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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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glaubte, daß Clay endlich
schliefe. Aber dann warf er sich auf den Rücken und stieß einen tiefen Seufzer
aus. Steif und reglos verharrte sie in ihrer unbequemen
Position, bis ihre Schultern so verkrampft waren, daß sie endlich nachgab und
sich auch auf den Rücken legte.
    »Wollen wir uns jedesmal in die
Haare kriegen, wenn es Zeit ist, ins Bett zu gehen?« fragte er kalt.
    »Ich wollte
dir die Stimmung nicht verderben.«
    »Ach, zum Teufel! Wir wollen doch
wenigstens ehrlich zueinander sein. Du wolltest eine dritte Person mit ins Bett
nehmen, und es ist dir gelungen. Aber vergiß nicht, wenn sie hier ist, dann
deinetwegen, nicht meinetwegen.«
    »Warum bist
du dann so wütend?«
    »Weil es sich verheerend auf meinen
Schlaf auswirkt. Wenn ich das ein Jahr lang durchhalten soll, bin ich nur noch
ein ausgebranntes Wrack.«
    »Und was
glaubst du, wie ich damit fertig werde?«
    Die ganze Zeit, während Clay
grübelnd dagelegen hatte, hatte er Catherine während der Hochzeitsfeier vor
sich gesehen. Wie sie ausgesehen hatte, als sie ihr Ehegelübde ablegte; als sie die Mädchen von Horizons entdeckte;
als er sie küßte. Er erinnerte sich an das Gefühl ihres leicht gewölbten Leibes
an seinem Körper. Das war die verdammteste Sache, die er je erlebt hatte: Mit
einer Frau ins Bett zu gehen, die er nicht berühren
durfte. Es war um so absurder, weil es zum ersten Mal legal wäre. Und da lag er
starr und steif auf seiner Seite des Bettes. Verdammt, dachte er, ich hätte
nicht soviel Champagner trinken dürfen. Champagner macht mich geil.
Schließlich kam er zu dem Schluß, daß sie sich sehr kindisch benahmen. Sie
waren ein Ehepaar und hatten im Verlauf des Abends ziemlich erotische Küsse
ausgetauscht. Jetzt versuchten sie beide zu verdrängen, warum sie keinen
Schlaf fanden. Ach, zum Teufel, dachte er, schlimmer kann es nicht werden.
»Catherine, willst du es noch einmal mit mir versuchen? Ich verspreche dir, es
sind keine Bedingungen damit verknüpft. Aber vielleicht könnten wir dann etwas
Schlaf finden?« Die Muskeln in ihrem Leib krampften sich zusammen, und ein
Zittern überlief ihren Körper. Sie rutschte noch weiter an die Bettkante und
drehte ihm wieder den Rücken zu. »Der Champagner ist dir zu Kopf gestiegen«,
sagte sie nur. »Nun, verdammt noch mal, du kannst es mir nicht übelnehmen, daß
ich es versucht habe.«
    Ihr Herz pochte so heftig, daß es
ihre Brust zu zersprengen drohte. Sie war wütend auf sich, weil sie sich
wünschte, diese Nacht würde anders verlaufen. Sie war wütend auf ihn, weil er
diesen Vorschlag gemacht hatte. Vielleicht sollte sie sich an ihm rächen und
seine Einladung annehmen?
    Aber sie blieb eingerollt auf ihrer
Seite liegen. In den folgenden Stunden, ehe sie endlich einschlief, fragte sie
sich immer wieder, ob er einen Pyjama anhatte.

20
    Catherine wachte auf, als Clay die Vorhänge
zurückzog. Wie vom Donner gerührt setzte sie sich im Bett auf. Clay stand im
Sonnenlicht vor dem Fenster und lachte.
    »Wachst du
immer so auf?«
    Sie kniff die Augen zusammen,
blinzelte in die Sonne und ließ sich aufs Kissen zurücksinken.
    »0 Gott, du hattest einen Pyjama an.«
    Er lachte wieder, fröhlich und
unbefangen, und sah zum Fenster hinaus.
    »Heißt das > guten Morgen < ?«
    »Damit will
ich sagen, daß ich mir die halbe Nacht den Kopf darüber zerbrochen habe, ob du
einen Pyjama trägst.«
    »Das nächste Mal fragst du mich einfach.«
    Sie sprang plötzlich aus dem Bett,
lief ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu.
    »Hör weg!«
befahl sie.
    Clay stützte sich mit den Ellbogen
auf den Fenstersims, lachte leise in sich hinein und dachte über die
unerwarteten Freuden des Ehelebens nach.
    Verlegen lächelnd kam sie aus dem
Bad und schlüpfte in ihren Morgenmantel.
    »Es tut mir leid, daß ich so
plötzlich verschwinden mußte, aber dieser kleine Kerl in mir bewirkt
verschiedene Veränderungen, und das war eine davon. Ich habe mich noch immer
nicht daran gewöhnt.«
    »Willst du mir mit dieser
vertraulichen Mitteilung sagen, daß du mir nicht mehr böse bist?«
    »War ich dir böse? Daran kann ich
mich nicht erinnern.« Sie knöpfte ihren Morgenmantel zu.
    »Ja«, sagte er und kam auf sie zu.
»Ich habe dir einen Vorschlag gemacht, den du mir übelnahmst.«
    »Vergiß es. Laß uns Freunde sein.
Ich streite nicht gern, nicht einmal mit dir.«
    Mit nackter Brust stand er vor ihr
und betrachtete sie. Befangen fuhr sie sich durch ihr zerzaustes Haar.
    »Hör mal«, sagte sie,

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