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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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nicht verkneifen. Er küßte sie alle, gab
ihnen eine Ahnung von dem, wonach sie sich sehnten. Dann legte er seinen Arm
wieder besitzergreifend um Catherine.
    Aber Catherine war ihm für das
liebevolle Verständnis dankbar, das er ihren Freundinnen entgegengebracht
hatte.
    Clay und Catherine tauchten wieder
in der Menge unter. Angela hatte zwar nur von einer Familienfeier gesprochen,
aber daraus war ein gesellschaftliches Ereignis geworden, an dem unzählige
Freunde und Verwandte der Forresters sowie Geschäftsleute und weitläufige
Bekannte teilnahmen.

18
    Im Arbeitszimmer unterzeichneten Catherine und Clay
im Beisein des Geistlichen die Heiratsurkunde. Nur ihre zitternden Hände
verrieten ihre Aufregung, während der Fotograf Aufnahmen machte, als sie sich
über die Urkunde beugten. Dann ging es zurück in den Salon, und die beiden
posierten zusammen mit den Hochzeitsgästen für weitere Fotos im Erkerzimmer.
Während der ganzen Zeremonie gab sich Catherine ungezwungen und fröhlich, wie
es von einer Braut erwartet wurde. Nie war sie um eine witzige Antwort verlegen,
und allmählich verlor sie auch jede Scheu vor Clays Berührungen.
    Champagner wurde sprudelnd in ihre
Gläser gegossen, und der Fotograf hielt den Augenblick für die Ewigkeit fest,
als sie auf ihre Zukunft anstießen. Dann posierte Catherine auf der Treppe, und
sie warf ihr Bukett über das Geländer. Es wurde von einem jungen Mädchen
aufgefangen, das Catherine nicht kannte.
    Angela überwachte unauffällig, aber
effizient die Vorbereitungen für das Hochzeitsdiner. Als Catherine schließlich
neben Clay am Kopf der Tafel saß, war ihre Bewunderung für Clays Mutter immens
gestiegen. Es war mehr als Geld erforderlich, wurde ihr bewußt, eine
Festlichkeit wie diese zu arrangieren.
    Den Gästen wurde auf dekorativ
verzierten Platten Hühnchenbrust, gefüllt mit köstlichem
wilden Reis, garniert mit knusprigem Brokkoli und gewürzten Pfirsichhälften,
serviert. Allein der Anblick dieser Platten war eine Augenweide.
    Die Hochzeitsfeier versprach ein
großartiger Erfolg zu werden. Angela saß neben Clay, und als Catherine ihre
Bewunderung und ihren Dank zum Ausdruck
bringen wollte, winkte diese nur nonchalant ab und versicherte Catherine, daß
sie jede Minute der Vorbereitungen genossen habe. Dann drückte sie leicht
Catherines Hand.
    Während des Diners erinnerte sich
Catherine plötzlich an den Schlüssel. »Clay, ich habe dein Geschenk bekommen.
Inella brachte es vor der Zeremonie nach oben. Aber ich weiß nicht, wofür der
Schlüssel ist.«
    »Rate mal.«
    »Für das Stadthaus?« sagte sie, aber
ihre Worte gingen in der lauten Unterhaltung unter. Clay beugte sich näher zu
ihr und fragte: »Was?«
    »Das Stadthaus, sagte ich.«
    Er lächelte verschmitzt und
schüttelte den Kopf. Sie sah, wie er die Lippen bewegte, konnte aber seine
Worte nicht verstehen. Gerade als ihr Kopf ganz nahe
an seinem Gesicht war, verstummten plötzlich die Stimmen, und nur noch das Klingen
der Gläser war zu hören, als die Hochzeitsgäste leicht mit Löffeln dagegen
schlugen.
    Überrascht blickte sie auf und sah,
daß alle Blicke auf ihr ruhten. Dann spürte sie Clays Hand in ihrem Nacken. Lächelnd
stand er auf, und sie ahnte, daß von dem Brautpaar eine weitere Demonstration
seiner Liebe erwartet wurde. Clay trat hinter ihren Stuhl und flüsterte ihr ins
Ohr: »Anscheinend geben sich die Gäste nicht mit den flüchtigen Küssen
zufrieden, die wir ausgetauscht haben.«
    Flüchtiger Kuß, dachte sie. Nannte
er den Kuß von vorhin flüchtig?
    Es war ein alter Brauch, den Catherine
allerdings vergessen hatte. Der erste Kuß hatte zur Zeremonie gehört. Auf den
zweiten war sie nicht vorbereitet gewesen. Doch dieser dritte Kuß mußte die
Gäste überzeugen.
    »Mrs. Forrester?« hörte sie Clays
einladende Stimme hinter ihrem Rücken. Es blieb ihr keine Wahl, also stieß sie
ein kleines nervöses Lachen aus und stand auf. Dieses Mal zog Clay eine
überwältigende Schau ab und ließ keinen Zweifel an der Echtheit seiner Gefühle
aufkommen. Er nahm sie in die Arme, preßte seine Lippen auf ihren Mund und
beugte dabei ihren Oberkörper so weit nach hinten, daß sie fürchtete, zusammen
mit ihm auf den Boden zu stürzen. Um das Gleichgewicht zu halten, krallte sie
ihre Finger in den Stoff seiner Jacke. Und während er sie leidenschaftlich
küßte, pfiffen und klatschten die Hochzeitsgäste begeistert, bis Catherine
dachte, ihr würden vor Qual oder Ekstase die Sinne schwinden. Er

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