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Lebe lieber innovativ

Lebe lieber innovativ

Titel: Lebe lieber innovativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Seelig
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verletzen?

    Larry Page, Mitbegründer von Google , hat einmal einen Vortrag gehalten, in dem er seine Zuhörer dazu ermutigte, sich von etablierten Vorgaben zu befreien und dem Unmöglichen eine reelle Chance einzuräumen. 2 Dazu gehört, in größtmöglichen Maßstäben zu denken. Larry erklärte, dass es oft leichter sei, sich große Ziele zu setzen als kleine. Für kleine Ziele gibt es immer vorgezeichnete Wege, auf denen man sie erreichen kann, und noch viel mehr Wege, auf denen man scheitern kann. Verfolgen wir dagegen große Ziele, stehen uns meist mehrere Möglichkeiten zur Verfügung und es gibt viel mehr Wege, um sie zu erreichen. Das ist eine sehr interessante Erkenntnis. Stellen Sie sich einmal vor, Sie wollen von San Francisco nach Kabul gelangen. Viele Wege führen dorthin. Sie würden sich vermutlich erst einmal Zeit und Mittel für diese Reise organisieren und dann flexibel reagieren, wenn die Dinge anders ablaufen sollten als geplant. Wenn Sie aber das Ziel haben, einmal quer durch die Stadt zu fahren, dann ist der Weg recht eindeutig und Sie richten sich auf eine kurze Reise ein. Sollte nun aus irgendwelchen Gründen eine Straße gesperrt sein, werden Sie festsitzen und frustriert sein. Einer der Gründe für den großen Erfolg von Google liegt in der Bereitschaft der Betreiber, schwierige Probleme in Angriff zu nehmen, für die es keine klar definierten Lösungswege gibt.
    Linda Rottenberg ist ein Paradebeispiel für eine Person, der kein Problem zu groß ist und die sich ohne zu zögern von Erwartungen befreit, um ihr Ziel zu erreichen. Sie ist davon überzeugt, immer gerade dann auf dem richtigen Weg sein zu müssen, wenn andere ihre Ideen für verrückt halten. Vor elf Jahren hat Linda eine bemerkenswerte Organisation namens Endeavor 3 ins Leben gerufen. Deren Ziel ist es, das Unternehmertum in Entwicklungsländern zu fördern. Unmittelbar nach
dem Abschluss ihres Studiums an der Harvard Business School brachte sie Endeavor auf den Weg. Dabei hatte sie nicht viel in der Hand – außer ihrer Leidenschaft, die wirtschaftliche Entwicklung in benachteiligten Regionen anzuschieben. Beim Verfolgen ihrer Ziele machte sie vor nichts Halt, auch nicht davor, einflussreiche Führungspersonen aus der Wirtschaft, deren Unterstützung sie benötigte, regelrecht zu belästigen.
    Endeavor begann mit seiner Arbeit in Lateinamerika und hat seitdem in weitere Regionen der Welt expandiert, auch in die Türkei und nach Südafrika. Die Organisatoren suchen mithilfe eines strengen Auswahlverfahrens Unternehmer mit hohem Potenzial. Wenn sie Kandidaten gefunden haben, die über tolle Ideen verfügen und genügend Ehrgeiz besitzen, um ihren Plan in die Tat umzusetzen, stellen sie ihnen die nötigen Ressourcen zur Verfügung, um erfolgreich sein zu können. Diese Unternehmer erhalten kein Geld, sondern lernen Menschen in ihrer Umgebung kennen, die sie anleiten können. Sie können an intensiven Bildungsprogrammen teilnehmen und erhalten die Chance, sich mit anderen Unternehmern in ihrer Nähe zu treffen, die den schwierigen Weg selbst schon gemeistert haben. Wenn sie Erfolg haben, werden sie selbst zu Vorbildern, schaffen in ihrer Umgebung Arbeitsplätze und geben irgendwann auch wieder etwas an Endeavor zurück – indem sie denjenigen helfen, die sich künftig ebenfalls im Entrepreneurship-Geschäft versuchen wollen.
    Ein inspirierendes Beispiel für eine der von Endeavor hervorgebrachten Unternehmensgründerinnen ist Leila Velez aus Brasilien. Leila lebte einst in den favelas, den Slums an den Berghängen von Rio de Janeiro. Sie ging Putzen und lebte von einem Einkommen, das am Rande des Existenzminimums lag. Doch sie hatte eine Idee: In Brasilien gibt es viele Frauen, die
unbedingt weicheres, weniger widerspenstiges Haar haben möchten. Daher entwickelte Leila zusammen mit ihrer Schwägerin Heloisa Assis ein Produkt, das krauses Haar in Locken verwandelt. Dazu musste sie jahrelang nach der Trial-and-Error -Methode experimentieren und erlitt zwischendurch immer wieder schwere Rückschläge. Als sie schließlich die perfekte Formel entwickelt hatte, eröffnete sie sofort einen Salon in Rio. Das Geschäft lief gut und Leila träumte davon, ein Franchise-Unternehmen zu gründen. Da kam Endeavor ins Spiel und half ihr, ihren Traum zu verwirklichen. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen namens Beleza Natural , zu deutsch: Natürliche Schönheit , tausend Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz in

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