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Lebe lieber innovativ

Lebe lieber innovativ

Titel: Lebe lieber innovativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Seelig
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die in Schwierigkeiten steckt, oder auch einer kleinen Wäscherei im Familienbetrieb nützlich sein könnten. Beim Gähnen verdeckt er seine braunen und gelben Zähne und er öffnet das Fenster, bevor er hinausspuckt. Er kann laut auf den Fingern pfeifen und so laut rülpsen, dass davon ein geschlossenes Einweckglas aufspringt. Er duscht einmal pro Monat und wenn er kann, benutzt er auch Seife.
    Er braucht eine Wohnung, damit er nicht mehr auf der Toilette im Busbahnhof schlafen muss. Er braucht einen Job in einem großen Unternehmen, wo es nicht so
auffällt, dass er stark trinkt und eine sexuelle Vorliebe für exotische Vögel hat. Schließlich möchte er nicht gleich am ersten Arbeitstag gefeuert werden.
    Jeder, der eine sexuelle Vorliebe für exotische Vögel hat, ist originell und im Denken unabhängig. Er ist in seinem Denken sogar so unabhängig, dass er gänzlich frei davon ist.
    Für einen Drink macht dieser Typ alles – eventuell sogar arbeiten.
    Jetzt, wo Stiggs raus aus dem Gefängnis ist, bin ich mir sicher, dass sein Bewährungshelfer nichts dagegen hätte, wenn man sich in einem Graduiertenprogramm ein wenig um ihn kümmern würde. Er ist ein großartiger Anführer bei den Hells Angels und alle Jungs, mit denen ich gesprochen habe, meinten, dass er als Wirtschaftskrimineller einen guten Job machen würde. Von allen Leuten, die ich jemals bewusstlos auf dem Boden in einem Bus angetroffen habe, ist dieser Typ der Beste.
    Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass ich ihn für besser halte, als er wirklich ist. Holen Sie deshalb doch lieber mich aus dem Gefängnis, damit ich nach Chicago gehen kann und nicht er.
     
    Buford T. Morton, Häftlings-Nr. 335342
Walla Walla Staatsgefängnis
Walla Walla, Washington
    Sobald John zu seinem Vorstellungsgespräch eingetroffen war, steckten alle Mitarbeiter die Nasen aus ihren Bürotüren, in der
Hoffnung, einen Blick auf den jungen Mann werfen zu können, der diese verrückte Bewerbung eingereicht hatte. Bei seinem Vorstellungsgespräch trat er höflich und souverän auf und wurde angenommen.
     
    Die Auffassung, dass es keine schlechten Ideen gibt, ist Grundvoraussetzung für ein gutes Brainstorming. Das sollte bei einer guten Brainstorming-Sitzung unbedingt ausdrücklich vorher festgelegt werden. Man muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass nur eine Idee, die praktisch umsetzbar ist, eine gute Idee ist. Wenn man Leute ermutigt, ruhig auch abenteuerliche Vorschläge zu machen, wirkt man dem Impuls entgegen, dass die Ideen zunächst innerlich vorsortiert und erst anschließend ausgesprochen werden. Manchmal sind die verrücktesten Vorschläge, die anfangs völlig absurd erscheinen, langfristig die interessantesten. Womöglich funktionieren sie nicht gleich beim ersten Anlauf, doch wenn man ein wenig nachhilft, können daraus brillante Lösungen entstehen, die sehr wohl praktisch umsetzbar sind.
    Um eine erfolgreiche Brainstorming-Sitzung zu leiten, braucht man eine ganze Reihe von Fähigkeiten und viel Übung. Der Schlüssel liegt darin, gleich zu Beginn feste Grundregeln aufzustellen und sich konsequent daran zu halten. Tom Kelley, Geschäftsführer der Firma IDEO hat in seinem IDEO-Innovationsbuch die Regeln für das Brainstorming in Unternehmen sehr anschaulich beschrieben. Einer der wichtigsten Grundsätze sieht vor, die Ideen von anderen aufzugreifen und auszubauen. Dadurch haben die Teilnehmer der Sitzung am Ende das Gefühl, sie hätten die besten Vorschläge zum Brainstorming entweder selbst beigetragen oder zumindest an ihnen mitgewirkt. Da jeder im Raum die Chance
hatte, sich zu beteiligen, und mitbekommen hat, wie die Ideen entstanden sind und sich entwickelt haben, finden die Vorschläge, die anschließend umgesetzt werden, meist eine breite Unterstützung im Team.
    Wenn Sie schon an Brainstorming-Sitzungen teilgenommen haben, werden Sie wissen, dass sie nicht immer so gut funktionieren. Es ist schwierig, die bei jedem Menschen vorhandene natürliche Neigung abzuschalten, sich als Eigentümer seiner Ideen zu sehen. Es kann auch mühsam sein, die Teilnehmer dazu zu bewegen, auf den Vorschlägen anderer aufzubauen. Patricia Ryan Madson, Autorin des Buches Improv Wisdom , zu deutsch: Weisheit aus dem Stegreif , hat eine tolle Aufwärmübung entwickelt, bei der diese beiden Grundsätze praktisch angewendet werden: Es gibt keine schlechten Ideen und baue auf den Ideen von anderen auf. Für die Übung teilt man eine Gruppe in Zweierteams auf. Die

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