Lebe lieber innovativ
erfolgreich vorhandene Grenzen sprengte und bei der Gestaltung ihrer eigenen,
faszinierenden Abenteuer alle traditionellen Überzeugungen über den Haufen warf. Zu Anfang lief Sandras Karriere wie ein Uhrwerk. Sie promovierte in Mathematischer Logik und ging an die Wirtschaftshochschule London School of Economics , wo sie zunächst weiterstudierte und später auch unterrichtete. Dann kehrte sie in die Vereinigten Staaten zurück, um am Stanford Research Institute (SRI) zu arbeiten. Sie nahm einen Job als Beraterin bei der Firma Booz Allen Hamilton an und war schließlich Strategie-Beauftragte für das Kommunikationsgeschäft bei der Firma Motorola . Diesen Weg hätte sie bis zum Ende ihrer Berufslaufbahn fortsetzen können, doch sie beschloss, diesen geradlinigen Pfad zu verlassen, denn er führte sie in die falsche Richtung.
Es war schon immer Sandras Leidenschaft, auf Abenteuerreisen entlegene Orte zu besuchen, und sie schaffte es auch regelmäßig, zweiwöchige Abstecher nach Indien, Tibet, Nepal und in die Mongolei in ihrem engen Dienstplan unterzubringen. Doch letzten Endes reichte ihr das nicht mehr, und so stellte sie ihre Welt auf den Kopf, indem sie 2002 ihren angesehenen Job bei Motorola kündigte, um für längere Zeit nach Afghanistan zu gehen. Wegen des Krieges lag das Land in Trümmern und sie wollte helfen, wo sie konnte. Sie besorgte sich ein Visum, kaufte ein Flugticket und startete ihre Reise in der Hoffnung, dort etwas bewegen zu können. Als sie in Kabul aus dem Flugzeug stieg, gab es vor Ort weder Taxis noch Infrastruktur. Mit viel Mühe gelangte sie zu einem Hotel, in dem sich Journalisten aus aller Welt aufhielten, und bei ihnen erkundigte sie sich, was sie wohl tun könne, um beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Sie bot an, bei Verwaltungsarbeiten zu helfen oder sogar Putzen zu gehen – eben alles, was hätte hilfreich sein können.
Schließlich lernte sie Nancy Dupree kennen, die Direktorin des Afghanistan Center , eines Bibliotheks- und Bildungszentrums an der Universität von Kabul. Nancy arbeitete unermüdlich für den Wiederaufbau der Universitätsbibliothek. Sie wollte Menschen im ganzen Land mithilfe einer Versandbücherei, der Box Library Extension , Zugang zu Büchern verschaffen. Nachdem Sandra Nancy und ihre Arbeit etwas besser kennen gelernt hatte, erstellte sie einen Businessplan für das Zentrum und wurde schließlich gebeten, im Vorstand mitzuarbeiten. Inzwischen ist sie Vizepräsidentin des Vorstandes und verbringt den Großteil ihrer Zeit damit, die Organisation ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen und Geld für sie zu sammeln. Neben ihren offiziellen Verpflichtungen engagiert sich Sandra auch in sozialen Basisprojekten in Afghanistan, zum Beispiel für die Pflanzung von Granatapfelbäumen im gesamten Stadtgebiet von Kabul. So hat sie persönlich 20.000 Granatapfelbäume gestiftet und an Familien verteilt, damit sie die im Krieg zerstörten Bäume ersetzen konnten.
Die meisten Menschen würden davor zurückschrecken, ihr komfortables Leben hinter sich zu lassen, um sich dann in entlegenen Ländern dafür zu engagieren, die dortigen Missstände zu beheben. Häufig erscheinen uns schon viel geringere Herausforderungen beängstigend: Den Arbeitsplatz zu wechseln oder innerhalb einer Stadt umzuziehen empfinden viele als ebenso riskant, wie an einen exotischen Ort zu reisen und dort Nothilfe zu leisten. Es ist viel bequemer, in einem Leben fest verankert zu bleiben, das »ganz gut« ist, statt eine Alternative mit mehr Unsicherheiten anzustreben. Die meisten von uns geben sich damit zufrieden, kleine, sichere Schritte
zu machen. Doch dadurch kommen wir nicht weit, und bewegen können wird dadurch auch nichts.
Risikokapital-Firmen, die in Unternehmen investieren, die sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, rühmen sich häufig damit, dass sie akute Probleme erkennen und für deren Lösung erhebliche Risiken eingehen. Sie sind ständig auf der Suche nach der nächsten großen Investitionsmöglichkeit, anstatt naheliegende Probleme nach und nach zu lösen. Sie versuchen, in die Zukunft zu sehen, um eventuell auftretende Herausforderungen aufzuspüren und dann in radikal innovative Lösungsansätze für diese Probleme zu investieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Firma Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) , ein Unternehmen mit einer bemerkenswerten Erfolgsbilanz, künftige Herausforderungen vorherzusagen und in deren Lösungen zu
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