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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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allmählich dem Ende. Mit jeder Minute, die
verstrich, wuchs Catherines Nervosität. Catherine plauderte gerade mit Bobbi im
Salon, als sie Clay in der Eingangshalle sah. Er unterhielt sich mit einer
bemerkenswert schönen, jungen Frau, deren kastanienbraunes Haar über den
Rücken herabfiel. Ihre Finger umschlossen ein Champagnerglas, als wäre sie
damit geboren worden. Sie warf den Kopf in den Nacken und blickte lächelnd zu
Clay hoch. Dann legte sie ihm die Hand, in der sie das Champagnerglas hielt,
um den Nacken und küßte ihn auf die Lippen. Catherine bemerkte Clays ernsten
Gesichtsausdruck, als er mit der Frau sprach, dann den Blick senkte und sie
wieder mit schuldbewußter Miene ansah. Catherine konnte nicht leugnen, daß die
leichte Geste, mit der Clay den Arm des Mädchens berührte, ein Streicheln war.
Während er mit der jungen Frau sprach, sah er ihr in die Augen, drückte ihren
Arm und küßte sie auf die Wange.
    Catherine wandte ihnen abrupt den
Rücken zu. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie trank einen Schluck Champagner.
    »Wer ist
das Mädchen, mit dem sich Clay unterhält?« Bobbi warf einen Blick in die Halle,
und ihr Lächeln schwand. »Sie ist es, nicht wahr?« fragte Catherine. »Es ist
Jill Magnusson.«
    Auch Bobbi wandte dem Paar schnell
den Rücken zu. »Ja, sie ist es. Na und?«
    »Ach,
nichts.«
    Doch Catherine konnte der Versuchung
nicht widerstehen und schaute wieder zu Clay hinüber. Er stand jetzt ganz
entspannt da, eine Hand in der Hosentasche, während Jills Hand in seiner
Armbeuge lag. Es entging Catherine nicht, daß ihre Brust leicht Clays Arm
berührte. Bei ihr wirkte diese Geste völlig natürlich. Ihre Vornehmheit nahm
der provokativen Haltung jede Unschicklichkeit. Ein älterer Mann war
hinzugetreten, und Jill Magnusson beugte sich vor – ohne ihre besitzergreifende
Hand von Clay zu lösen – und küßte den Mann auf die Wange.
    »Und wer ist das?« fragte Catherine,
sorgfältig darauf bedacht, den eisigen Unterton in ihrer Stimme zu unterdrükken.
    »Das ist
Jills Vater.«
    Catherines Magen krampfte sich
schmerzhaft zusammen. Sie wünschte sich, sie hätte nicht gesehen, mit welcher Ungezwungenheit
sich Jill in Gegenwart ihres Vaters gegen Clay lehnte, ihm einen Arm um den
Hals legte und ihn küßte. Aber Catherine sollte noch eine Überraschung erleben.
Jetzt näherte sich Elizabeth Forrester den dreien, und es war unübersehbar, daß
Jill Magnusson dem alten Adler mit derselben Ungezwungenheit begegnete, die
sie im Umgang mit Catherines frisch angetrautem Mann gezeigt hatte. Die unnahbare
alte Frau schüchterte jill keineswegs ein – sie hakte sich sogar bei ihr unter
und lachte anmutig über eine Bemerkung, die Clays Großmutter gemacht hatte.
Und – es war unglaublich – der alte Adler lachte ebenfalls.
    Catherine konnte den Anblick nicht
länger ertragen und wandte sich ab.
    In diesem
Augenblick blickte Clay herüber, sah, daß Bobbi sie beobachtete, zog die Hand
aus der Tasche, entschuldigte sich und kam zu ihr und Catherine.
    »Dill und ihre Eltern haben sich
gerade verabschiedet«, erklärte er unnötigerweise.
    »Catherine wurde den Magnussons
nicht vorgestellt«, sagte Bobbi.
    »Oh ... das
tut mir leid, Catherine. Darum hätte ich mich kümmern müssen.« Er blickte unsicher
von Catherine zur Haustür. Aber Angela und Mrs. Magnusson umarmten sich bereits
liebevoll, während sich die beiden Männer die Hände schüttelten. Jill warf
einen letzten Blick durch die Halle, die sie von Clay trennte, und dann gingen
alle.
    »Catherine ...« begann Clay, hielt
aber inne, als er Bobbis neugierige Blicke bemerkte. »Entschuldige uns bitte,
Bobbi«, sagte er, umfaßte Catherines Ellbogen und zog sie außer Hörweite. »Ich glaube,
es ist Zeit für uns zu gehen.« Natürlich, jetzt, da Jill Magnusson gegangen
war, dachte Catherine. »Sollten wir uns nicht vorher bei deinen Eltern
bedanken?«
    »Das habe ich schon getan. Man
erwartet von uns, daß wir ganz unauffällig verschwinden.«
    »Aber was ist mit den Geschenken?«
Sie klammerte sich an jeden Strohhalm.
    »Die bleiben hier. Man erwartet
nicht von uns, daß wir uns bei jedem Hochzeitsgast persönlich bedanken. Wir
brauchen nur von hier zu verschwinden.«
    »Mom wird sich fragen ...« wandte
sie lahm ein.
    »Wirklich?« Clay spürte Catherines
Nervosität. »Steve ist bei ihr. Er wird sie nach Hause bringen.«
    Catherine sah, daß sich Ada angeregt
mit Bobbis Eltern und Steve unterhielt. Sie hob das

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