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Lebe lieber innovativ

Lebe lieber innovativ

Titel: Lebe lieber innovativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Seelig
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Technologie, die wir bei NeXT entwickelt hatten, bildet das Herzstück des neuerlichen Aufschwungs, den Apple gegenwärtig erlebt. Und Laurene und ich haben eine tolle Familie.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass nichts von all dem geschehen wäre, wenn man mich bei Apple nicht hinausgeworfen hätte. Es war eine bittere Medizin, doch ich glaube, dass der Patient sie brauchte. Manchmal trifft einen das Leben eben wie ein Ziegelstein am Kopf.«
    Geschichten wie diese gibt es unzählige. Im Grunde genommen sind die meisten Wege, die wir gehen, von kleinen bis riesengroßen Fehlschlägen übersät. Dabei kommt es in erster Linie darauf an, sich von ihnen zu erholen. Für die meisten erfolgreichen Menschen besteht der Boden jedoch nicht aus Beton, sondern ist mit Gummi gepolstert. Wenn sie abstürzen, sinken sie zwar ein wenig ein, werden dann aber vom Schwung des Aufpralls in die nächste Geschäftsmöglichkeit
katapultiert. Ein großartiges Beispiel dafür ist David Neeleman, der Gründer der Billig-Airline JetBlue . 9 Ursprünglich hatte Jack eine Billigfluggesellschaft namens Morris Air gegründet. Sie wuchs und florierte und schließlich verkaufte er sie für 130 Millionen Dollar an die Southwest Airlines , wo er fortan als Angestellter tätig war. Nur fünf Monate später flog David raus. Es tat ihm einfach nicht gut, in dem Unternehmen mitzuarbeiten und, wie er sagt, hätte er dort alle anderen in den Wahnsinn getrieben. Sein Vertrag enthielt jedoch eine Wettbewerbsklausel, die ihm in einem Zeitraum von fünf Jahren die Gründung einer neuen Fluggesellschaft verbot. Das war für sein Empfinden eine nahezu lebenslängliche Wartezeit. Doch nachdem er sich in Ruhe von dem Schlag erholt hatte, beschloss David, die Zeit in die Planung seiner nächsten Fluggesellschaft zu investieren. Er durchdachte alle Einzelheiten des neuen Unternehmens: Dessen Wertekodex, die künftige Kundenbetreuung, welche Art von Mitarbeitern er einstellen wollte und wie er sie ausbilden und bezahlen würde. Heute sagt David, dass sowohl die Kündigung als auch das Warten auf die Gründung seiner neuen Fluggesellschaft das Beste waren, was ihm je passiert sei. Denn als der Wettbewerbsverzicht vorbei war, konnte er augenblicklich durchstarten. Genau wie Steve Jobs ist es ihm gelungen, eine anscheinend ausweglose Situation in eine ausgesprochen kreative und produktive Phase umzuwandeln.
     
    Natürlich ist es kein Vergnügen zu scheitern. Es macht ja auch viel mehr Spaß, der Öffentlichkeit von unseren Erfolgen zu berichten. Doch Fehlschläge können unglaubliche Chancen sein, die sich bloß in einem anderen Gewand präsentieren. Sie zwingen uns, unsere Ziele und Prioritäten neu zu bewerten,
und bringen uns häufig viel schneller voran als kontinuierlicher Erfolg.
    Sich allzu gut mit Fehlschlägen zu arrangieren, scheint allerdings auch riskant zu sein. Sind nicht Menschen, die ihre Fehlschläge auch noch feiern, letzten Endes doch zum Scheitern verurteilt? Stellen Sie sich einmal Fotos von einem »Angestellten des Monats« vor, auf denen der Mitarbeiter abgebildet ist, der im ganzen Unternehmen den größten Unsinn verzapft hat. Bob Sutton thematisiert dies in seinem Buch Der Querdenker-Faktor: Mit unkonventionellen Ideen zum Erfolg . Er schreibt jedoch, dass es gerade für Innovationen hinderlich sei, wenn man nur Erfolge belohnen würde, denn das ermutige Mitarbeiter nicht gerade dazu, Risiken einzugehen. Stattdessen schlägt Bob Organisationen vor, sowohl Erfolge als auch Fehlschläge zu belohnen und vielmehr Tatenlosigkeit zu sanktionieren. Das würde die Mitarbeiter zum Experimentieren ermutigen und dadurch zu mehr interessanten und unerwarteten Ergebnissen führen als die gängige Verfahrensweise.
    »Das soll aber nicht heißen, dass Ihr Unternehmen dumme, faule oder inkompetente Mitarbeiter belohnen soll. Ich denke, dass Sie nur intelligente und keine törichten Fehlschläge belohnen sollten. Wenn Sie Wert darauf legen, dass Ihre Organisation kreativ arbeitet, dann ist die schlimmste Art des Scheiterns überhaupt die Untätigkeit … Denn Kreativität entsteht aus Aktivität und ganz gewiss nicht aus Untätigkeit.«

    Bob führt einige Beweise an, die belegen, dass das proportionale Verhältnis zwischen den Erfolgen und Misserfolgen, die wir erleben, im Endeffekt immer gleich bleibt. Will man also mehr Erfolge erzielen, muss man auch mehr Fehlschläge verkraften können. Der Fehlschlag ist die Kehrseite des Erfolgs, und das Eine ist ohne

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