Lebe lieber innovativ
zweistelliger Millionenhöhe.
Das ist nur eine von hunderten von Erfolgsgeschichten aus der Organisation Endeavor . Vor zwei Jahren nahm ich an einem der halbjährlich stattfindenden Gipfeltreffen von Endeavor teil und war von der Energie und Begeisterung im Raum einfach überwältigt. Jeder der anwesenden Unternehmer fühlte sich Endeavor gegenüber zu Dank verpflichtet – für die Inspiration zum Erfolg und für die dafür zur Verfügung gestellten Mittel. Das alles hätte Linda niemals erreichen können, wenn sie auf diejenigen gehört hätte, die ihre Ideen für verrückt hielten.
Eines der größten Hindernisse, das uns davon abhält, »unlösbare Aufgaben« in Angriff zu nehmen, sind unsere Mitmenschen, die oft der Meinung sind, dass man solche Aufgaben auf keinen Fall bewältigen kann. Man kann durchaus der Auffassung sein, dass es äußerst schwierig ist, ein großes Problem anzugehen. Wenn man es dann wirklich tut, ist es in der Tat
noch einmal mindestens genauso schwierig, sich über traditionelle Lösungsansätze hinwegzusetzen. Doch auch hier ist es hilfreich, gegen einige Regeln zu verstoßen. Die nächste Übung zwingt Menschen dazu, dies auf unerwartete Art zu tun: Denken Sie sich zuerst ein Problem aus, das für eine bestimmte Gruppe von Menschen wichtig ist. Wenn Sie beispielsweise mit Führungskräften aus der Energieversorgungsbranche zu tun haben, könnte es die Frage sein, wie man Unternehmen zum Energiesparen bewegen kann; man könnte eine Theatergruppe eine Strategie entwickeln lassen, um ein größeres Publikum zu erreichen, und für Wirtschaftsstudenten wäre es eine Herausforderung, sich eine viel versprechende, neue Geschäftsidee auszudenken. Dann teilt man die Gruppe in kleinere Teams auf und bittet diese, sowohl den besten als auch den schlechtesten Lösungsvorschlag für ihr jeweiliges Problem zu entwickeln. 4 Die beste Idee ist natürlich jene, die das Problem nach Ansicht des Teams einwandfrei beheben würde. Die schlechteste Idee ist dazu nicht zu gebrauchen, unprofitabel oder würde das Problem sogar noch verschlimmern. Wenn die Teams fertig sind, schreiben sie beide Lösungsvorschläge jeweils auf ein Blatt – das eine trägt die Überschrift »DIE BESTE« und das andere »DIE SCHLECHTESTE.« Wenn ich diese Übung in meinen Seminaren durchführe, bitte ich die Teilnehmer immer, mir beide Papiere auszuhändigen, und zerreiße dann die Blätter mit den »BESTEN« Ideen. Davon sind die Teilnehmer meist überrascht und natürlich nicht sonderlich begeistert, weil sie viel Zeit in die Entwicklung der tollen Ideen investiert haben.
Anschließend verteile ich die »SCHLECHTESTEN« Lösungsvorschläge erneut. Jedes Team bekommt eine Idee, die eine andere Gruppe für fürchterlich hielt. Dann bitte ich sie,
die »schlechte« Idee in eine fabelhafte umzuwandeln. Wenn sie sich den Zettel mit der Idee ansehen, merken sie schnell, dass die Idee eigentlich gar nicht so übel war. Oft finden sie sie sogar grandios
Als ich die Übung einmal mit Mitarbeitern eines Energieversorgungsunternehmens durchführte, sah eine der »schlechtesten« Ideen zum Thema Energiesparen vor, jedem Angestellten des Unternehmens ein bestimmtes Kontingent an Energie zuzuteilen, das er nutzen durfte. Wenn er mehr verbrauchte, musste er Strafe zahlen. Das hielten die Studenten für eine ziemlich blödsinnige Idee. Doch das Team, das diesen Vorschlag danach erhielt, wandelte ihn in ein durchaus beachtenswertes Konzept um: Demnach durfte jeder Mitarbeiter tatsächlich nur ein bestimmtes Kontingent an Energie verbrauchen. Wer weniger nutzte, bekam Geld zurück, und wer mehr verbrauchte, musste dafür zahlen. Man konnte sein Energie-Guthaben sogar an Kollegen verkaufen, was den Angestellten einen noch größeren Anreiz zum Energiesparen gab.
Ich habe diese Übung auch einmal mit Kollegen durchgeführt, die an der Stanford für die Organisation von kulturellen Veranstaltungen zuständig sind. Ein Team, das überlegen sollte, wie man ein größeres Publikum erreichen könnte, hatte die »schlechte« Idee, dazu einen Talentwettbewerb der Mitarbeiter zu veranstalten. Das war das genaue Gegenteil von dem, was sie momentan taten – nämlich Spitzentalente aus aller Welt zu engagieren. Die Gruppe, die diese Idee umwandeln sollte, stellte sie komplett auf den Kopf. Sie setzten den Vorschlag in einen viel breiteren Zusammenhang und schlugen eine große Benefizgala vor, bei der die Mitarbeiter des Fachbereichs und der
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