Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
Vom Netzwerk:
tut es nur, um
die Gäste zu überzeugen, wehrte sie sich verzweifelt gegen den Ansturm der
Gefühle, den dieser Kuß in ihr weckte. Als er sie schließlich losließ und
seinen Arm leicht um ihre Taille legte, konnte sie sich die spöttische
Bemerkung nicht verkneifen: »Valentin hätte es nicht besser gekonnt«, und
lächelte ihn an.
    »Sie lieben es«, antwortete er unter
tosendem Beifall. Die Gäste sahen in ihnen das typische, verliebte
Hochzeitspaar, und er drückte sie noch einmal fest an sich.
    Catherines Magen krampfte sich
zusammen, doch ihr blieb keine Zeit, dieser Schwäche nachzugeben, denn der
Fotograf wollte jetzt eine Aufnahme von ihnen machen, wie sie sich gegenseitig
fütterten. Clays Lippen, seine Zunge – die gerade so leidenschaftlich ihren
Mund erforscht hatte – so nahe vor sich zu sehen, verwirrte Catherine derart,
daß sie keinen Bissen hinunterbekam. Clay goß Champagner in ihr Glas, und sie
leerte es in einem Zug. Ihr Kopf wurde davon leicht, und ihre Gedanken verschwammen zu
einem konfusen Wirrwarr.
    Als Clay sie wieder küßte, fiel es
ihr leichter, seinen Kuß zu ertragen, und sie dachte beschwipst: Warum, zum
Teufel, sollen die Gäste nicht ihr Schauspiel genießen? Sie öffnete sogar
leicht die Lippen und erwiderte Clays Kuß.
    Danach sagte Clay lachend zu ihr:
»Gut gemacht, Mrs. Forrester.«
    »Sie waren auch nicht schlecht, Mr.
Forrester.« Dabei war sie sich seiner beunruhigenden Nähe allzu bewußt, spürte
seine Hüfte, die sich gegen ihr Samtkleid drängte. »Aber ich halte es für
besser, wenn du mein Glas nicht mehr füllst.«
    »Warum sollte ich mir dieses
Vergnügen nicht gönnen?« antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln. Seine
Hand glitt sanft über ihren Rücken. Er war wirklich ein guter Schauspieler –
und tat alles, um die Hochzeitsgäste von ihrem Glück zu überzeugen.
    Der Hochzeitskuchen wurde auf einem
Glastisch hereingetragen. Er war ein imposantes Gebilde, von einem turtelnden
Taubenpärchen gekrönt, und wurde von den Gästen mit bewundernden Ausrufen
begrüßt. Clay und Catherine schnitten den Kuchen gemeinsam an, und unter einem
wahren Feuerwerk von Blitzlichtern mußte die Braut dem Bräutigam ein Stück
Kuchen in den Mund stecken. Dabei schleckte Clay ihr den Zuckerguß von den
Fingern, während seine grauen Augen vor Übermut funkelten. Ein erregendes Gefühl
durchströmte Catherine, und sie wich diesem irritierenden Blick aus.
    »Mmm ...
wie süß«, sagte er anzüglich.
    »Schlecht
für deine Zähne«, entgegnete sie lächelnd.
    Er lachte schallend, und sie setzten
sich wieder an die Hochzeitstafel.
    »Jetzt füttert der Bräutigam die
Braut«, verlangte der Fotograf.
    »Wie viele Aufnahmen will er denn
noch machen?« fragte Catherine nervös, fand aber allmählich Gefallen an dem
Spiel.
    »Hast du keinen Spaß daran?« fragte
Clay mit diesem teuflischen Glitzern in den Augen, das sie so verwirrte. Er
hielt ihr ein Stückchen Kuchen an die Lippen, sie schluckte es, aber er
streckte ihr weiterhin seinen Zeigefinger hin, der ganz mit Zucker verklebt
war.
    Mit einem zuckersüßen Lächeln sagte
er: »Das wird allmählich anstößig«, und ihr blieb nichts anderes übrig, als
seine Fingerspitze abzuschlecken.
    »Unsere Gäste finden es amüsant.«
    »Ihnen macht es Spaß, Mr. Forrester«,
entgegnete sie spitz, fing aber in diesem Augenblick Elizabeth Forresters
wissenden Blick auf und fragte sich, was das alte Mädchen wohl dachte.
    Da stand Claiborne auf, um Catherine
offiziell willkommen zu heißen. Er kam zu ihr, nahm sie in die Arme und küßte
sie, damit alle sehen konnten, daß er mit seiner Schwiegertochter einverstanden
war. Catherine war sich der Bedeutung dieses Moments voll bewußt und spürte,
daß es keine leere Geste war.
    Um ihre Rührung zu verbergen, sagte
Catherine 'zu Clay: »Jetzt könnte ich doch noch ein Glas Champagner vertragen.
Und lächle, denn Großmutter Forrester beobachtet uns mit Argusaugen.«
    »Dann ist der für sie und für Mutter
und Vater«, sagte er, legte ihr einen Finger unters Kinn, hob ihren Kopf und
küßte sie leicht auf den Mund. Er goß Champagner in ihr Glas. Aber seine
übermütige Stimmung war verflogen, und er blieb ernst und nachdenklich.
    Nach dem Diner wurde getanzt. Dabei
lernte Catherine weitere Angehörige der Familie kennen, und sie tauschten die üblichen Höflichkeitsfloskeln aus.
Endlich fand sie die Zeit, sich zu ihrer Mutter, Onkel Frank und Tante Ella zu
gesellen. Der Abend näherte sich

Weitere Kostenlose Bücher