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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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der größte Teil der Partygäste in der Halle versammelt – nur die Knutscher blieben mit sich selbst beschäftigt. Die Jungs erhöhten erneut die Hindernisse.
    Eins siebzig. Jetzt musste Joker sich richtig anstrengen. Er kam nur knapp hinüber, mit den Hinterbeinen stieß er an.
    Heiko ließ die Stange trotzdem auf eins achtzig legen.
    »Er ist nicht bei Trost!«, murmelte Madeleine.
    »Ich rufe Papa an …«, sagte Ronja und suchte ihr Handy.
    Auf die Idee hätte sie schon eine halbe Stunde früher kommen können! Vielleicht hätte Daddy seinen Sohnemann rechtzeitig gestoppt. Schon weil das vierbeinige Spielzeug, auf dem er saß, ganz schön teuer gewesen war. Aber jetzt gab es keine Chance mehr. So schnell konnte Herr Tünnermann nicht im Stall sein und auf dem Pferd hatte Heiko auch kein Handy.
    Die Hindernisse wurden erneut erhöht. Heiko galoppierte aus der Ecke an und holte Schwung – das Johlen der Zuschauer wich gespanntem Schweigen.
    Aber dann wurde alles plötzlich durch einen Schrei unterbrochen.
    »Feuer! Es brennt im Heulager!«
    Später wusste niemand, wer das Feuer gemeldet hatte. Vielleicht jemand, der hinausgegangen war, weil er die Pferdequälerei in der Halle nicht mehr mit ansehen konnte, oder das knutschende Pärchen. Vielleicht hatten sie mit ihren Zigaretten das Feuer verursacht?
    Unter den Zuschauern in der Halle brach jedenfalls in diesem Moment Panik aus – und Heiko geriet völlig aus dem Takt. Joker ging den Sprung viel zu schnell an und schien zu früh abspringen zu wollen. Aber dann verließ ihn im letzten Moment wohl doch der Mut oder er spürte, dass Heiko abgelenkt war. Jedenfalls rammte er die Beine in den Boden, und Heiko, der schon in den Springsitz gegangen war, hatte keine Chance. Die Fliehkraft katapultierte ihn über und in den Sprung, er landete kopfüber in einem Gewirr von Stangen und Hindernisständern. Joker, froh, die Last los zu sein, rappelte sich auf und floh im Galopp durch die Halle. Niemand machte Anstalten, ihn einzufangen. Die wenigen Zuschauer, die nicht mit ihrer eigenen Flucht vor dem Feuer beschäftigt waren, kümmerten sich um Heiko. Auch Ronja lief zu ihrem Bruder. Inzwischen hatte Joker die offene Hallentür entdeckt und rannte hinaus. Wieder hielt ihn niemand auf. Die Leute davor stoben auseinander und machten ihm Platz. Schließlich galoppierte der große Braune mit der Hälfte der Partygäste um die Wette in Richtung Ausgang des Schulpferdestalls. Die meisten Jugendlichen waren in Panik. Dabei waren gar keine Flammen zu sehen. Allerdings drang Rauch aus dem Gang zum Heulager.
    »Wir müssen die Pferde retten!«, rief Nele aufgeregt.
    Was dann geschah, war einfach nur der helle Wahnsinn.
    Wie gesagt: Bislang waren weder Menschen noch Pferde wirklich in Gefahr, und es wären genügend Leute da gewesen, um jedes Schulpferd einzeln in Ruhe aufzuhalftern und nach draußen zu führen. Der Brand schwelte am anderen Ende des Stalles, man musste nicht am Feuer vorbei oder gar hindurch.
    Das hätte allerdings jemand organisieren müssen und die wenigen Erwachsenen waren schon mit Heikos Unfall völlig überfordert. Heiko war wohl ein paar Minuten ziemlich weggetreten gewesen, aber jetzt humpelte er, auf zwei der Männer gestützt, aus der Halle. Sein Mädchen-Fanclub, allen voran Lena, folgte ihm. Ronja schien Joker vergessen zu haben. Ich hoffte nur noch, dass er auf die Weide oder zurück in den Privatstall galoppiert war. Im Schulpferdestall war er jedenfalls nicht mehr. Dort ergriffen Nele und Kathrin die Initiative zur »Rettung« der Pferde. Kopflos rissen sie eine Box nach der anderen auf und ließen die Tiere hinauslaufen.
    Die meisten Pferde hatten es dabei nicht sonderlich eilig. Der Brandgeruch schien sie nicht nervös zu machen, obwohl er jetzt stärker wurde. Aber es war keineswegs so wie in den Filmen, in denen Pferde in Panik aus brennenden Ställen flüchten. Nougat und Buffalo nutzten die Gelegenheit, ihren ständig schwelenden Konflikt endlich einmal auszutragen. Als sie in der Stallgasse aufeinandertrafen, quietschten sie und schlugen zunächst mit der Vorderhufen nacheinander aus. Allegra brachte zusätzlich Schwung in die Sache, indem sie auch die Hinterhufe einsetzte.
    Nele löste das Problem dadurch, dass sie in die Halle rannte und eine Longierpeitsche griff. Damit knallte sie in Richtung Schulpferdestall wie ein Zirkusdirektor. Nougat und die anderen beteiligten Pferde entschieden sich umgehend, ihre Schlägerei nach draußen zu

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