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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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dich hinter dieser Miene manchmal wie hinter
einem Schutzschild.«
    »Tue ich
das?«
    »Ja. Vor
allem, wenn wir allein sind.«
    »Du hättest
es also lieber, wenn ich öfter lächeln würde?« Er zuckte die Schultern. »Ja,
natürlich. Ich mag fröhliche Menschen.«
    »Ich werde es versuchen.« Sie wurde
wieder ernst. »Clay, was du vorhin im Auto gesagt hast – auch mir tut es leid.«
»Nein, ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Es war wirklich nicht der
geeignete Zeitpunkt.«
    »Nein, es war teilweise meine
Schuld. Ich möchte nicht dauernd mit dir streiten, solange wir verheiratet
sind. Davon hatte ich in meinem Leben schon genug. Ich möchte ... nun, ich
möchte, daß Frieden zwischen uns herrscht. Ich weiß, es klingt töricht,
aber ich fühle mich schon viel besser, nur weil wir uns eingestanden haben, daß
wir beide nervös sind. Du sollst wissen, daß ich meinen Teil dazu beitragen
werde, eine Art Status quo zwischen uns aufrechtzuerhalten.«
    »Schön. Darum
werde ich mich auch bemühen. Wir sind in Freud und Leid aneinander gebunden, also
laß uns versuchen, daß die Freude überwiegt.«
    Lächelnd antwortete sie:
»Einverstanden. Also gehe ich zuerst?«
    Sie
blickten beide auf die Badezimmertür.
    »Ja.«
    Zum Teufel, dachte sie, es ist nur
ein gewöhnliches Badezimmer. Und ich ersticke in diesem Kleid. Ich möchte mir
etwas Bequemeres anziehen.
    Aber im Bad war sie sich seiner
Anwesenheit allzusehr bewußt. Sie drehte die Wasserhähne auf, um die intimen
Geräusche zu übertönen. Dann stellte sie sich vor den Spiegel, betrachtete
sich und sagte: »Mrs. Clay Forrester, wie? Mach dir keine falschen Hoffnungen.
Er hat dir einmal gesagt, daß du für alles bezahlen mußt, und er hat recht.
Also zieh dein Nachthemd an, geh da raus
und klettere mit ihm ins Bett. Falls dir dabei nicht ganz wohl ist, dann kannst
du nur dir selber die Schuld daran geben.«
    Mit zitternden Fingern zog sie sich
aus. Zuerst das Samtkleid, dann den Schlüpfer und den Büstenhalter, der rote
Striemen auf ihrer Haut hinterlassen hatte, weil ihre Brust in den letzten
Wochen voller geworden war.
    Unwillkürlich mußte sie denken, daß
der Mann, der vor der Tür auf sie wartete, die Veränderungen in ihrem Körper
bewirkt hatte.
    Sie verdrängte den Gedanken, putzte
sich die Zähne und beschloß, sich nicht abzuschminken, weil ihr Gesicht dann
vorteilhafter aussah.
    Sie schlüpfte in ihr Nachthemd und
zog den Morgenrock darüber, den sie am Hals zuband. Das neue Négligé, das Ada
ihr geschenkt hatte, kam ihr jetzt etwas aufreizend vor. Der Morgenrock
verhüllte ihren leicht gewölbten Leib, und sie strich mit einer Hand darüber.
Sie schloß die Augen, schluckte krampfhaft und fühlte ein Zittern in ihrem
Bauch. Plötzlich mußte sie an Jill Magnusson denken und daß diese, wäre sie
jetzt an ihrer Stelle, Clay ohne mädchenhafte Scheu entgegengeeilt wäre.
    Sie vermutete, daß Clay sich gerade
in diesem Augenblick wünschte, sie wäre Jill Magnusson. Sie unterdrückte
einen Anflug von Selbstmitleid. Sie erinnerte sich an den letzten langen Blick
voller Bedauern, den Jill quer durchs Foyer Clay zugeworfen hatte, ehe sie
ging.
    Catherine dachte wehmütig: Ich trage
sein Kind. Aber sie sollte es sein, nicht ich.
    Geräuschlos öffnete sie die Tür.
Clay stand mit dem Rücken zu ihr und schaute in ihren geöffneten Koffer. In
einer Hand hielt er die Smokingschleife, in der anderen eine Zahnbürste.
    »Du bist dran«, sagte sie und erwartete, er würde schuldbewußt
zusammenzucken. Aber er drehte sich nur lächelnd um und ließ den Blick über
ihren gelben Morgenrock gleiten. »Fühlst du dich besser?«
    Er hatte das Hemd aus der Hose gezogen
und stand in Strümpfen da.
    »Ja, viel
besser.«
    Clay ging ins Bad, ließ aber die Tür
offen, während er sich nur die Zähne putzte. Catherine bemerkte, daß eine Ecke
ihres Tagebuches zwischen den gefalteten Kleidern in ihrem Koffer sichtbar war.
Sie versteckte es und ließ den Koffer zuschnappen.
    »Bist du
müde?« fragte er und kam aus dem Bad.
    »Kein
bißchen.«
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich
die Champagnerflasche anbreche?«
    »Nein. Ein
Glas hebt vielleicht die Stimmung.«
    Als er ihr den Rücken zuwandte,
zerrte sie an ihrem Ausschnitt, der zwar nicht verführerisch, aber auch nicht
zu sittsam war. Dann knallte der Korken, und er kam mit der Flasche in der
einen und zwei Gläsern in der anderen Hand zu ihr. Sie hielt die Gläser,
während er eingoß. Unter dem aufgeknöpften

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