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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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hindern, aufs Pferd zu steigen!
    »Komm, Heiko, lass das doch!«, versuchte ich mein Glück, obwohl ich kaum Hoffnung sah. »Natürlich bin ich lieber mit dir zusammen als … als mit …« Ich kam mir wie eine Verräterin vor, aber Thorsten schien es nicht übel zu nehmen. Stattdessen machte er Anstalten, Heiko das Pferd abzunehmen.
    »Ich sattele jetzt für dich ab, und du gehst mit Lea zurück zum Feuer!«, schlug er vor, obwohl es ihm sicherlich schwerfiel. Er stieg kometenhaft in meiner Achtung.
    »Neineineinein, erst bringt se mir Glück! Lea-Maus, pass auf, der Gaul hüppt heut über eins neunzig!«
    Madeleine verdrehte die Augen.
    Und ich machte den entscheidenden Fehler. »Der arme Joker! Das hat er doch noch nie gemacht! Er ist schließlich ein Dressurpferd … nicht, dass er sich wieder verletzt!«
    Jokers Tapirnase angelte nach meiner Hosentasche. Ich streichelte sie.
    »Ach, der ›arme Joker‹!«, äffte Heiko mich nach. »Und das von dir! Wo du doch gar keine Pferde magst … Aber ihr … ihr seid alle gleich, nur heiß hinner denGäulen … und nu … nu lasst mich ma durch inne Halle …
    »Das fiel jetzt wohl unter ›Eigentor‹«, bemerkte Thorsten.
    Wir folgten Heiko ziemlich geschlagen in den Schulpferdestall, den wir durchqueren mussten, um in die Halle zu kommen.
    »Was ist denn mit den ganzen Kerlen, die hier die ›Aufsicht‹ führen sollten?«, fragte Anna. »Die müssten doch …«
    »Die sollten auch ein Auge drauf haben, was im Heulager läuft«, sagte Nele, die aus der anderen Richtung zu uns stieß. »Da knutschen zwei wie die Weltmeister und den Typen hab ich vorhin am Lagerfeuer rauchen sehen.«
    Die restlichen Erwachsenen fanden wir in der Halle, eifrig damit beschäftigt, Hindernisse aufzubauen oder das kommende Ereignis zu kommentieren.
    »Die sind alle betrunken!«, stellte Marie fassungslos fest.

    Die Jungen in der Halle hatten zwei Hindernisse aufgebaut, jeweils an einer langen Seite. Viel zu lenken brauchte Heiko also nicht, die Route lag fest. Bis jetzt waren die Sprünge auch für Heikos Verhältnisse nicht sonderlich hoch, etwa einen Meter und einen Meter zehn. Er machte eine abfällige Bemerkung dazu, als er sich in den Sattel schwang.
    »Du musst ihn doch erst warm machen!«, erklärte Manfred. Anscheinend fand er es ganz normal, das schon mit ein paar dicken A-Sprüngen zu verbinden.
    Ronja dagegen erhob jetzt ernstlich Einspruch. »Reite ihn wenigstens ordentlich ab, Heiko!«, bettelte sie.
    Heiko beachtete sie gar nicht. Er ritt keine ganze Runde Schritt, bevor er antrabte und die Zügel gleich ganz kurz nahm. In gewohnter Manier zerrte er Joker den Kopf in Richtung Brust und ließ ihn gleich nach den ersten zwei Runden Trab über das erste Hindernis setzen. Ronja weinte. Madeleine stieß Flüche aus.
    Joker guckte einfach nur erschrocken, als verstünde er die Welt nicht mehr. Aber er sprang. Auch über den zweiten Sprung. Die Männer erhöhten sofort. Eins zwanzig und eins dreißig … Für mich waren das Hochhäuser. Aber Joker ist ein riesiges Pferd, daher kam er problemlos über die Sprünge. Heiko schien da eher Schwierigkeiten zu haben, sich auszubalancieren. Er saß nicht so sicher wie sonst – nach all dem Bier! – und löste das Problem, indem er sich am Zügel festhielt. Joker versuchte zu buckeln, aber Heiko fixierte seinen Kopf eisern vor der Brust und die Hupfer fielen entsprechend schwach aus.
    Ein Meter vierzig. Joker nahm den Sprung ziemlich locker. Aber Heiko schaffte es nicht, ihn danach sofort wieder aufzunehmen. Das Pferd nutzte seine Chance und rannte am nächsten Hindernis vorbei. Manfred und seine Freunde triumphierten.
    »Eins neunzig will er springen! Aber der Gaul macht sich schon bei eins fünfzig in die Hose!«
    Heiko wurde rot vor Wut und ritt den Sprung noch mal an. Diesmal hob Joker sich hinüber. Er hatte enormes Potenzial, die Höhe störte ihn offenbar nicht halb so sehr wie Heikos brutale Zügelhilfen. Zusätzlich setzte Heiko jetzt massiv die Sporen ein.
    »Schon um sich festzustecken«, bemerkte Thorsten gallig. »Sonst fällt er gleich runter. Lasst uns hoffen, dass er das bald tut, damit der arme Gaul erlöst wird.«
    Heiko ritt derweil eins sechzig an und die Mädchen aus dem Verein begannen, anfeuernd zu johlen. Ich hatte bis jetzt eigentlich gedacht, dass praktisch alle Anwesenden diese Show entsetzlich fanden. Doch tatsächlich schien die Mehrheit das Spektakel zu genießen! Es wurde immer voller. Inzwischen hatte sich

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