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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Für morgen musst du dir trotzdem noch was Schönes für uns ausdenken. Und jetzt ist sowieso erst mal Essen angesagt. Und zwar jede Menge. Ich hab ganz vergessen zu frühstücken.«
    »Okay, wir können ja –« Lends Handy klingelte. Er zog es aus der Tasche und warf stirnrunzelnd einen Blick auf die Nummer auf dem Display. »Sekunde mal.« Er ging ans Telefon und ich überlegte, was wir mit dem Rest des Wochenendes anfangen könnten. Diesen Nachmittag Kino mit Arianna und danach, so mein geheimer Plan, würden wir sie in eine Karaokebar schleppen. Sie leugnete es zwar hartnäckig, aber ich hatte genau gehört, wie sie unter der Dusche Songs von Duran Duran schmetterte. Und wenn das nicht klappte, war ich für Bowling. Das hatte ich noch nie gemacht und würde wahrscheinlich komplett dabei versagen, aber mit Lend würde es bestimmt Spaß machen. Vielleicht könnten wir ja auch ein Doppel spielen, gegen Carlee und ihren derzeitigen Verehrer, wer immer das auch gerade sein mochte.
    Doch das Herz sank mir in die Kniekehlen, als der Inhalt des Telefongesprächs zu mir durchdrang.
    »Alles?«, fragte Lend angespannt. »Kannst du – nein, beruhig dich, alles okay, ist ja nicht deine Schuld. Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist. Ja, ich kann zurückkommen. Bist du sicher, dass alle unsere Sachen weg sind?« Er schloss die Augen und unterdrückte einen Seufzer. »Okay, gib mir ein, zwei Stunden, dann bin ich da.« Er legte auf und starrte auf das Handy, als könnte er das Gespräch auf diese Weise komplett löschen.
    Und puff, löste sich mein Wochenende in Luft auf. »Was ist?«
    »Natalie, ein Mädchen aus meiner Lerngruppe, sollte unsere Ergebnisse zusammenfassen und in der U-Bahn hat ihr dann irgend so ein Kerl die Tasche geklaut – mit ihrem Laptop, den Notizen, mit allem. Wir sind am Arsch. Ich muss zurück und den anderen helfen, alles wieder zusammenzupuzzeln. Das war die Arbeit von drei Wochen.« Aufgebracht presste er die Kiefer aufeinander.
    Den kürzesten aller Momente war ich versucht, ihm zu sagen, dass ein Abschluss in Biologie und Zoologie keine Rolle spielte. Überhaupt keine. Im großen Ganzen seines unsterblichen Lebens, was war da schon diese eine blöde College-Gruppenarbeit? Nicht mehr als ein Tropfen Wasser im Meer. Aber … wenn er wüsste, dass er mehr Elementarwesen als Mensch war, würde er dann das College abbrechen? Und sein normales Leben gleich mit?
    Inklusive unserer Beziehung?
    Nein, ich würde es ihm definitiv nicht sagen. Jedenfalls nicht sofort. Ich meine, wenn er doch sowieso die Ewigkeit hatte, was machte es dann für einen Unterschied, ob ich es ihm morgen sagte oder in zehn Jahren? Er würde immer noch genauso unsterblich sein. Okay, wenn ich es ihm sagte, würde vielleicht nicht ständig dieses schlechte Gewissen an mir nagen, wenn ich mit ihm zusammen war. Aber jetzt hatte ich schon so lange gewartet und ich wollte den heutigen Tag nicht noch schlimmer machen.
    »Evie?«
    »Was?«
    »Es tut mir leid. Das ist echt blöd, ich weiß.«
    »Oh. Ja. Ich meine, stimmt, es ist blöd, aber was sein muss, muss eben sein.« Ich zeigte ihm mein überzeugendstes »Bin ich nicht eine verständnisvolle Freundin?« -Lächeln.
    Wir eilten zurück zum Diner. Der fröhliche Schwung in meinen Schritten hatte sich in Blei verwandelt. Dann verfärbte sich also das Laub an den Bäumen – mir doch piepegal. Lend rief noch ein paar Leute an, aber trotz seiner Bemühungen wurde schnell klar, dass er selbst zurückmusste, damit sie die Sache gemeinsam wieder geradebiegen konnten. Dann ließ er mich mit einem langen, wehmütigen Kuss und der Aussicht auf zwei Tage zurück, in denen ich nichts zu tun hatte, außer meine Hausaufgaben zu machen.
    »Schon wieder da?«, fragte Arianna, die Kopfhörer aufhatte, viel zu laut, als ich hereingeschlurft kam.
    »Er musste zurück zur Uni.«
    »So ein Mist.« Jetzt sah sie tatsächlich auf und runzelte die Stirn, als sie mein Gesicht sah. »Ziemlicher Dämpfer für dein Wochenende, was? Hast du vielleicht Lust … tja, ich weiß auch nicht, mit mir in irgend’ner dunklen Gasse rumzuhängen, bis die Sonne untergeht?«
    Ich rang mir ein Lachen ab. »Kein Stress, üb du mal lieber weiter virtuelle Rache aus. Wir gehen ja heute Nachmittag noch ins Kino.«
    »Na gut, aber Händchen halten kannst du dir abschminken.«
    »Dem Himmel sei Dank.«
    Sie setzte die Kopfhörer wieder auf. Ich schlurfte in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett plumpsen.
    Und schrie auf, als

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