nicht hören! Versuch wenigstens, ihn zu
lieben!«
    Noch nie hatte sie Steve so wütend
gesehen. Auch sie hob die Stimme, als sie entgegnete: »Ich will nicht
versuchen, ihn zu lieben! Ich will es einfach nicht!«
    »Hör mir zu. Ich weiß, wie
dickköpfig du sein kannst. Wenn du etwas nicht willst, benimmst du dich wie ein
störrisches Kind. Du willst also nicht, daß diese Ehe klappt. Habe ich recht?«
    »Das hört sich an, als wäre alles
meine Schuld. Das stimmt nicht. Diese Ehe und Scheidung, das war Clays Idee,
und ich habe zugestimmt.«
    »Ja, ja. Du
willst doch nur wissen, ob er sein Versprechen hält. Und wer bekommt nach der
Scheidung das Kind?«
    »Er sagte, ich«, erwiderte Catherine plötzlich ängstlich.
»Er sagte, er würde keinen Anspruch darauf erheben.«
    »Sicher. Du
behältst das Kind. Du gehst deine Wege, er geht seine Wege. Was ist das für
eine idiotische Abmachung?«
    »Du bist wütend auf mich.«
    »Ja, das
bin ich.«
    »Das kann
ich dir nicht übelnehmen.«
    Er fühlte sich betrogen, betrogen,
weil er seine kleine Schwester nicht mehr in demselben strahlenden Licht wie
früher sehen konnte. Er hämmerte frustriert mit den Fäusten auf das Lenkrad.
    »Ich mag ihn, verdammt noch mal!«
brüllte er. »Ich war so glücklich, daß du einen Mann wie ihn gefunden hast.«
Dann starrte Steve lange durchs Seitenfenster.
    »Steve.« Sie rückte neben ihn und
berührte seine Schulter. »Ach, Steve, es tut mir so leid. Ich habe schon so
vielen Menschen wehgetan. Die meisten wissen es nur noch nicht. Du bist der
erste, der es weiß. Und schau, wie dir zumute ist. Und wenn Mom und seine
Familie es erfahren ... Jetzt weißt du, warum ich nicht bis zum Ende gehen
kann.«
    »Wenn du jetzt einen Rückzieher
machst, wird es Mom das Herz brechen. Mein Gott, in diesem Augenblick wartet
sie zu Hause in ihrem selbstgenähten Kleid und ist wahrscheinlich furchtbar
nervös und glücklich zugleich. Das darfst du ihr nicht antun, Cathy!«
    »Und was
ist mit mir?«
    »Schließlich hast du das alles
angefangen, und jetzt beklagst du dich. Das ist egoistisch. Du solltest etwas
mehr an die Reaktionen der anderen denken.«
    »Das habe ich doch! Jeden Tag habe
ich das! Glaubst du, es war einfach, mit diesen schwangeren Teenagern im Horizons
    zusammenzuleben, die mich für
Schneewittchen hielten und wie die Zwerge um mich herumtanzten?«
    Er schwieg.
    Schließlich sagte sie: »Ich hatte
keine Ahnung, daß durch diese Heirat das Leben so vieler Menschen beeinflußt
werden würde. Jedenfalls zu Anfang nicht. Es schien, als würde diese
Entscheidung nur Clay, mich und das Kind betreffen. Aber irgendwie glitt uns
alles aus den Händen. Erst richtete Angela diese große Hochzeit aus. Die
Mädchen halfen mir, mein Brautkleid zu nähen. Mom glaubt, daß ich nun ein
schönes Leben führen werde. Und selbst du bist nach Hause gekommen. Weißt du
eigentlich, was mir das bedeutet und wie ich es gehaßt habe, dir die Wahrheit
zu sagen? Ich stecke jetzt tiefer in der Geschichte, als ich jemals wollte.
Versuch doch, mich zu verstehen, Steve.«
    »Ich weiß nur, was du den anderen
antun würdest, wenn du jetzt einen Rückzieher machst.«
    »Ich soll also heiraten? Nach allem,
was ich dir gesagt habe?«
    »Ich weiß nicht ... Was für ein Dilemma.« Doch dann
sah er sie hoffnungsvoll an und sagte: »Und wenn du dir nun wirklich Mühe geben
würdest?«
    »Du meinst, mit Clay?«
    »Ja, mit Clay. Was fühlst du für
ihn?«
    Das war eine schwierige Frage.
Catherine dachte nach, ehe sie antwortete. »Ich weiß es ehrlich nicht. Er ...
er kann das alles viel leichter akzeptieren als ich. Das

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