Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
Vom Netzwerk:
herrschte eine ungeheure
Anspannung, denn jeder versuchte trotzdem fröhlich zu sein. Ich wünschte mir
immer ...« Ihre Stimme verlor sich. Sie konnte nicht aussprechen, daß sie sich
immer gewünscht hatte, einmal einen Feiertag so wie heute zu verbringen.
    »Das tut mir leid«, sagte er sanft
und berührte leicht ihren Nacken. »Laß dir von diesen schlimmen Erinnerungen
nicht den Tag verderben.«
    »Dein Vater war heute sehr nett zu
mir.«
    »Deine Mutter war sehr nett zu mir.«
    »Clay, ich ...« Wieder verstummte
sie, wußte nicht, wie sie ihre Beklommenheit ausdrücken sollte. Catherine
glaubte nicht, daß er verstehen würde, daß dieser Tag einfach zu schön gewesen
war.
    »Was?«
    »Nichts.«
    Aber dieses Nichts lag ihr
wie ein Kloß im Magen, war etwas Gutes und Lebendiges und Wachsendes, das –
dessen war sie sicher – ein bittersüßes Ende finden würde.
    Es war wenige Tage später, als Clay eines Abends mit
einer Vierpfundpackung Popcorn nach Hause kam.
    »Vier
Pfund!« rief sie entgeistert.
    »Nun, ich
esse das Zeug entsetzlich gern.«
    »Dann genieße es«, sagte sie lachend
und warf ihm die Packung zu.
    An diesem
Abend saßen sie nebeneinander auf der Couch, hatten eine Schüssel mit Popcorn
zwischen sich und lernten. Plötzlich warf Catherine eine Handvoll Popcorn in
die Schüssel zurück. Mit weitaufgerissenen Augen ließ sie ihr Buch fallen.
    »Clay!«
flüsterte sie.
    Erschreckt
lehnte er sich über sie. »Was ist Ios?«
    »0 Gott ...« flüsterte sie und
umfaßte mit beiden Armen ihren Bauch.
    »Catherine,
was hast du?« fragte er besorgt.
    Sie schloß die Augen. »Ohhh ...«
keuchte sie und überlegte, wo sie die Nummer des Arztes aufgeschrieben hatte,
damit er sie schnell finden konnte.
    »Um Himmels
willen, was hast du?«
    »Etwas ... etwas ...« Ihre Augen
blieben geschlossen, während ihm der Schweiß ausbrach. Dann öffnete sie die
Augen und sagte mit einem zittrigen Lächeln: »Etwas hat sich da drin bewegt.«
    Er starrte auf ihren Bauch.
Catherine hielt ihn fest umklammert. Er holte tief Luft.
    »Da ist es
wieder«, verkündete sie und schloß die Augen, als wäre sie in Ekstase. »Noch
einmal ... noch einmal ... bitte«, flüsterte sie flehend. »Bewegt es sich
noch?« wisperte er.
    »Ja ...
nein! Warte!«
    »Kann ich es fühlen?«
    »Das weiß ich nicht. Warte, da ist
es wieder ... nein, es ist vorbei.«
    Während der ganzen Zeit hatte er ein
paarmal zögernd die Hand nach ihr ausgestreckt.
    »Da ist es
wieder.«
    Er legte die Hand sanft auf ihren
Leib. Wie hypnotisiert saßen sie da und warteten. Nichts geschah. Ihre Blicke
begegneten sich. Die Wärme seiner Hand strömte durch ihren Körper, aber in
ihrem Leib regte sich nichts mehr.
    »Ich habe nichts gespürt«, sagte er
und fühlte sich betrogen. »Es ist vorbei.«
    »Da, was
war das?«
    »Nein, das war's nicht. Du hast wohl
nur meinen Herzschlag gespürt.«
    »Ach.« Aber er ließ seine Hand
liegen. »Wie hat es sich angefühlt?«
    »Ich weiß nicht. Wie ... wie wenn
man ein Kätzchen in der Hand hält und sein Schnurren durch den Pelz spürt. Aber
es hat jedesmal nur Sekunden gedauert.«
    Clays Gesicht war heiß. Seine
Kopfhaut prickelte. Er weigerte sich, seine Hand von ihrem Leib zu nehmen,
ohne etwas gespürt zu haben.
    Es tut gut,
sie zu berühren, dachte er.
    »Clay, es wird nicht mehr geschehen.
Jetzt jedenfalls nicht, denke ich.«
    »Schade.« Enttäuscht zog er seine
Hand zurück und hinterließ auf ihrer grünen Bluse fünf Fettflecke, wo seine
Finger gelegen hatten.
    »Du hast mich markiert«, sagte sie
scherzend und deutete auf ihre Bluse.
    »Ja, fürs Leben«, sagte er obenhin,
hatte aber plötzlich Sehnsucht, sie zu küssen. »Versprich mir, daß ich es
fühlen darf, wenn es sich wieder rührt.«
    Aber sie versprach es nicht. Statt
dessen stand sie auf, murmelte etwas von Fettflecken, die sie entfernen müsse,
und verschwand im Bad.
    Als sie zurückkam, trug sie einen
rosa Hauskittel. Es fiel ihm schwer, sich wieder auf seine Bücher zu
konzentrieren, als sie erneut auf der Couch Platz nahm.
    Mittlerweile wußte Catherine, daß Clay seinen
Morgenkaffee gern an der Theke trank. Dort saß er, auf seinem gewohnten
Platz, als Catherine ein paar Tage später die Treppe herunterkam. Er führte
gerade die Tasse an die Lippen, warf ihr einen Blick über den Zeitungsrand
hinweg zu, da erstarrte seine Hand mitten in der Bewegung.
    »Na, na, na
... sieh dir das an«, sagte er.
    Sie errötete und beschäftigte sich
eingehend

Weitere Kostenlose Bücher