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Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Titel: Leander und die Stille der Koje (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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ich denke, dass mein Vater sich nicht hat unterkriegen lassen.« Maarten Rickmers dachte einen Moment nach und schien dann die Bedeutung der Frage zu verstehen. »Andererseits kann es auch sein, dass sie zweigleisig gefahren sind. Kann ja nicht schaden, wenn Druck aus Kiel kommt und gleichzeitig die Jäger hier auf der Insel zeigen, dass es auch ohne Elmeere im Umweltschutz weitergeht.«
    »Und was ist mit Arfsten und Ihrer Mutter?«, schoss Dernau nun einen vergifteten Pfeil aus seiner Ecke ab, der dafür sorgte, dass Maarten Rickmers’ Gesichtfarbe wieder dunkler wurde und seine Hand auf dem Tisch sich erneut zur Faust ballte.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Na, so schwer ist meine Frage doch wohl nicht zu verstehen. Wir haben gehört, Herr Arfsten habe ein Auge auf Ihre Mutter geworfen, und deshalb hätten sich Ihr Vater und sein bester Freund gestritten.«
    Maarten Rickmers stutzte einen Moment und schien sich erst orientieren zu müssen, in welche Richtung der Vorstoß ging.
    »Wer behauptet sowas denn?« Maarten Rickmers richtete sich nun auf seinem Stuhl bedrohlich auf.
    »Ist das denn so abwegig?«, erkundigte sich Bennings betont ruhig.
    »Und ob! Brar und meine Mutter kennen sich schon aus dem Sandkasten. Das sind einfach nur gute Freunde, zwischen denen läuft nichts. Mein Vater war eng mit Brar befreundet, auch wenn es da mal Meinungsverschiedenheiten gegeben hat. Das war aber nie persönlich.«
    »Ihr Herr Vater soll ja auch nichts anbrennen lassen haben«, behauptete Dernau unschuldig.
    »Jetzt reichts aber! Meine Eltern waren glücklich verheiratet. Da hatte keiner ein Verhältnis!« Maarten Rickmers sprang wutentbrannt auf und stieß dabei den Stuhl polternd zurück. »Haben Sie noch mehr als solche Behauptungen auf Lager, oder kann ich jetzt gehen?«
    »Setzen Sie sich bitte wieder hin«, forderte Bennings ihn unbeeindruckt auf. »Ein paar Fragen habe ich noch. Sie haben die Karriereabsichten Ihres Vaters erwähnt. Gab es da keine Konkurrenz innerhalb der Jägerschaft?«
    »Natürlich war er nicht der Einzige, der gerne in der Kreishierarchie aufsteigen wollte, aber letztlich war er als Nummer Eins hier auf der Insel unangefochten.« Maarten Rickmers ließ seine Blicke unruhig zwischen Bennings und Dernau hin und her wandern. Ihm war anzusehen, dass die beiden Kriminalbeamten sich seine Sympathien endgültig verscherzt hatten.
    »Das hört sich alles sehr harmonisch an«, zweifelte Bennings. »Wir haben da eher die Information, dass auch die Jagdkollegen Ihres Vaters nicht mit seiner liberalen Strategie im Umgang mit Elmeere einverstanden waren. Sein Stellvertreter zum Beispiel soll da eine ganz andere Vorgehensweise gefordert haben.«
    Bennings war selbst erstaunt, dass dieser Schuss ins Blaue offensichtlich ins Schwarze traf. Maarten Rickmers wand sich verlegen und suchte sichtlich nach den passenden Worten. »Da fragen Sie Herrn Paulsen besser selber. Ich weiß nichts Genaues, nur dass er eher wie Brar Arfsten nach einer härteren Gangart handeln wollte.«
    »Das werden wir machen, Herr Rickmers. Geben Sie meinem Kollegen bitte noch den Namen und die Adresse Ihrer Freundin, für Ihr Alibi. Dann können Sie vorerst gehen«, antwortete Bennings freundlich.
    »Ariana Jeronski, Lärchenweg 17 hier in Wyk. Aber lassen Sie ihre Eltern aus dem Spiel, die kommen aus Polen, erzkatholisch, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Das heißt, Arianas Eltern mögen Sie nicht besonders? Vor allem Ihre abendlichen Touren mit dem Geländewagen?«, provozierte Dernau, der sich Namen und Adresse notiert hatte.
    Maarten Rickmers nickte verlegen. »So kann man das sagen. Ariana soll ihr Abitur machen und dann einen Polen heiraten, am besten einen Bauern.« Er lachte auf und schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Gut, Herr Rickmers.« Bennings erhob sich von seinem Stuhl. »Sie halten sich bitte zu unserer Verfügung, falls wir noch Fragen haben. Das heißt, Sie verlassen die Insel nicht, ohne uns zu informieren. Und beim nächsten Mal leisten Sie weniger Widerstand, wenn wir Sie sprechen möchten. Das macht nämlich keinen guten Eindruck.«
    »Aber Sie sind ja noch jung«, ergänzte Dernau grinsend. »Sie lernen das bestimmt noch.«
    Die Kommissare sahen Maarten Rickmers an, dass er sich zusammenreißen musste, als er nun den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss.
    »Was meinst du?«, erkundigte sich Bennings bei seinem Kollegen.
    »In dem brodelt es gewaltig. So grün der hinter den Ohren ist, so arrogant und

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