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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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er.
    »Im
Krankenhaus.«
    Sein Zorn verflog sofort. Besorgt
starrte er auf ihren Bauch. »Stimmt etwas nicht?«
    »Marie hat eine Tochter bekommen.«
Sie machte auf dem Absatz kehrt, wollte die Treppe hinaufgehen, wurde aber grob
am Ellbogen herumgerissen.
    Die Sorge
um Catherine hatte ihn noch wütender gemacht, so daß er sie wieder anbrüllte:
»Du hättest wenigstens anrufen können!«
    »Ich!« schrie sie zurück. »Ich hätte
anrufen sollen? Und was ist mit dir?«
    »Ich bin
rausgeworfen worden, vergiß das nicht!«
    »Ich habe
dich nicht rausgeworfen!«
    »Du hast es mir, verdammt noch mal,
nicht leichtgemacht, wieder zurückzukommen.«
    »Die
Entscheidung lag bei Ihnen, Mister Forrester. Ich bin sicher, Sie haben nicht
unter der Kälte draußen gelitten.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht.«
    »Durftest du die ganze Nacht ihren
niedlichen, flachen Bauch betätscheln?«
    »Was geht dich das an? Du hast mir
die Erlaubnis erteilt, sie zu betatschen, wo immer ich will, nicht wahr?«
    »Ganz
recht«, fauchte sie. »Wo immer du willst!«
    »Catherine, laß uns nicht streiten,
okay? Ich bin hundemüde, und ich ...«
    »Ach, du bist hundemüde! Armer
Junge. Ich habe letzte Nacht kaum zwei Stunden geschlafen, weil ich mir Sorgen
machte, du würdest in deiner Wut mit der Corvette gegen einen Baum rasen. Dabei
warst du die ganze Zeit bei ihr. Und jetzt kommst du nach Hause und beklagst
dich, daß du müde bist! Verschone mich mit deinem Gejammer!«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich bei
ihr war. Das vermutest du nur.«
    »Es kümmert mich einen Dreck, ob du
bei ihr warst oder nicht! Wenn ich dich dadurch vom Hals habe, schön! Verbring
soviel Zeit, wie du willst, mit Jill Magnusson. Tu mir nur einen Gefallen, und
sage mir vorher, wenn du die Nacht nicht nach Hause kommst, damit ich nicht für
dich zu kochen brauche.«
    »Und wer, glaubst du, hat heute für
dich das Abendessen gekocht?«
    Ihr Blick wanderte zur Küche. Er
hatte tatsächlich das Essen vorbereitet. Catherine verschlug es die Sprache.
    Er schimpfte weiter. »Was, glaubst
du, habe ich gedacht, als du nicht nach Hause kamst?«
    »Ich weiß, was du nicht gedacht hast
– daß ich mit einem alten Freund ausgegangen bin!«
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs
Haar, als wollte er seinen Zorn wegwischen.
    »Ruf lieber deine Mutter an. Sie ist
krank vor Sorge um dich.«
    »Meine
Mutter? Was hat sie damit zu tun?«
    »Ich dachte, du wärst zu ihr
gegangen, deswegen rief ich sie an.«
    »Ach, wie schön! Ich habe deine Mutter
nicht angerufen, um herauszufinden, wo du bist.«
    »Vielleicht hättest du das tun
sollen, denn ich war dort.« Er stapfte durchs Wohnzimmer und ließ sich auf die
Couch fallen. »Gott«, sagte er zum Fenster, »was ist nur gestern morgen in dich
gefahren? Ich habe dich doch nur berührt, Catherine. Mehr nicht. War das so
schlimm? Was glaubst du wohl, wie sich ein Mann fühlt, der so wie ich behandelt
wird?« Er stand auf und ging rastlos im Zimmer umher. »Ich lebe doch wie ein verdammter
Mönch! Sieh mich nicht an! Rühr mich nicht an! Achte auf deine Worte! Ich
schlafe auf dieser Couch wie ein Eunuch! Unser Zusammenleben ist völlig
unnatürlich!«
    »Wessen Idee war es denn?«
    »Ja, gut, meine. Aber bleib fair,
hm?«
    Ihre Stimme wurde höhnisch. »Was bin
ich denn für dich, Clay? Eine weitere Eroberung? Bist du darauf aus? Dafür
kannst du dir doch was Besseres suchen, nicht eine schwangere, dickbäuchige
Verliererin wie mich. Mir liegt nur daran, diese Ehe ohne weitere Demütigungen
hinter mich zu bringen. Ich habe genug gelitten. Deswegen will ich nichts mehr
mit dir zu tun haben, verstehst du das? Laß mich einfach nur in Ruhe!«
    Plötzlich stürmte Clay durchs
Zimmer, packte ihren Arm, hob außer sich vor Wut die Hand und schrie: »Verdammt,
Catherine, ich bin dein Mann!«
    Instinktiv riß sie sich los, hielt
beide Hände über den Kopf, krümmte sich zusammen und wartete auf den Schlag.
    Bei diesem Anblick wich seine Wut
unendlichem Mitleid, das ihn mehr schmerzte als die Tatsache, daß sie nicht von
ihm berührt werden wollte.
    Er fiel neben ihr aufs Knie.
    »Cat«, sagte er heiser. »Mein Gott,
Cat! Ich wollte dich nicht schlagen.«
    Aber sie blieb in ihrer gebückten
Haltung, gefangen in einer Angst, die er nicht verstehen konnte. Er streckte
die Hand aus, um ihr Haar zu streicheln. »He, Liebling, ich bin's, Clay. Ich
würde dich niemals schlagen, weißt du das denn nicht?« Er dachte, sie weinte,
denn ihr ganzer Körper zitterte.

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