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Lebe lieber innovativ

Lebe lieber innovativ

Titel: Lebe lieber innovativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Seelig
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Wort oder die Anordnung der Bilder auf einer Seite. Schon das kann die Reaktionen der Kunden dramatisch verändern. Um die Reaktionen der Nutzer auszuwerten, bringen einige Internetfirmen am selben Tag mehrere Versionen eines Produktes in Umlauf, die alle unterschiedliche Benutzerresonanzen hervorrufen.
    Die beiden Stanford -Studenten Jeff Seibert und Kimber Lockhart haben ein Unternehmen gegründet, das sich diese Methode zur Hauptaufgabe gemacht hat. Die Internetseite GetBackboard.com ist dazu da, Ideen und Feedback zu ihnen
zusammenzutragen. Die Betreiber experimentieren auf ihrer Webseite fortwährend mit verschiedenen »Handlungsaufforderungen« und beobachten, welche Version am besten greift. Als sie beispielsweise auf ihrer Internetseite eine grüne Sprechblase mit der Aufforderung »Richten Sie sich noch heute einen Account ein!« hatten, meldeten sich 8 Prozent der Nutzer an. Als sie die Botschaft veränderten und schrieben: »Anmeldung – schnell und einfach«, stiegen die Registrierungen auf 11 Prozent. Und als der Text schließlich lautete »30 Tage gratis testen«, schnellte der Zulauf auf 14 Prozent. Diese Art zu experimentieren verwandelt Fehlschläge in Erfolge und macht Erfolge noch erfolgreicher.
    Wer etwas Neues ausprobieren will, muss bereit sein, Risiken einzugehen. Doch ein Risiko hat immer mehr als nur zwei Seiten. Es gibt eine bestimmte Art von Risiken, bei denen es vielen Menschen leichter fällt sie einzugehen, und wiederum andere, die weniger leicht in Kauf genommen werden können. Risiken, mit denen Sie sich wohlfühlen, nehmen Sie wahrscheinlich noch nicht einmal als solche wahr. Lassen Sie sich aber dennoch auf Risiken ein, die Ihnen nicht geheuer sind, verstärken Sie sie zusätzlich durch Ihre Angst. Angenommen, Sie würden für Ihr Leben gerne blitzschnell eine Skipiste hinabsausen oder freiwillig aus Flugzeugen springen, dann würden Sie in diesen Aktivitäten kein sonderliches Risiko sehen. In diesem Fall würden Sie die Augen davor verschließen, dass Sie in Wirklichkeit ein erhebliches körperliches Risiko eingehen. Andere Menschen, die nicht gerne körperliche Risiken auf sich nehmen, würden sich eher in die Skihütte setzen und genüsslich eine heiße Schokolade trinken oder sich fest im Flugzeugsitz anschnallen, statt Skistiefel oder Fallschirm anzulegen. Oder aber Sie sind jemand, der gut gesellschaftliche
Risiken eingehen kann, wie etwa vor großen Menschenmengen frei zu sprechen. So etwas ist für mich zum Beispiel mit keinerlei Risiko verbunden, da es mir keine Probleme bereitet. Doch diejenigen, die ohne mit der Wimper zu zucken aus einem Flugzeug springen, würden womöglich niemals freiwillig vor einer großen Menschenmenge sprechen.
     
    Wenn man es genauer betrachtet, ergeben sich fünf Grundtypen von Risiken: körperliche, gesellschaftliche, emotionale, finanzielle und intellektuelle. Ich weiß zum Beispiel, dass ich keine Probleme damit habe, gesellschaftliche Risiken einzugehen, doch ich mag keine körperlichen Risiken. Kurz gesagt, ich kann ohne Weiteres eine Unterhaltung mit einem Fremden beginnen, doch schlagen Sie mir bitte nicht vor, an einem Bungee-Seil von einer Brücke zu springen. Ich gehe auch gern intellektuelle Risiken ein, bei denen ich das Spektrum meiner analytischen Fähigkeiten erweitern kann, doch ich bin nicht groß darin, finanzielle Wagnisse einzugehen. So würde ich auf einer Reise nach Las Vegas nur eine kleine Menge Bargeld mitnehmen, damit ich gar nicht erst in Versuchung kommen kann, viel zu verlieren.
    Ich bitte Seminarteilnehmer häufig darum, ihr eigenes Risikoprofil auszuarbeiten. Ohne lange nachzudenken weiß jeder schnell, welche Art von Risiken er generell eingehen würde. Gleich darauf stellen die Teilnehmer fest, dass man auf völlig unterschiedliche Arten etwas riskieren kann. Interessanterweise empfinden sich Unternehmer selbst nicht als sonderlich risikofreudig. Sie analysieren zuerst die Geschäftsmöglichkeiten, stellen sich dann ein gutes Team zusammen und arbeiten ein detailliertes Konzept aus. Dadurch glauben sie, das mit ihrem gewagten Unternehmensprojekt einhergehende
Risiko weitestgehend gemindert zu haben. Im Grunde investieren sie bei ihrer Arbeit die meiste Energie darin, die Risiken für ihr Unternehmen so gering wie möglich zu halten.
    Die Vorsitzende der Abteilung für Betriebswissenschaften und Ingenieurwesen an der Stanford University , Elisabeth Pate Cornell, ist Expertin für Risiko-Management. Bei der

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