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Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition)

Titel: Lea und die Pferde - Das Glück der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Gohl
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Heiko …
    »Was gibt’s, Kleiner? Hast du irgendwas mit meiner Freundin zu bereden?« Heiko hatte Thorsten gesehen und seine Frage klang fast bedrohlich. Ich wusste nicht, weshalb ich plötzlich Angst hatte, aber Heiko schien sich streiten zu wollen. Mit dem Blonden oder mit Thorsten … Es wäre gut, hier ein bisschen Abstand zu gewinnen.
    »Er will nur mit mir tanzen«, sagte ich. »Und du hast ja im Moment was anderes zu tun. Komm, Thorsten!« Ich stand auf.
    »Der tanzt mir nicht mit meinem Mädchen …« Heiko wollte sich ebenfalls erheben, etwas taumelig, wie mir schien.
    Thorsten verdrehte die Augen. »Ich bring sie dir unbeschadet wieder!«, erklärte er beschwichtigend.
    Heiko blitzte ihn an. »Ich würde mir das überlegen …«, stieß er durch die Zähne hervor wie ein Cowboy in einem schlechten Film.
    Mittlerweile waren Madeleine, Ronja und ein paar andere Mädchen auf uns aufmerksam geworden.
    »Nun krieg dich mal wieder ein, Heiko!«, wies Madeleine ihn streng zurecht. »Lea kann tanzen, mit wem sie will. Und du hast genug mit den Planungen zu tun, dein neues Pferd zu verheizen.«
    Anscheinend hatte Madeleine die Unterhaltung der Jungen zumindest am Rande mitgekriegt.
    »Wir sollten hier abhauen«, raunte mir Thorsten zu. »Oder soll ich mich für dich schlagen?«
    Meine Spannung entlud sich in einem Kichern. »Warum nicht? Kommt ›Reiter‹ nicht von ›Ritter‹?«
    Heiko schien sich tatsächlich abzuregen. »Gibt ja Mädchen genug …«, hörte ich noch seine spöttische Stimme. »Komm her, Lena, trink was mit uns und sag uns deine Meinung. Packt der Braune M?«
    Ich konnte es kaum glauben, aber Lena gehorchte! Anscheinend hatte sie nur darauf gewartet, dass Heiko endlich genug von mir bekam. Gleich danach stritten sie zu dritt über Jokers Qualitäten als Springpferd. Wobei ich eigentlich gern zugehört hätte. Aber Heiko war schon so benebelt, dass man ihn wohl ohnehin nicht ernst nehmen musste. Dagegen war Thorsten höchstens ganz leicht angeheitert, gerade so, dass er wieder einbisschen mutiger wurde, wie in den ersten Reitstunden oder bei Wiebke. Im Kurs hingegen brachte er inzwischen kaum noch ein Wort heraus. Ich teilte mir jetzt auch eine Dose »Tropentraum« – Ananassaft mit einem Spritzer weißen Rum – mit Marie und Anna. Am Ende waren wir fast so was wie Freundinnen. Jedenfalls alberten wir herum, tanzten und hatten Spaß. Dabei hätte ich eigentlich Liebeskummer haben müssen …
    Thorsten kicherte, als ich eine dementsprechende Bemerkung machte. »Bis jetzt haben sie deinen Joker doch noch gar nicht verkauft!«, meinte er.
    Ich führte wortreich aus, dass ich mich nie, niemals in ein Pferd verlieben könnte …

Es wird brenzlig
     
    Ü ber all den Spaß mit Anna, Marie und Thorsten bekam ich gar nicht mit, wie der Streit am Feuer immer lauter und aggressiver wurde. Ich nahm auch nur am Rande wahr, dass Heiko und der Blonde – Nele verriet mir später, dass er Manfred hieß – schließlich aufstanden und mit unsicheren Schritten Richtung Ställe gingen. Ein paar Mädchen folgten ihnen gleich, aber die meisten von uns wurden erst aufmerksam, als Neles Freundin Kathrin aufgeregt herübergelaufen kam. Anscheinend hatte sie ein paar bierselige Worte mit ihrem Lieblingspferd wechseln wollen und war dabei auf Heiko und sein Gefolge gestoßen. Jetzt platzte sie mit der Neuigkeit heraus. »Die satteln da drin Pferde! Und in der Halle bauen sie Hindernisse auf! Heiko will diesem Manfred wohl irgendwas beweisen!«
    Ich dachte sofort an Joker. Die würden doch jetzt nicht wirklich einen Hochsprungwettbewerb durchführen! Da musste jemand eingreifen!
    Ich setzte mich schon in Trab, während die meisten Partygäste die Lage erst mal diskutierten.
    Thorsten folgte mir. »Halle oder Stall?«, fragte er außer Atem.
    Im Privatstall brannte Licht. Die Reithalle neben dem Schulpferdestall war allerdings auch hell erleuchtet.
    »Probieren wir erst den Stall!«, entschied ich in der vagen Hoffnung, Heiko vielleicht noch zur Vernunft bringen zu können. Aber er führte Joker schon gesatteltheraus, als wir ankamen. Madeleine und Ronja folgten ihm und redeten auf ihn ein, Lena hatte er ebenfalls im Schlepptau, aber die sagte nichts.
    Heiko stoppte kurz, als er mich sah. »Na, Miss Rosa Gummistiefel? Willsse … willsse mir wieder Glück bringen? Hasste … Hasste dir doch überlegt, zu weme gehörss?«
    Heiko lallte inzwischen sehr, er war vollständig betrunken. Irgendjemand musste ihn daran

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