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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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aufhörte zu spielen, küßte sie liebevoll
seine Hand, die auf ihrer Schulter lag.
    »Du hast
nicht mitgesungen«, sagte Clay hinter Catherine. »Ich bin wohl ein wenig
befangen«, antwortete sie und versuchte, ihre Rührung zu verbergen.
    Er war ihr so nahe, daß er den Duft
ihres Haars riechen konnte. Er dachte an das, was er in ihrem Tagebuch gelesen
hatte. Seitdem sehnte er sich nach ihr. »Die Gäste brechen bald auf. Ich will
sie verabschieden.«
    »Und ich gehe Inella beim Aufräumen
zur Hand. Der Abend ist für sie sicher sehr anstrengend gewesen.«
    Es war nach Mitternacht. Clay und Catherine hatten die
letzten Gäste zur Tür begleitet, denn Angela und Claiborne waren verschwunden.
Die gedämpfte Beleuchtung in der Halle verbreitete eine intime Atmosphäre, und
Catherine ging langsam in den Salon zurück. Clay folgte ihr. Er war den ganzen
Abend kaum von ihrer Seite gewichen.
    In der Tür blieb Catherine abrupt
stehen. Neben dem Weihnachtsbaum standen die schattenhaften Gestalten, die
sich umarmten und mit einer Leidenschaft küßten, die Catherine bei Menschen
ihres Alters nicht vermutet hätte. Über Claibornes Schulter lag ein
Geschirrtuch, und Angela hatte keine Schuhe an. Seine Hand glitt über Angelas
Rücken und streichelte dann ihre Brust. Catherine kam sich wie ein Eindringling
vor und trat schnell zurück, wobei sie gegen Clay stieß. Er hielt sie fest,
legte seinen Zeigefinger auf den Mund und deutete dann auf den Mistelzweig über
ihren Köpfen. Die Lichter vom Weihnachtsbaum ließen seine Augen funkeln, als
er die Hand unter ihr Kinn legte und ihr Gesicht emporhob. Ihre Augen weiteten
sich, und sie unterdrückte einen erstickten Aufschrei. Sie legte ihre Hände
gegen seine Brust, um ihn wegzudrücken, aber er umfaßte ihre Arme und legte sie
um seinen Hals.
    »Jetzt bin ich dran«, flüsterte er.
    Dann preßte er die Lippen auf ihren
leicht geöffneten Mund, den sie ihm überraschenderweise willig überließ. Er
wußte, es war nicht fair, sie derart zu überrumpeln, während seine Eltern in
einer liebevollen Umarmung dastanden. Aber er hatte sich den ganzen Abend
danach gesehnt und schob nun alle Bedenken von sich, während er sich in einem
leidenschaftlichen Kuß verlor. Er erinnerte sich an ihre Worte im Tagebuch
und vermied es sorgfältig, Catherine zu bedrängen. Seine Lippen sprachen nur
eine verlockende Einladung aus, und mit der Zunge verführte er sie dazu, seinen
Kuß zu erwidern. Erst als ihre Finger seinen Nacken streichelten, drückte er
sie fester an sich.
    Seit der Hochzeit war sie
beträchtlich dicker geworden, deshalb konnte er seine Hüften nicht gegen ihre
pressen. Aber er streichelte verlangend ihren Rücken und wünschte sich, das
Baby würde strampeln – nur einmal –, damit er es fühlen könnte.
    Widerstrebend löste er die Lippen
von ihrem Mund.
    »Fröhliche Weihnachten«, flüsterte
er nahe an ihrem Gesicht.
    »Fröhliche Weihnachten«, entgegnete
sie ebenfalls flüsternd, ihre Lippen so nah, daß er den Hauch ihres Atems
spürte. Im Salon herrschte absolute Stille. Ihre Blicke verloren sich
ineinander, und dann fand er wieder ihre warmen, willigen Lippen, und sie
preßte ihren Leib gegen seine Hüften. Sie wünschte sich, dieser Augenblick
würde nie enden, doch der Wunsch allein erinnerte sie daran, daß es nicht
möglich war, und sie wich zurück. Aber er verschränkte die Finger hinter ihrem
Rücken und wiegte sie leicht hin und her, während er lächelnd auf sie
hinuntersah.
    Sie wußte, sie durfte der Verlockung
dieser Umarmung nicht nachgeben, aber er war so verführerisch, so gutaussehend
in dem matten Lichtschimmer, der sein Haar wie Feuer aufleuchten ließ. Sie
wandten ihre Gesichter dem Weihnachtsbaum zu, und eingehüllt in diese
friedvolle Atmosphäre legte sie ihre Schläfe gegen seine Wange. Im Schatten
neben dem Weihnachtsbaum standen Claiborne und Angela und betrachteten das
junge Paar.
    »Ich habe eine wunderbare Idee«,
sagte Angela sanft. Catherine zuckte leicht zusammen, wollte sich von Clay
lösen, der sie aber festhielt.
    »Warum bleibt ihr nicht über Nacht,
dann können wir morgen früh wie gewohnt die Treppe hinunterhuschen und die
Geschenke auspacken.«
    Clay
spürte, wie sich Catherine versteifte.
    »Einverstanden«,
sagte er und drückte sie leicht an sich. »Aber ich habe kein Nachthemd dabei«,
protestierte Catherine erschreckt.
    »Ganz bestimmt werde ich eins für
dich finden, und auch eine Zahnbürste dürfte aufzutreiben sein. Ihr

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