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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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unverwandt an und
hielt ihre Hände fest. Sie konnte seinen Blick nicht länger ertragen und
schaute zu Boden. Stu trat vor, gab Clay einen Ring, und er streifte ihn ihr
über den Finger, wobei er sagte: »Ich, Clay, nehme dich, Catherine ...«
    Während er sprach, wünschte sich
Catherine plötzlich, die Worte würden ihm etwas bedeuten. Aber alles spielte
sich nur in ihrer Fantasie ab.
    Erschreckt zuckte sie zusammen, als
Angela ihr einen Ring in die Hand drückte. Sie hatte wirklich an alles gedacht.
    »Ich, Catherine, nehme dich, Clay
...« Ihre Stimme zitterte vor unterdrückten Tränen und verlorenen Träumen.
    Wie aus weiter Ferne hörte Catherine
die Stimme des Geistlichen, der sie zu Mann und Frau erklärte.
    »Möget ihr ein langes und
glückliches Leben führen«, wünschte er ihnen abschließend und konnte nicht ahnen,
wie diese Worte an Catherines Nerven
zerrten. »Und jetzt dürft ihr euer Ehegelübde mit dem ersten Kuß als Mr. und
Mrs. Forrester besiegeln.«
    Catherine wäre am liebsten in den
Boden versunken. Clay drehte sie sacht zu sich, und sie hob ihm ihr Gesicht
entgegen. Sie erwartete, daß er nur flüchtig ihre Lippen berühren würde. Doch
Clay legte die Arme um sie und gab ihr einen langen, liebevollen Kuß. Er spielt
seine Rolle wirklich überzeugend, dachte sie.
    Die Gäste klatschten begeistert in
die Hände und ließen das Brautpaar hochleben. Dann sah Clay ihr tief in die
Augen, mit diesem Blick, von dem sie ihr
ganzes Leben geträumt hatte, und sie war gezwungen, ihn strahlend anzulächeln.
Er legte ihre Hand auf seinen Arm, und beide wandten sich den Gästen zu.
    Während der ganzen Feier behielt
Catherine ihr aufgesetztes Lächeln bei. Sie wurde umarmt, geküßt und bedankte
sich für die Glückwünsche. Als Steve sie fest
und beschützend in die Arme nahm und »Kopf hoch« in ihr Ohr flüsterte, ließ sie
ihre Maske kurz fallen und seufzte: »Ach, Steve.« Er wußte, wie es in ihr
aussah.
    »Psst, Baby, ihr macht das
wundervoll. Ich wünschte, du könntest dich zusammen mit Clay sehen.«
    Clays Vater umarmte sie herzlich und
gab ihr einen Kuß. Die erste zärtliche Geste von ihm, mit der sie im
Familienkreis willkommen geheißen wurde. Über
seine Schulter hinweg sah Catherine, wie Clay Ada umarmte. Grandma und Grandpa
Elgin gratulierten ihr. Elizabeth Forrester hauchte einen königlichen Kuß auf
ihre Wange, klopfte ihr mit dem Spazierstock auf die Schulter und
konstatierte: »Du bist eine schöne junge Frau. Ich erwarte schöne Kinder von
dir.« Catherine wurde herumgereicht wie eine Glücksbringerin, von unzähligen
Lippen geküßt, bis sie schließlich wieder in Clays Armen landete, der dem
ganzen Schauspiel die Krone aufsetzte, indem er sie mit einem unverschämten
Grinsen aufhob und wie eine Marionette herumwirbelte. Dabei küßte er sie
leidenschaftlich, und Catherine ließ alles willenlos mit sich geschehen, gestattete
sich sekundenlang die Illusion, wirklich seine geliebte und begehrte Ehefrau zu
sein. Der Applaus der Hochzeitsgäste brachte sie auf grausame Weise wieder in
die Wirklichkeit zurück. Mit hochroten Wangen löste sie sich aus Clays Armen.
Sein Kuß hatte sie in einen Taumel der Gefühle versetzt; nur mühsam gewann sie
ihre Fassung zurück. Atemlos bahnte sie sich einen Weg durch die Menge und
suchte Zuflucht bei den Mädchen aus dem Horizons. Zum erstenmal an
diesem Tag empfand sie echte Freude, als sie Marie, Francie, Grover und Vicky
begrüßte. Clay war ihr gefolgt, legte den Arm um ihre Taille und drückte sie an
sich. Catherine wußte, jetzt spielte er ihren Freundinnen Theater vor, indem er
den glücklichen Ehemann mimte.
    »Sieht sie nicht bezaubernd aus?« fragte
Francie ihn. Und Clay gab ihr pflichtbewußt einen Kuß auf die Wange.
    »Ja, sie ist meine bezaubernde
kleine Frau.« Catherine wagte nicht, Clay anzusehen.
    »Wie gefällt dir unser
Hochzeitskleid?« fragte Marie.
    Bewundernd berührte er den
Spitzenbesatz an Catherines Dekolleté und murmelte: »Es ist einfach großartig.«
Dann fügte er hinzu: »Wer von euch wird es als nächste tragen?«
    »Nun, das hängt
davon ab, wer sich einen tollen Kerl wie dich angeln kann. Warum gönnst du
deiner Frau nicht eine Ruhepause und uns das Vergnügen, dir zu gratulieren?«
    Marie drängte sich zwischen Clay und
Catherine. Er verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen und gab Marie
einen schmatzenden Kuß. Jetzt war Clay an der Reihe, herumgereicht zu werden,
und Catherine konnte sich ein Lächeln

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