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Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition)

Titel: Leandra - Die Amazonenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Siebenreich
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nichts erzählt.“
Leandra errötete und setzte sich wieder. Von nun an hörte sie zu. Die Priesterin erzählte von Ivar, Isens Zwillingsbruder, der meistens schlief, weil er von der Zukunft träumte, von Kiran, dem Herrn der Pferde, und Maya erwähnte gerade die schöne Liebesgöttin Sadira, als die Glocke zum Mittag rief. Die Priesterin entließ sie, und die jungen Amazonen gingen in Richtung Speisesaal. Sie hatten ihn fast erreicht, da stellten sich Tessa und ihre drei Freundinnen vor Leandra auf.
„Geht mir aus dem Weg“, bat Leandra höflich, doch Tessa schüttelte den Kopf.
„Was machst du, wenn ich es nicht tue?“
„Dann wird wohl das Essen kalt werden.“
Verächtlich verzog Tessa den Mund und zischte: „Du bist ein Feigling.“
Diese Beleidigung durfte die Prinzessin nicht einfach überhören. Tessa war zwar adelig, aber nicht vom königlichen Geblüt!
„Wie kannst du es wagen, so mit deiner zukünftigen Königin zu reden?“
„Dass du jemals regieren wirst, bezweifele ich.“
„Wie meinst du das?“
„Deine Familie herrscht so lange, weil sie immer stark war, dennoch besteht immer noch das Recht, die Königin zum Zweikampf zu fordern.“
„Ach, willst du mich fordern?“
„Ich glaube nicht, dass das passiert, weil es noch zwei andere Möglichkeiten gibt.“ Tessa machte eine bedeutungsvolle Pause. „Deine Mutter könnte dich auch verbannen oder verstoßen. In Mendarn findest du sicher einen Mann, der dich beschützt. Schließlich bist du schön, und dort spielt es keine Rolle, ob eine Frau feige ist.“
Einen Moment war Leandra wie erstarrt, dann schoss sie hervor. Zorn war immer ein schlechter Begleiter, Tessa hatte nur darauf gewartet. Mühelos wich sie aus und stellte Leandra ein Bein. Die Prinzessin fiel, und Gelächter erhob sich. Ein am Boden liegender Gegner ist noch kein besiegter , dachte Leandra. Blitzschnell trat sie Tessa die Beine weg, sodass sie neben ihr stürzte.
„Nette Aussicht von hier unten, nicht wahr?“ Leandra lächelte zuckersüß, und Tessa wurde knallrot.
„Du!“
Die Amazone packte sie am Kragen und holte zum Faustschlag aus.
„Auseinander!“ Die Stimme war wie ein Peitschenhieb und ließ Tessa innehalten. Im nächsten Moment war die Priesterin Maya da, um sie zu trennen.
„Was ist hier los?“, wollte Maya wissen.
Belia, Tessas beste Freundin, antwortete: „Wir wollten nur den Kampfgeist der Prinzessin wecken.“
„Schweig! Und ihr beiden kommt mit.“ Die Priesterin führte Leandra und Tessa zu Ciara, deren Augen funkelten, als sie die Geschichte hörte.
„Was glaubt ihr, was ein Tempel ist? Eine Taverne, in der man sich prügelt, weil man verschiedener Meinung ist? Von zwei adeligen Amazonen hatte ich mehr erwartet, und während ich über eine angemessene Bestrafung nachdenke, wartet ihr auf euren Zimmern.“
Schweigend gehorchten die beiden. Leandra warf sich auf das Bett und starrte die Wand an. Meine Mutter würde mich nie verstoßen , dachte sie. Dann richtete die Prinzessin sich auf und starrte auf ihr Zeichen, das noch immer schmerzte. Die anderen Amazonen fieberten ihrer Bewährungsprobe entgegen, doch Leandra fürchtete sich vor dem Tag. Der Tod eines Feindes machte eine Amazone erst zu einer richtigen Kriegerin. Die einzigen Feinde, die die Amazonen hatten, war eine Gruppe, die sich Erben der Vohraner nannte. In Wirklichkeit waren sie nur Räuber und Mörder, die wehrlose Dörfer überfielen und sich danach in den Wäldern versteckten.
Immer wieder hatte die Prinzessin sich das Ereignis vor Augen gerufen, und auch jetzt versank sie in der Erinnerung.
Vor sechs Monaten wollten ihre Ausbilderin Farina und Leandra jagen gehen. Farina hatte gewettet, dass sie zuerst einen Hirsch erlegen würde. Die Prinzessin hatte die Wette angenommen, also hatten sie sich getrennt. Schnell fand sie eine Spur und folgte ihr. Als die Fährte in die Nähe einer Straße führte, hörte sie eine Stimme rufen: „Lasst mir wenigstens etwas.“
Leandra näherte sich den Geräuschen und sah hinter der nächsten Biegung, wie zwei Männer einen Händler bedrohten.
„Wie leichtsinnig durch den Wald zu fahren“, spottete einer der Räuber.
Leandra musterte die Umgebung, aber sie entdeckte keine weiteren Männer, und es wurde Zeit, zu handeln. Sie legte einen Pfeil auf die Bogensehne.
„Gebt ihm auf der Stelle sein Geld zurück!“, rief sie.
Die Männer fuhren herum und fingen an zu lachen, als sie Leandra sahen.
„Wir lassen uns von keiner Frau etwas sagen – und von so

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